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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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weiter.
    »Willst du mir denn jetzt nicht sagen, dass der Preis für Rindfleisch nur noch weiter sinken wird und dass die Rinder nur noch dünner werden?«, fragte ihn Hope, und ihre Stimme klang angespannt, weil sie seine Argumente bereits kannte.
    »Zeitverschwendung«, antwortete Rio. »Sie kennen die Möglichkeiten besser als jeder andere hier.«
    Einen Augenblick lang verschwand ihr Traum und ließ sie in der kalten Wirklichkeit zurück, in der es nur wenige Möglichkeiten gab, von denen keine angenehm war.
    »Wenn Sie sich entscheiden, die Herde zusammenzutreiben«, sagte Rio, »und ich nicht hier bin, dann nehmen Sie Dusk dazu. Sie wird Ihnen die Arbeit erleichtern.«
    Hope nickte, sie war nicht in der Lage, etwas zu sagen, denn Tränen und eine plötzliche Angst schnürten ihr den Hals zu.
    Je mehr Rinder sie verkaufte, desto näher rückte der Tag, an dem sie ihre wunderschöne Herde von Angus-Rindern verkaufen müsste. Sie waren die Seele ihres Traumes von einer neuen Ranch, einem neuen Leben, einer Zukunft, in der es fette schwarze Rinder gab anstelle der dürren Herefords aus ihren Albträumen.
    In ihren Träumen von einer wasserreichen Zukunft war ihr Ranchhaus voller Leben und Lachen. Vielleicht würde sie es dann wagen können, weiter zu träumen als bis zu den Bedürfnissen ihrer Rinder oder ihren eigenen Bedürfnissen. Vielleicht könnte sie dann von einem Mann träumen, der sie liebte, von Kindern, die auf diesem Land aufwachsen würden, groß und stark ...
    Hopes leere Kaffeetasse knallte auf den Tisch, als sie aufstand und die Tür zu ihren verräterischen Gedanken zuschlug. Seit sie achtzehn Jahre alt war, hatte sie es nicht mehr zugelassen, dass sie von Liebe und Kindern träumte. Es hatte keinen Zweck, gerade jetzt davon zu träumen. Sie hatte andere Träume, Träume, die wahr werden konnten, Träume, in denen sie sich nur auf ihre eigene Kraft und Entschlossenheit verließ und nicht auf die unbekannten, unzuverlässigen Gedanken eines Mannes.
    In ihrem Leben hatte es nur sehr wenige Männer gegeben, die sie respektierte, und sie war noch keinem begegnet, dessen Kinder sie bekommen wollte.

7
    »Glaubst du, dass das Badewasser schon heiß ist?«, fragte Hope Mason.
    »Wahrscheinlich noch nicht. Aber das Wasser in dem Eimer auf dem Ofen kocht beinahe. Ich werde es dir nach oben tragen.«
    »Mach dir keine Mühe«, wehrte sie schnell ab. »Brate Rio lieber noch ein Steak. Er erledigt schließlich die Arbeit von zwei Männern.«
    Noch ehe Mason etwas erwidern konnte, ging sie zu dem riesigen Ofen. Zwei große Eimer mit Wasser standen auf der heißen Platte. Mit diesem Wasser und ein wenig kaltem Wasser aus der Leitung könnte sie ein wundervolles Bad nehmen.
    Hope nahm ein paar Topflappen und griff dann nach den Henkeln der beiden Eimer. Im nächsten Augenblick verschwanden die Topflappen aus ihrer Hand und erschienen dann wieder in den großen Händen von Rio. Mit einer Kraft, um die sie ihn beneidete, hob er die vollen Eimer vom Ofen und wandte sich zu ihr um.
    »Nach Ihnen, Ma’am«, sagte er.
    »Danke«, flüsterte sie so leise, dass Mason es nicht hören konnte.
    Rio nickte leicht, er verstand und bewunderte sie dafür, dass sie den alten Mann nicht kränkte.
    Während Rio ihr nach oben folgte, bewunderte er noch etwas anderes. Der weibliche Schwung ihrer Hüften und ihre langen, anmutigen Beine hielten seinen Blick gefangen. Der Gedanke, das Bad mit ihr zu teilen, lockte ihn, bis er sich zwang, an etwas anderes zu denken.
    An irgendetwas anderes.
    Sich nach einer Frau wie Hope zu sehnen, stand ganz am Anfang der Liste der dümmsten Dinge, die er tun konnte. Er sollte eigentlich schlauer sein und nicht nach Schwierigkeiten Ausschau halten.
    Er wartete, während sie sich über die große, altmodische Wanne beugte und den Stopfen in den Abfluss steckte. Die weiblichen Rundungen ihres Rückens und ihrer Hüften waren noch verlockender, als ihr Gang es gewesen war. Im Licht der Badezimmerlampe schimmerte ihr volles Haar seidig und schrie förmlich danach, von den Fingern eines Mannes berührt zu werden.
    Sie wandte sich um und sah ihn über ihre Schulter hinweg an, mit Augen, in denen goldene Fleckchen tanzten, und einem vollen Mund, der dafür geschaffen zu sein schien, zu küssen und Küsse zu bekommen.
    »Fertig?«, fragte sie und wunderte sich, warum Rio sie so eindringlich betrachtete.
    In Rio stieg Hitze auf, sein Körper spannte sich an, und sein Puls schlug schneller. Er war mehr als nur

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