Geheime Lust
ungestümer Leidenschaft duellierten, bis Bethany um Luft rang. Jace gab ein kehliges Stöhnen von sich, während er die Arme unter ihren Rücken schob, um sie enger an sich zu pressen.
Geschmeidig kam sie ihm mit dem Becken entgegen, während er in sie hinein- und wieder herausglitt, bis ihr vor Lust schwindelte. Sie spürte ihn überall. Es gab keine Stelle an ihr, die er nicht auf irgendeine Weise berührte. Sein Körper fest mit ihrem verschmolzen, nahm sie jedes Zucken, jedes noch so winzige Spiel seiner angespannten Muskeln wahr, während er sich auf ihr bewegte.
Als er den Mund von ihrem nahm und eine Spur heißer Küsse von ihrem Kinn zu ihrem Hals zog, realisierte sie, dass diese Erfahrung nicht zu vergleichen war mit dem bedeutungslosen Sex, den sie in der Vergangenheit gehabt hatte. Dieser Vereinigung haftete nichts Schmutziges oder Emotionsloses an.
Sie war auch nicht vergleichbar mit dem Sex, den sie mit Jace und Ash gehabt hatte.
Bethany machte zum ersten Mal in ihrem Leben Liebe.
Der Gedanke war absurd. Er war abgedroschen und kitschig. Ihr wären noch eine Menge mehr Adjektive eingefallen. Bethany kam sich vor wie ein dummes Mädchen, das Gefühle und Sex nicht trennen konnte.
Doch die schnöde Wahrheit war, dass die einzigen Gefühle, die sie bisher gekannt hatte, Scham, Selbstekel, Schuldbewusstsein und Hoffnungslosigkeit waren.
Bethany wusste nicht, wie sie mit dem Ansturm der Empfindungen, die Jace in ihr auslöste, umgehen sollte. Sie war überfordert, wenn auch nicht auf die Weise, über die sie am Vortag gesprochen hatten. Er umhüllte sie, berührte sie, füllte sie aus. Füllte die schmerzende Leere in ihr aus, die sie so lange verspürt hatte. Er drang bis in ihr Herz vor und hauchte ihm Wärme und Wohlbehagen ein.
Sie drückte ihn an sich, wollte nicht, dass auch nur ein Zentimeter zwischen ihnen klaffte. Sie klammerte sich an ihm fest, während er tiefer und härter in sie hineinstieß und sie bis in ihre Seele erstürmte.
Fühlte sie sich überfordert? Definitiv. Alles an Jace erschütterte ihre Existenz in ihren Grundfesten. Er hatte binnen Stunden ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt, trotzdem empfand sie keine Panik. Vielleicht sollte sie das lieber. Sie war zurück in seinem Bett, und das wenige Stunden nachdem er sie wiedergefunden hatte, aber es kam ihr nicht falsch vor. Auch nicht billig. Und war das nicht das Einzige, was zählte?
Sich noch immer an ihm festklammernd, schloss sie die Augen.
Sie war vollkommen überwältigt von der Dimension dessen, was gerade geschah, auch wenn sie es nicht ganz verstand.
»Bethany.«
Jace’ sanfte Stimme holte sie aus ihren irrlichternden Gedanken zurück.
»Schau mich an, Baby.«
Sie öffnete die Augen und stellte fest, dass er sie durchdringend ansah. Es war Besorgnis in seiner Miene und ein Ausdruck von Zärtlichkeit, der mit seinem Ton übereinstimmte.
»Ist alles in Ordnung?«
Da sie nicht wusste, ob ihre Stimme ihr gehorchen würde, nickte sie wortlos.
»Bist du sicher?«
Sie nickte wieder und umarmte ihn fester. »Küss mich.«
»Darum wirst du mich nie zweimal bitten müssen.«
Er küsste sie wild und fordernd. Erbebend bog Bethany den Rücken durch, um sich noch intensiver mit ihm zu vereinigen.
»Wie nahe bist du dran?«, raunte er.
»Kurz davor.«
»Sag mir, was du brauchst, um zu kommen.«
»Dich«, wisperte sie. »Nur dich.«
Seine Augen blitzten, er spannte den Unterkiefer an, dann küsste er sie wieder. Hart und verschlingend, bis sie seinen Atem inhalierte und er ihren.
Sie waren so innig miteinander verbunden, dass Bethany nicht wusste, wie er überhaupt noch in sie hineinstoßen konnte. Ihr Höhepunkt baute sich langsam und tief in ihr auf – so tief, dass es sich anfühlte, als würde ihr Innerstes nach außen gekehrt.
Die Empfindung war erschreckend in ihrer Intensität, sie überforderte sie auf die denkbar beste Weise. Hiervor hatte sie keine Angst. Dieses Mal nicht. Es fühlte sich absolut richtig an. Auch das hätte sie erschrecken müssen. Doch plötzlich begriff sie, dass sie Jace vertraute, so absurd das auch sein mochte. Sie glaubte ihm, wenn er versprach, dass er sich um sie kümmern würde. Es war irrelevant, dass sie ihn kaum kannte, weil sie sich erst zweimal begegnet waren, und das jeweils nur für wenige Stunden. Bethany wusste, dass er nichts tun würde, das sie verletzen könnte. Sie wusste es instinktiv.
»Ich vertraue dir«, flüsterte sie.
Sie musste ihm das eingestehen,
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