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Geheime Spiel

Geheime Spiel

Titel: Geheime Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Morton
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Matrosenkragen.
    »Prima Darbietung«, bemerkte Lord Ashbury. »Ich konnte zwar kein Wort davon hören, aber die Vorstellung war prima.«
    »Gut gemacht, Kinder«, sagte Lady Violet. »Aber vielleicht lasst ihr euch nächstes Jahr von eurer Großmama bei der Auswahl des Stücks beraten.«
    »Und was ist mit dir, Papa?«, fragte Hannah begierig. »Hat dir das Stück auch gefallen?«
    Mr Frederick wich dem Blick seiner Mutter aus. »Wir unterhalten uns später über die kreativeren Stellen, einverstanden? «
    »Und was ist mit dir, David?«, trällerte Fanny. »Wir haben gerade über den Krieg gesprochen. Wirst du dich zu den Waffen melden, falls Großbritannien in den Krieg eintritt? Du würdest bestimmt einen feschen Offizier abgeben. «
    David nahm von Lady Violet eine Tasse Kaffee entgegen und setzte sich. »Ich hab noch nicht darüber nachgedacht. « Er zog die Nase kraus. »Aber wahrscheinlich werde ich das tun. Es heißt, es ist die große Chance für jeden jungen Mann, ein echtes Abenteuer zu erleben.« Mit funkelnden Augen schaute er Hannah an, denn er witterte die Chance, sie zu necken. »Aber ich fürchte, das gilt nur für Jungs, Hannah.«
    Fanny brach in kreischendes Gelächter aus, und Lady Clementines Lider zuckten. »David, sei nicht albern. Hannah würde nie in den Krieg ziehen wollen. Das ist doch einfach lächerlich.«
    »O doch, das würde ich«, zischte Hannah.

    »Aber, meine Liebe«, sagte Lady Violet verdutzt. »Du hättest doch gar nichts zum Anziehen für eine Schlacht.«
    »Sie könnte doch ihre Reithose und die Reitstiefel anziehen«, schlug Fanny vor.
    »Oder ein Kostüm«, sagte Emmeline. »Wie das, was sie im Theaterstück getragen hat. Nur vielleicht ohne den Hut.«
    Mr Frederick bemerkte den strafenden Blick seiner Mutter und räusperte sich. »Auch wenn Hannahs Problem bezüglich der angemessenen Kleidung Raum für geistreiche Spekulationen bietet, möchte ich euch daran erinnern, dass dieses Thema in keiner Weise zur Debatte steht. Weder sie noch David werden in den Krieg ziehen. Mädchen kämpfen nicht, und David hat sein Studium noch nicht abgeschlossen. Er wird sich eine andere Möglichkeit suchen müssen, dem König und seinem Land zu dienen.« Er wandte sich an David. »Wenn du erst einmal Eton und Sandhurst erfolgreich durchlaufen hast, sieht die Sache schon anders aus.«
    David reckte das Kinn vor. » Falls ich in Eton den Abschluss mache, und falls ich nach Sandhurst gehe.«
    Plötzlich herrschte Totenstille im Zimmer. Jemand räusperte sich. Endlich klopfte Mr Frederick mit dem Löffel gegen seine Tasse. Nach kurzem Zögern sagte er: »David scherzt. Nicht wahr, mein Junge?« Das Schweigen dehnte sich. »Nun?«
    David blinzelte, und ich sah sein Kinn kaum merklich zittern. »Ja«, sagte er schließlich. »Natürlich. Ich wollte nur für ein bisschen heitere Stimmung sorgen. All das Gerede von Krieg. Aber anscheinend hat es keiner lustig gefunden. Tut mir leid, Großmama und Großvater.« Er nickte den beiden zu, während Hannah unauffällig seine Hand drückte.

    Lady Violet lächelte. »Du hast recht, David. Lass uns nicht über einen Krieg sprechen, den es vielleicht nie geben wird. Hier, probier mal eins von Mrs Townsends Törtchen.« Sie gab Nancy ein Zeichen, die noch einmal mit dem Tablett herumging.
    Eine Weile knabberten sie schweigend an ihrem Gebäck, lauschten dem Ticken der Schiffsuhr auf dem Kaminsims und warteten darauf, dass jemand ein Thema anschnitt, das ebenso spannend war wie der Krieg. Schließlich sagte Lady Clementine: »Das Töten ist gar nicht das Schlimmste. Im Krieg sind Krankheiten die schlimmsten Mörder. Das liegt natürlich an den großen Schlachtfeldern – das sind wahre Brutstätten für alle möglichen fremden Seuchen. Ihr werdet sehen«, fügte sie säuerlich hinzu. »Wenn der Krieg kommt, wird er die Pocken mitbringen.«
    »Falls der Krieg kommt«, sagte David.
    »Aber wie werden wir erfahren, ob er kommt?«, fragte Emmeline mit großen blauen Augen. »Wird jemand von der Regierung kommen und es uns sagen?«
    Lord Ashbury verschlang ein ganzes Törtchen auf einmal. »Einer von den Jungs in meinem Club meinte, es sei jeden Tag mit einer Ankündigung zu rechnen. «
    »Ich komme mir vor wie ein Kind am Heiligen Abend«, sagte Fanny händeringend. »Wie ein kleines Mädchen, das den Morgen herbeisehnt und es gar nicht erwarten kann, all seine Geschenke auszupacken.«
    »Freu dich nicht zu früh«, warnte der Major. »Falls Großbritannien in

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