Geheimnis der Leidenschaft
Vierradantrieb besser geeignet, um Menschen und Ausrüstung zu transportierten.
Aufgeregt und zufrieden saß Hope schweigend zwischen den beiden Männern, die sie liebte. Ab und zu beobachtete sie Rio unter gesenkten Augenlidern hervor, bewunderte die kräftigen, männlichen Züge seines Gesichtes und seine mitternachtsblauen klaren Augen.
Er fing einen ihrer Blicke auf und nahm seine Hand gerade lange genug vom Lenkrad, um mit dem Handrücken sanft über ihre Wange zu streicheln, dann konzentrierte er sich wieder auf den holprigen Weg vor ihnen.
Mason lächelte vor sich hin. Rio war nie ein offener und liebevoller Mann gewesen, doch jetzt konnte er kaum länger als einige Minuten die Hände von Hope lassen. Er berührte ihr Haar, ihre Wange, ihre Hand, ihren Arm. Es war die Art eines Mannes, auch ohne Worte auszudrücken, dass er gern bei einer Frau war. Und Hope war ganz sicher gern in seiner Nähe. Das zeigte sich in ihrem Lächeln und in ihren Blicken, mit denen sie ihn beobachtete, in der vollkommenen Ungezwungenheit einem Mann gegenüber, in dessen Nähe sich eine ganze Menge Menschen unwohl fühlten.
Alles in allem rechnete Mason mit einer Hochzeit im Januar. Spätestens im Februar.
Hope, die glücklicherweise nichts von Masons Gedanken ahnte, lehnte sich leicht an Rio und betrachtete die Landschaft vor ihnen. Der Wind-Canyon sah für sie jetzt ganz anders aus. Anstatt ein trockener, nutzloser Teil ihrer Ranch zu sein, war es jetzt das bedeutendste Stück für die Zukunft des Sonnentals. Für Hope war die Luft im Wind-Canyon reiner, die Sonne schien heller, die Salbeibüsche waren silberner und die
Berge ein wunderschöner, durcheinander gewürfelter Schatz, dessen Rätsel ihr Geliebter gelöst hatte.
Rio sah die Aufregung in Hopes Gesicht und wollte sie noch einmal davor warnen, dass er ihr keinen erfolgreichen Brunnen garantieren konnte.
Es gab hier Wasser, daran bestand kein Zweifel. Wasser, das auf die Berge gefallen war und den Kalkstein in einen riesigen Schwamm verwandelt hatte. Wasser, das langsam in den Kalkstein eingedrungen und durch ihn hindurchgesickert war, mit einer Geschwindigkeit, die einen Gletscher wie ein Rennpferd aussehen ließe. Wasser, das von der Schwerkraft angezogen worden war und das der Druck des Regens eines jeden Jahres nach unten gepresst hatte, bis der Aquifer zu einem Fluss angewachsen war. Millionen um Millionen von Quadrathektar reiner, kalter Flüssigkeit, die nur darauf warteten, aus dem Boden zu sprudeln, wenn erst einmal die wasserdichte Schicht über ihnen von einem Bohrer aufgebrochen worden war.
Wasser, das seit Millionen von Jahren geflossen war und das noch einmal Millionen von Jahren fließen würde.
Ja, das Wasser war hier. Rio konnte sich daran erinnern, wie sein Körper geprickelt hatte. Aber wie tief unter ihm war es? Und wie viele harte Felsen lagen zwischen dem Kalkstein und der Erdoberfläche?
Wie viel hartes Glück wartete auf ihn?
Er kannte die Zwischenfälle sehr gut, die eine Bohrung begleiteten. Gebrochene Bohrköpfe und Werkzeuge, die in das Bohrloch fielen. Verletzungen, die durch Unachtsamkeit oder Erschöpfung oder auch beides verursacht wurden. Wasser, das man entdeckte, das aber nicht ausreichte, um nützlich zu sein.
Und dann war da auch noch das Wetter. Brunnen, ganz besonders im Westen, befanden sich selten an den Stellen, die geeignet waren. Der Wind-Canyon machte da keine Ausnahme: abgelegen, unwirtliches Gebiet, gnadenlos. Wenn es zu viel regnete, dann würde es fast unmöglich werden, die Bohrstelle mit Nachschub zu versorgen, und Rio würde die Bohrung aufgeben müssen, bis es wieder trockener wurde.
Hope hatte nicht genügend Geld, um die Ranch weiterzuführen, wenn es eine solche Verzögerung gab.
Wenigstens schien der Regen eine Zeitlang noch kein Problem zu sein, aber den Rest der möglichen Unglücksfälle konnte man nicht außer Acht lassen. Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, wie tief das Wasser lag, war, zu bohren, bis man es erreichte. Wenn man keine Zeit, kein Geld oder kein Glück mehr hatte, ehe der Brunnen aktiv war, hatte man seine Antwort - dann war das Wasser zu tief unten.
Es war der Zeitfaktor, der am meisten an Rios Selbstvertrauen zerrte. Er hatte schon weniger als eine Woche gebraucht, um einen erfolgreichen Brunnen zu bohren, und er hatte schon Monate an Bohrlöchern gearbeitet, an denen es nichts anderes gab als harten Felsen.
Obwohl Hope nichts davon erwähnt hatte, so hatte Mason Rio doch
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