Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
Liebe werden könnte.
Ihr war klar, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte. Ihr Herz schien vor Aufregung zu rasen, und ihr war ganz taumelig zumute. Sicher konnte es geschehen, dass Lucas sie niemals wahrhaftig lieben lernte. Dann würde sie den schlimmsten Fehler ihres Lebens begehen.
Doch sie war bereit, das Risiko einzugehen – war es schon gewesen, als sie ihn bei der Pressekonferenz gehört hatte. Sie liebte Lucas. Und wenn es auch nur den Hauch einer Chance gab, dass auch er ihre Liebe irgendwann erwiderte, dann würde sie die Gelegenheit bestimmt nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Lukas ließ die durchsichtige Trennwand der Limousine herunter und beugte sich zu Tiberio vor, um rasch mit ihm auf Medinisch das weitere Vorgehen abzusprechen. Ihm entging der skeptische Ausdruck im Blick seines Bodyguards nicht, als er ihm erklärte, sie würden wie abgesprochen beim Juwelier haltmachen.
Allerdings fühlte Lucas sich entgegen seines selbstsicheren Auftretens gar nicht so sicher. Wenn es um Carla ging, begann er allmählich, Tiberios Zweifel zu teilen. Bis jetzt hatte sie noch nicht Ja gesagt, und er wusste nicht, ob sie es überhaupt tun würde.
Carla, die wieder damit beschäftigt war, etwas in ihrer Handtasche zu suchen, verharrte plötzlich in der Bewegung, als Tiberio die Limousine vor der Verladerampe eines Gebäudes in der Innenstadt parkte. „Das ist nicht das Restaurant“, sagte sie misstrauisch.
Lucas stieg aus, als Tiberio ihm die Tür aufhielt, und beugte sich in den Wagen, um Carla bei der Hand zu fassen. „Wir müssen vorher noch etwas erledigen.“
Er beobachtete ihren Gesichtsausdruck, als sie erkannte, dass sie sich am Hintereingang des Juwelier Moore’s befanden, der zur Atraeus-Group gehörte.
„Du hast das alles geplant“, sagte sie anklagend.
„Gestern hast du genauso gut wie ich gewusst, dass die Story an die Presse gehen würde.“
Wütend sah sie ihn an, und bevor sie seinen Antrag ablehnen konnte, bugsierte Lucas sie durch den Hintereingang ins Geschäft hinein. Er war frustriert – er hatte ihr weder ein begeistertes Ja entlocken können noch verstand er ihre Stimmungsschwankungen. Aber er versuchte, die Enttäuschung und den Ärger in sich zu verschließen und sein Temperament zu zügeln.
Er bot ihr den Arm und ermahnte sich im Stillen zur Geduld, als sie ihn erst einmal abwartend ansah.
„Weshalb glaubt du eigentlich, dass ich hiermit einverstanden bin?“, fragte sie kühl.
„Es tut mir leid, dass ich versucht habe, dich unter Druck zu setzen“, entgegnete er reumütig. „Ich habe es wohl falsch angepackt.“ Die Geschäftspraktiken, mit denen er normalerweise seine Ziele erreichte, hatten eindeutig nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Er war davon ausgegangen, dass sein Heiratsantrag sie – wenn auch nicht gerade ekstatisch – so doch zumindest glücklich machen würde.
Stattdessen schien sie jedoch eher unglücklich zu sein, und er geriet allmählich ins Schwitzen.
Vermutlich hatte er das verdient. Falls jetzt Geduld vonnöten sein sollte, um das gewünschte Resultat zu erzielen, dann würde er eben geduldig sein. „Der Ring ist sehr wichtig. Du musst mit mir reingehen und einen aussuchen.“
„Vermutlich brauche ich so dringend einen, weil wir seit zwei Jahren heimlich verlobt sind und du mich natürlich so sehr liebst, dass du mir schon lange einen gekauft hast.“
Lucas ignorierte Tiberios schockierten Gesichtsausdruck und bemühte sich darum, weiterhin gefasst zu wirken. „Wenn du keinen Ring trägst, wird man Fragen stellen“, stieß er hervor, nachdem er zuvor einen leisen Fluch auf Medinisch nicht unterdrücken konnte.
„Der Ring ist also nur dazu da, die Story zu untermauern.“
Die Tür schwang auf, und ein grauhaariger Mann in einem eleganten grauen Anzug mit Krawatte trat ihnen in Begleitung eines Bodyguards entgegen. „Mr Atraeus“, sagte er leise. „Ms Ambrosi. Mein Name ist Carstairs. Ich bin der Geschäftsführer. Wenn Sie so freundlich wären, mir zu folgen?“
Lucas konzentrierte sich auf Carla. Falls sie sich weigern sollte, einen Ring auszusuchen, würde er ein Sortiment in seine Wohnung bestellen, damit sie ihre Wahl dort treffen konnte. Im Augenblick war nur wichtig, dass sie den Heiratsantrag endlich annahm. „Bist du bereit?“
Zwar wirkte sie immer noch wütend, aber wenigstens hakte sich bei ihm unter.
Sie würde Ja sagen, dachte er auf dem Weg ins Gebäude. Sie musste einfach.
Sein Leben nahm
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