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Geheimes Verlangen

Geheimes Verlangen

Titel: Geheimes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Redfern
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Werwolf-Manier auf ihn zustürmt, nicht beirren, klopft sich sogar auf den Schenkel, um ihn anzulocken und ruft seinen Namen. Auch sie selbst geht dem Mann – glücklich grinsend – auf der Wiese entgegen und traut ihren Augen kaum. Der Hund saust an ihm vorbei und rennt in großen Kreisen um ihn herum, um ihn laut bellend zu begrüßen. Sie hebt die Hand zum Mund und ruft: Was machst du denn hier? Er zuckt mit den Schultern und lächelt verschmitzt, als ob es dazu nichts weiter zu sagen gebe. Ich wollte nur mal etwas anderes sehen.
    Sie sitzt im Schneidersitz auf der Bank und lächelt. Der kurze Tagtraum steht ihr noch so deutlich vor Augen, dass ihr Blick weiterhin auf die Stelle gerichtet ist, wo sie diesen Mann gerade gesehen hat. Doch ihr Hund sitzt neben ihr, und sie sind allein. Um sie herum schwirren Mücken und Schmeißfliegen durch die schwüle Luft. Im wirklichen Leben würde so etwas natürlich nie passieren.
    Nachmittags hat sie die Badewanne randvoll laufen lassen und reichlich Badeessenz dazugegeben, einen scheußlichen grünen Sirup mit einem widerlich süßlichen Apfelaroma. Das zunächst kochend heiße Wasser ist allerdings schon etwas abgekühlt, als sein Wagen draußen vorfährt. »Wo bist du?«, ruft er, als er zur Tür hereinkommt, doch sie gibt keine Antwort, weil sie möchte, dass er sie von allein findet. In der Tür zum Bad bleibt er stehen und fängt an zu lachen, als er die hoch aufgetürmte Schaummasse sieht, die über den Rand der Badewanne quillt. Sie sitzt mit gekreuzten Beinen auf dem Kachelboden, blickt zu ihm hinauf und kaut auf der Unterlippe. »Sieht ganz so aus, als ob ich zu viel von dem Zeug ins Wasser getan habe.«
    »Macht nichts«, sagt er. Er lässt seine Kleider zu Boden fallen und taucht vorsichtig einen Fuß in den Schaum. »Au, ganz schön heiß.« Doch das Wasser ist offenbar doch nicht zu heiß für ihn, denn er steigt in die Wanne und setzt sich, bis ihm der Schaum bis zum Kinn reicht. Er führt eine Blase zum Mund, tut so, als ob er sie essen will, und sie schmunzelt. »Willst du nicht reinkommen?«, fragt er.
    »Ist doch viel zu eng für zwei.«
    »Los, komm schon«, entgegnet er und zieht die Knie an.
    Also streift sie den Bademantel ab, steigt unerschrocken in die Wanne, schnappt nach Luft, weil das Wasser so heiß ist, und taucht langsam in den knisternden Schaum und das heiße Wasser. In dem Raum ist es stickig, die Wände sind nass, und es fällt ihr schwer zu atmen. Er bahnt sich mit den Händen einen Weg durch das Schaumgebirge und legt die nassen Handflächen auf ihre Wangen. »Da siehst du es«, sagt er. »Platz genug.«
    Seine Finger streichen über ihr Kinn und verschwinden im Schaum. Sie umschließen – unsichtbar – ihre Brüste, berühren ihre Nippel. »Los, komm schon«, sagt er, zieht sie auf seinen Schoß und schiebt sich tief in sie hinein, während die Schaumblasen raschelnd zerplatzen. Sie schlingt die Arme um seine Schultern, drängt sich ihm entgegen, zwischen beiden nur die klebrige Schaummasse, ihre Gesichter schweißüberströmt. Als sie ihn küsst, schmeckt sie auf der Zunge den Geschmack der Schaumblase, die auf seinen Lippen zerplatzt ist. Sie wird plötzlich von einem Gefühl der Liebe überwältigt – Liebe für seinen kindischen Humor, für sein unwiderstehliches Schweigen. »Was empfindest du gerade?«, sagt er, und sie entgegnet: »Ich liebe dich.«
    Er nickt, küsst sie hastig und sagt: »Ich meine: Wie fühlt es sich an?«
    Sie stützt ihr Kinn auf sein Schlüsselbein. Ihn in seiner ganzen kraftvollen Männlichkeit in sich zu spüren – ja, wie fühlt sich das eigentlich an? Wie eine wundervolle Bestrafung? Wie wenn sie in die Erde getaucht würde. Oder vielleicht so, wie man den Tod erleben müsste, wenn es im Leben eine Gerechtigkeit gäbe. Wie wenn etwas sie zerreißen würde; wie eine gute, harte Invasion; wie ein Schlag, den sie mit einem Schlag erwidern möchte; oder vielleicht wie ein göttlicher Dolchstoß, eine Wunde, an der sie sterben, verbluten wird. Doch vorher will sie ihre Zähne in seine Arterien graben, ihn bei lebendigem Leib häuten. Und wenn sie zubeißt, wird er zu wimmern anfangen und sich aufbäumen, und sie wird in ihrer sexuellen Erregung nicht mal begreifen, wieso er das tut. Auch die größten Schmerzen können mit dunkler Lust einhergehen. Sie verspürt ein brennendes Verlangen zu verletzen oder selbst zu verlöschen. Sein Schwanz taucht tief in sie ein, rammt sich in ihren Schoß: immer wieder.

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