Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
gerade eine ungeahnte Wendung, doch er hatte endlich die Entscheidung getroffen, mit Carla leben zu wollen – und fühlte sich seltsamerweise erleichtert bei dem Gedanken.
Seit ihrer ersten Begegnung hatte sie ihn völlig fasziniert, und gleich von Anfang an hatte er sie leidenschaftlich begehrt. So etwas hatte er noch nie mit einer anderen Frau erlebt.
Außerdem erschien ihm der Gedanke unerträglich, dass Carla mit einem anderen Mann oder gar Panopoulos zusammen sein könnte. Er wusste zwar, dass in ihrer Beziehung immer noch eine Menge schief gehen konnte, aber einer Sache war er sich jetzt sicher – Carla gehörte ihm. Wenn er für sie Geduld aufbringen und auf sie warten musste, dann würde er eben geduldig sein.
Carla trat in den Raum, in den Carstairs sie führte, froh darüber, sich von dem verrückten Aufruhr in ihrem Inneren ablenken zu können. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte freudig Ja geschrien, als Lucas sie gefragt hatte. Sie würde ihn heiraten und alles für ihn tun, wenn er sie nur weiterhin so zärtlich ansah. Doch dann hatte er sich irgendwie wieder von ihr zurückgezogen, wie sie es bereits von ihm kannte, und prompt steckten sie wieder in dieser emotionalen Zwickmühle fest.
Der Raum war wie ein Wohnzimmer eingerichtet mit eleganten Ledersofas, einem antiken Sideboard und Beistelltischen. Im Hintergrund erklang leise klassische Musik. Auf dem größten Tisch lag eine Auswahl erlesener Ringe auf schwarzen Samttabletts.
Carstairs, der ihr einen merkwürdigen Blick zuwarf, bat sie, Platz zu nehmen und die Ringe zu betrachten. Höflich lächelnd lehnte sie sein Angebot ab, ihr Kaffee oder Champagner bringen zu lassen und versuchte, sich auf die Schmuckstücke zu konzentrieren. Lucas, der ebenfalls nichts zu trinken wünschte, lief eine Weile wie ein gefangener Panther im Raum auf und ab, bevor er sich hinter sie stellte und ihr über die Schulter sah, was Carla nur noch nervöser machte.
Sie spürte seinen Atem in ihrem Haar, als er sich vorbeugte, um die Ringe näher zu betrachten. Wie benebelt starrte sie auf die Samttabletts, unfähig, etwas anderes als Lucas’ betörende Nähe wahrzunehmen – was ein Jammer war, denn eigentlich liebte sie Schmuck. „Ich habe gar nicht gewusst, dass du dich für Ringe interessierst“, brachte sie heraus.
„Ich interessiere mich für dich“, erwiderte er. „Dieser hier.“
Er griff nach einem Ring mit einem perlenförmigen, blassblauen Stein, der ihr zwar schon aufgefallen war, der jedoch auf einem Tablett mit Schmuckstücken lag, deren Preisschilder astronomisch hohe Summen erreichten.
Nachdem Lucas ihr den Ring gereicht hatte, besprach er sich kurz mit Carstairs. „Ein blauer Diamant aus Brasilien“, erklärte er Carla schließlich. „Sehr selten, und er hat dieselbe Farbe wie deine Augen. Gefällt er dir?“
Obwohl sie so tat, als ob sie den Ring betrachtete, kreisten ihre Gedanken nur um die Tatsache, dass Lucas ihn wegen ihrer Augenfarbe ausgesucht hatte. Versuchsweise streifte sie den Ring über ihren Finger, und wie der Zufall es wollte, saß er wie angegossen und sah an ihrer Hand sogar noch schöner aus. „Er ist wundervoll.“
Sie sah zu Lucas hoch, und als ihre Blicke sich trafen, wurde ihr plötzlich ein wenig schwindelig.
„Dann nehmen wir ihn“, beschloss er und gab Carstairs eine Kreditkarte.
Hastig zog sie den Ring vom Finger und legte ihn auf das Samttablett zurück. „Ich habe aber noch nicht Ja gesagt.“
Lucas unterhielt sich kurz auf Medinisch mit Carstairs, der diese Sprache augenscheinlich verstand, denn er verneigte sich vor Carla und verließ den Raum, die Kreditkarte immer noch in den Händen. Das bedeutete wohl, dass Lucas den Ring trotzdem kaufen würde.
Carla stand auf und ging zum Fenster hinüber, von dem aus man in den kleinen Hof sehen konnte, wo Lucas’ Limousine parkte. Sie musste daran denken, wie sie in den vergangenen zwei Jahren versucht hatte, Lucas zu genügen – leider immer ohne Erfolg. Als die Zeit reif gewesen wäre für die Entscheidung, ob sie ihr Leben in Zukunft gemeinsam verbringen wollten, hatte er sich für Lilah entschieden – Lilah, die in vielerlei Hinsicht mit ihrer ruhigen und beherrschten Art ihr komplettes Gegenteil darstellte.
Im Nachhinein betrachtet hatte sie sich vielleicht viel zu sehr bemüht, und er hatte nie ihr wirkliches Ich kennengelernt – nur die fröhliche Schokoladenseite, die sie der Welt stets präsentierte. In Thailand hatte er sie
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