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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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leise erzählt, dass die zweite Hypothek am fünfzehnten Januar fällig war. Sie bestand darauf, dass sie das Geld hatte, um die zweite Hypothek zu bezahlen und die Ranch noch immer erhalten zu können, doch Rio wusste, dass Hopes Rücklagen sehr begrenzt waren.
    Der Gedanke verfolgte ihn, dass sie alles, was sie besaß, in ein nutzloses Loch investieren würde, in ein Loch an einer Stelle, die er ausgewählt hatte.
    Rio hoffte, dass der Aquifer dicht unter der Oberfläche lag, doch seine Ausbildung und auch sein Instinkt sagten ihm, dass das Wasser tief unten lag, sehr tief, an der Bruchstelle von Geld, Glück und Nervenkraft.
    Der Pick-up holperte und rutschte und kletterte den felsigen Boden im Wind-Canyon hinauf. Ehe Mason von seiner Schwägerin zurückgekommen war, hatte Rio die Winde des Pick-ups benutzt, um Salbeibüsche, Pinon und Wacholder auszureißen, und es war ihm gelungen, einen Weg anzulegen, der es dem Pick-up ermöglichte, in den Canyon hineinzufahren. Der Weg würde sich bei dem ersten Regen in Matsch und Treibsand verwandeln, aber Rio hatte weder Zeit noch Geld, um einen besseren zu bauen.
    Wenn es nötig war, würde Rio hier draußen übernachten und die notwendigen Dinge mit dem Pferd hierher bringen. Er hatte schon an schlimmeren Orten übernachtet, und wenn man Brunnen bohrte, dann stand die Bequemlichkeit nicht auf der Liste der notwendigen Dinge.
    Er parkte den Pick-up neben dem alten Montagekran, den er als Bohrturm benutzen würde. Klein, mitgenommen und verrostet, machte der Kran nicht viel her. Aber er war kräftig. Rio hatte ihn an einigen schwierigen Stellen benutzt, an denen sogar ein professioneller Optimist gelacht hätte bei dem Gedanken an Wasser.
    Der hässliche alte Kran hatte Brunnen um Brunnen geschaffen.
    Die anderen Bohrgeräte, mit denen er arbeiten musste, waren nicht viel beeindruckender als der Kran. Er hatte diesen Förderturm aus ausgedienten Teilen anderer Türme zusammengebaut, die in Hopes Schuppen geworfen und vergessen worden waren, zusätzlich zu der Ausrüstung, die er bei seinen Reisen durch den Westen in anderen Schuppen zusammengesucht hatte. Die neuen Teile, die Hope gekauft hatte, damit alles zusammenpasste, hoben sich ab wie glänzende Münzen auf einem schmutzigen Fußboden und ließen alles andere noch viel schäbiger aussehen.
    »Schon gut, dass dies kein Schönheitswettbewerb ist«, meinte Mason, als er aus dem Wagen kletterte. »Wir würden so sicher verlieren, wie Gott die kleinen grünen Äpfel schuf.«
    Rios einzige Antwort war ein Brummen, während er die Ausrüstungsgegenstände aus dem Wagen lud und sie zum Bohrplatz trug.
    Obwohl sie schnell arbeiteten, schien es Hope doch eine Ewigkeit zu dauern, bis alles an seinem Platz war und Rio endlich mit dem Bohren beginnen konnte. Sie hüpfte vor Aufregung auf und ab, als er die Maschine anließ, die den Bohrer antreiben würde. Das plötzliche Geräusch der Maschine war in der sonnigen Stille des Canyons erschreckend laut.
    Als Rio sah, wie Hope bei dem Lärm zusammenzuckte, ging er zu ihr hinüber. »Du wirst dich nach einer Weile daran gewöhnen«, meinte er.
    »Ja«, antwortete sie. »Man nennt das taub werden.«
    Er lachte, dann streckte er den Arm aus und zog sie zu sich her. »Gib mir einen Kuss für Glück, und dann gehst du hinüber zu der Schalttafel und legst den Hebel Nummer eins um.«
    Hopes Augen glänzten vor Aufregung, sie schlang die Arme um Rio und gab ihm einen Kuss, und Rio sehnte sich danach, mit ihr allein zu sein. Alles an ihr zog ihn an - ihre Sinnlichkeit, ihr gelassenes Schweigen, ihre Entschlossenheit, ihre Intelligenz.
    Hope empfand das Gleiche für Rio. Sie liebte es, in seiner Nähe zu sein, mit ihm zu reden, mit ihm zu schweigen. Er war wie ein Fluss, der durch sie hindurchfloss und alles, was er berührte, mit Leben erfüllte.
    Langsam und voller Sehnsucht drückte Rio Hope an sich und nur zögernd öffnete er die Arme und gab sie frei.
    Sie holte tief Luft und fühlte sich einen Moment orientierungslos, dann ging sie zu der Schalttafel hinüber, die an dem Kran befestigt war. Lichter, Skalen, Hebel, Messinstrumente und ein Gewirr von Drähten stellten das Herz der Bohrausrüstung dar. Sie fand den Hebel Nummer eins und blickte über ihre Schulter zurück zu Rio.
    Er stand mit gespreizten Beinen da, seine Hände in den ledernen Handschuhen stellten den Mechanismus ein, der den Drillkopf kontrollierte. Er blickte auf, sah sie an und nickte.
    Sie drückte den Hebel nach

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