Geheime Lust
kümmern musste.
Er freute sich nicht darauf, aber für Bethany würde er es tun, auch wenn er Jack am liebsten sagen würde, dass er sich verpissen und von jetzt an von Bethany fernhalten solle. Doch das würde sie ihm niemals verzeihen, und er würde nicht riskieren, sie zu verlieren. Vor allem, da der einzige Preis, den er dafür zahlte, Jack zu helfen, die unangenehme Konfrontation mit ihm war.
Aber insgeheim freute er sich darauf. Er wollte mit eigenen Ohren hören, wie Jack zu Bethany stand. Auch wenn sie ihn als ihren Bruder betrachtete, war Jace nicht davon überzeugt, dass der Mann zwingend brüderliche Gefühle für sie hegte.
Allerdings würde er das für sich behalten, denn Bethany war in vielerlei Hinsicht – Jack eingeschlossen – naiv, und sie hatte die Situation nie aus einer objektiven Warte betrachtet. Anderseits war Jace in Bezug auf Bethany alles andere als objektiv.
»Ich will nicht, dass du dich wegen dieser Sache grämst, Baby. Es wird sich alles zum Guten fügen. Jack kann dich anrufen, und du kannst ihn anrufen. Es stört mich auch nicht, wenn ihr euch trefft, solange Kaden oder Trevor dabei sind, sollte ich verhindert sein.«
»Ich danke dir, Jace.« Ihre hellen Augen blickten ihn ernst an. »Das bedeutet mir unendlich viel.«
»Ich liebe dich«, sagte er mit rauer Stimme.
Ihre Züge wurden weich, als die Besorgnis aus ihnen schwand. Erst da realisierte er, wie beruhigend seine Worte auf sie wirkten, und er gelobte sich sofort hoch und heilig, keinen Tag verstreichen zu lassen, ohne sie zu ihr zu sagen.
»Ich liebe dich auch.«
Jace verschwand im Bad, bevor er beschließen konnte, Jack Jack sein zu lassen und Bethany wieder auf die Matratze zu drücken, um den restlichen Tag Liebe mit ihr zu machen. Er würde schon jetzt sehr spät zur Arbeit kommen, was unüblich für ihn war. Er wollte Eleanor auf dem Weg nach draußen anrufen und ihr Bescheid geben. Auch wenn Weihnachten gerade erst vorbei war, lief das Geschäft weiter, zudem planten sie mehrere Projekte. Projekte, die seine, Gabes und Ashs permanente Aufmerksamkeit erforderten.
Wenn er ehrlich zu sich war – und das war er –, musste er zugeben, dass er sich seit Wochen nicht mehr richtig auf die Arbeit konzentriert hatte. Womöglich würde sie nie wieder seine oberste Priorität werden. Denn jetzt hatte er Bethany, und sie war das Allerwichtigste in seinem Leben. Wichtiger als seine Arbeit, sein Geschäft und auch die Partnerschaft mit seinen beiden besten Freunden.
Als Jace fünfundvierzig Minuten später den Apartmentkomplex betrat, erwartete Kaden ihn in der Lobby.
»Er ist noch oben?«, erkundigte Jace sich.
Kaden nickte. »Ja, Sir. Er ist seit seinem Eintreffen nicht wieder nach unten gekommen.«
»Sehr gut. Ich möchte, dass Sie und Trevor ihn auf Schritt und Tritt überwachen. Auch wenn er das Gebäude verlässt. Ich will wissen, wohin er geht, wen er trifft, was er treibt. Vor allem will ich wissen, ob und wann er Bethany kontaktiert, ob er sich mit ihr trifft oder ein Treffen vereinbart. Er darf unter gar keinen Umständen mit ihr allein sein. Ich habe ihr jede Begegnung mit ihm untersagt, falls nicht ich, Sie oder Trevor dabei sind, doch sollte Jack beschließen, sie zu überraschen, erfährt sie das vielleicht erst, wenn er vor ihr steht. Ich möchte, dass Sie das verhindern. Sie muss um jeden Preis vor ihm geschützt werden.«
»Verstanden«, erklärte Kaden grimmig.
Jace ging zum Aufzug, und Kaden schloss sich ihm an. Er warf dem Bodyguard einen forschenden Blick zu und sah, dass sein Kiefer angespannt war.
»Sir, es steht zu befürchten, dass der Mann eine potenzielle Gefahr für Bethany darstellt, und die bevorstehende Konfrontation bedeutet auch für Sie ein Risiko. Ich würde mich besser fühlen, wenn ich bei dem Gespräch dabei sein dürfte. Natürlich werde ich diskret Abstand halten und alles, was ich hören könnte, streng für mich behalten.«
Jace musste unwillkürlich grinsen, als sie in den Fahrstuhl stiegen. »Kaden, Sie sind gerade dabei, sich sehr beliebt zu machen.«
Schweigend fuhren sie nach oben. Als sie zur Tür des Apartments gelangten, verzichtete Jace darauf, sich anzukündigen, indem er klopfte. Stattdessen benutzte er seinen Schlüssel und trat einfach ein.
»Bethy, das wird aber auch Zeit«, rief Jack, der ausgestreckt auf der Couch im Wohnzimmer lag. »Ich dachte schon, ich würde nie mehr in den Genuss des Essens kommen, das du mir versprochen hast.«
Dann blickte er
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