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Geheime Spiel

Geheime Spiel

Titel: Geheime Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Morton
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Volk finden Sie nirgendwo.
Humorlos, zugegeben, aber fleißig und zuverlässig. «
    »Ich bin ganz zufrieden mit meinen Leuten.«
    »Ihr Nationalismus in Ehren, Frederick, aber er darf doch nicht auf Kosten des Geschäfts gehen, oder?«
    »Mein Sohn wurde von einer deutschen Kugel getötet«, erwiderte Mr Frederick, die Finger nur leicht, aber angespannt, auf der Tischkante gespreizt.
    Durch diese Bemerkung entstand ein Vakuum, das alle Jovialität verscheuchte. Mr Hamilton bedeutete mir und Nancy, die Teller abzuräumen, um vom Thema abzulenken. Während wir um den Tisch gingen, räusperte Teddy sich und sagte: »Unser tiefes Mitgefühl, Lord Ashbury. Wir haben vom tragischen Tod Ihres Sohnes gehört. Es heißt, er sei ein guter Mann gewesen. «
    » Junge.«
    »Wie bitte?«
    »Mein Sohn war ein Junge.«
    »Ja.« Teddy korrigierte sich. »Ein guter Junge.«
    Estella streckte ihre pummelige Hand aus und legte sie auf Mr Fredericks Handgelenk. »Wie Sie das bloß ertragen, Frederick. Ich weiß ja gar nicht, was ich täte, wenn ich meinen Teddy verlieren würde. Jeden Tag danke ich dem Herrgott dafür, dass mein Junge es vorgezogen hat, von zu Hause aus für sein Land zu kämpfen. Er und seine politischen Freunde.«
    Hilflos sah sie ihren Mann an, der den Anstand besaß, wenigstens ein bisschen verlegen dreinzublicken. »Wir stehen in ihrer Schuld«, sagte er. »Junge Männer wie Ihr David haben ihr Leben für uns geopfert. Damit wir erfolgreiche Geschäfte abschließen und diesem großartigen Land wieder zu seinem alten Ruhm verhelfen können.«

    Mr Frederick schaute kurz zu Simion hinüber, und zum ersten Mal sah ich einen Anflug von Abscheu in seinen hellen Augen. »In der Tat.«
    Ich stapelte die Teller in den Lastenaufzug, ließ sie hinunter und beugte mich dann in den Schacht vor, um zu lauschen, ob ich Alfreds Stimme aus dem Wirrwarr da unten heraushören konnte. Hoffte, dass er nach seinem hastigen Davonlaufen wieder zurückgekehrt war. Das Klappern von Tellern, die aus dem Aufzug genommen wurden, drang an meine Ohren, Katies Plappern und Mrs Townsends Stimme, als sie Katie schalt. Schließlich wurde an einem Seil geruckt, und der Aufzug kehrte zurück, beladen mit Obst, Pudding und Karamellsoße.
    »Die heutige Wirtschaft basiert auf Massenproduktion«, sagte Simion, wobei er sich wichtigtuerisch aufrichtete. »Je mehr man produziert, umso mehr kann man sich leisten zu produzieren.«
    Mr Frederick nickte. »Ich habe einige gute Leute. Wirklich anständige, zuverlässige Männer. Wenn wir die anderen ausbilden …«
    »Zeit- und Geldverschwendung.« Simion schlug so heftig mit der Hand auf den Tisch, dass ich zusammenzuckte und beinahe die Karamellsoße verschüttet hätte, von der ich ihm gerade etwas auf den Teller löffelte. »Automatisierung! Darin liegt die Zukunft!«
    »Fließbänder?«
    Simion zwinkerte Mr Frederick zu. »Das treibt die langsamen Arbeiter an und versetzt den schnellen einen Dämpfer.«
    »Ich fürchte, ich verkaufe nicht so viele Automobile, dass sich ein Fließbandbetrieb lohnen würde«, wandte Mr Frederick ein. »Nur wenige Leute in England können sich meine Autos leisten.«

    »Genau darum geht es mir«, entgegnete Simion. Die Begeisterung und der Alkohol hatten sein Gesicht gerötet. »Fließbänder senken die Preise. Und Sie können mehr verkaufen.«
    »Aber Fließbänder senken nicht die Preise der Einzelteile«, wandte Mr Frederick ein.
    »Dann kaufen Sie eben billigere.«
    »Ich verwende nur die beste Qualität.«
    Mr Luxton brach in lautes Gelächter aus und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können. »Sie gefallen mir, Frederick«, prustete er schließlich. »Sie sind ein echter Idealist. Ein Perfektionist !« Letzteres sprach er mit der Genugtuung eines Ausländers aus, dem es gelungen ist, eine schwierige Vokabel anzubringen. »Aber, Frederick«, er wurde wieder ernst und beugte sich vor, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, und zeigte mit dem Finger auf seinen Gastgeber, »wollen Sie Autos herstellen, oder wollen Sie Geld verdienen?«
    Mr Frederick blinzelte. »Ich weiß nicht recht, was Sie …«
    »Ich glaube, mein Vater versucht Ihnen zu erklären, dass Sie die Wahl haben«, schaltete Teddy sich vorsichtig ein. Bisher hatte er das Gespräch mit stillem Interesse verfolgt, doch jetzt erklärte er, beinahe entschuldigend: »Es gibt zwei verschiedene Typen von Kunden, die sich ein Auto kaufen. Auf der einen Seite die wenigen Kenner, die es sich leisten können, die

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