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Geheime Spiel

Geheime Spiel

Titel: Geheime Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Morton
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nicht alle versuchen, nicht wahr, Mr Luxton?«
    »Ganz recht«, sagte er. »Ganz recht.«
    Mr Frederick, bestrebt, das gefährliche Terrain zu verlassen, räusperte sich gereizt und schaute Mr Hamilton an. Dieser nickte unmerklich und beugte sich zu Hannah hinunter. »Das Essen ist aufgetragen, Miss.« Dann bedeutete er mir, mich nach unten zu begeben.
    »Also«, sagte Hannah, als ich im Hinausgehen war, »wollen wir essen?«

    Auf Erbsensuppe folgte Fisch, auf Fisch folgte Fasan, und offenbar lief alles reibungslos. Nancy kam hin und wieder nach unten und berichtete uns vom Verlauf des Abends. Obwohl sie fieberhaft arbeitete, fand Mrs Townsend immer einen Augenblick Zeit, um sich anzuhören, wie Hannah sich als Gastgeberin bewährte. Sie nickte, als Nancy sagte, Hannah mache ihre Sache recht gut, allerdings habe sie noch nicht den Charme ihrer Großmutter.
    »Natürlich nicht«, sagte Mrs Townsend, Schweißperlen auf der Stirn. »Lady Violet war ein Naturtalent. Bei ihr war jede Dinnerparty perfekt. Aber Miss Hannah wird sich verbessern, wenn sie erst mal ein bisschen Übung bekommt. Sie wird vielleicht nie eine perfekte Gastgeberin, aber sicherlich eine gute. Das liegt im Blut.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht, Mrs Townsend«, sagte Nancy.
    »Selbstverständlich habe ich recht. Das Mädchen wird sich schon entwickeln, Hauptsache, sie lässt sich nicht von … modernen Ideen mitreißen.«
    »Was für moderne Ideen?«, fragte ich.
    »Sie ist immer ein intelligentes Kind gewesen«, sagte Mrs Townsend seufzend. »Und all diese Bücher verdrehen einem jungen Mädchen doch nur den Kopf.«
    »Was für moderne Ideen?«
    »Eine Ehe würde ihr den Kopf wieder zurechtrücken. Denkt an meine Worte«, sagte Mrs Townsend zu Nancy.
    »Sie haben bestimmt recht, Mrs. Townsend.«
    »Was denn für moderne Ideen?«, wiederholte ich ungeduldig.
    »Manche jungen Damen wissen einfach nicht, was sie brauchen, bis sie einen passenden Ehemann finden«, sagte Mrs Townsend.

    Ich konnte mich nicht länger beherrschen. »Miss Hannah wird nicht heiraten«, sagte ich. »Niemals. Ich hab selbst gehört, wie sie es gesagt hat. Sie will reisen und Abenteuer erleben.«
    Nancy schnappte nach Luft, und Mrs Townsend starrte mich entgeistert an. »Was redest du da, du dummes Ding«, sagte Mrs Townsend, eine Hand an der Stirn. »Du bist ja vollkommen verrückt geworden, was für ein Unsinn. Du redest ja schon wie Katie. Selbstverständlich wird Miss Hannah heiraten. Das ist der Traum jeder Debütantin: zu heiraten und eine prächtige Hochzeit zu feiern. Außerdem ist es ihre Pflicht, jetzt, wo Master David …«
    »Nancy«, sagte Mr Hamilton, der gerade die Treppe heruntergeeilt kam. »Wo ist der Champagner?«
    »Ich hab ihn, Mr Hamilton«, hörten wir Katie rufen, noch ehe wir sie sahen. Dann kam sie aus dem Kühlraum gelaufen, die Champagnerflaschen ungeschickt unter beide Arme geklemmt, ein breites Lächeln auf den Lippen. »Die anderen waren zu sehr mit Streiten beschäftigt, da hab ich ihn geholt.«
    »Und jetzt beeil dich, Mädel«, sagte Mr Hamilton. »Die Gäste Seiner Lordschaft werden allmählich durstig. « Er warf einen Blick in die Küche. »Ich muss schon sagen, das kenne ich gar nicht von dir, dass du bei der Arbeit herumtrödelst, Nancy.«
    »Hier, Mr Hamilton«, sagte Katie.
    »Los, ab nach oben, Nancy«, sagte er verächtlich. »Jetzt, wo ich schon mal hier bin, kann ich sie auch selbst raufbringen.«
    Nancy warf mir einen wütenden Blick zu, dann verschwand sie die Treppe hinauf.
    »Wirklich, Mrs Townsend«, sagte Mr. Hamilton. »Nancy mit Streitereien aufzuhalten. Sie wissen doch, dass wir
heute alle mit anpacken müssen. Darf ich fragen, was so wichtig war, dass Sie darüber diskutieren mussten?«
    »Es war nichts, Mr Hamilton«, erwiderte Mrs Townsend, meinem Blick ausweichend. »Es war gar kein Streit, nur ein kleines Gespräch zwischen Nancy und Grace und mir.«
    »Sie haben über Miss Hannah gesprochen«, sagte Katie. »Ich hab gehört, wie sie …«
    »Halt den Mund, Katie«, sagte Mr. Hamilton.
    »Aber, ich …«
    »Katie! «, fauchte Mrs Townsend. »Es reicht! Und stell die Flaschen ab, Herrgott noch mal, damit Mr Hamilton sie nach oben bringen kann.«
    Katie stellte die Flaschen auf den Küchentisch.
    Mr Hamilton, an seine Aufgabe erinnert, ließ das Thema fallen und öffnete die erste Flasche. Obwohl er im Entkorken von Sektflaschen geübt war, ließ dieser Korken sich nicht bewegen, bis er sich in einem unerwarteten

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