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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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rief Mason. »Mädchen, komm rein und setz dich. Dieser verdammte Schlauch wird schon nicht abhauen, das weißt du sehr gut.«
    Hope zögerte, dann ließ sie den Lichtstrahl der Taschenlampe noch einmal über die Verbindung wandern. Sie war fest, kaum ein Tropfen kam heraus. Sie ging zurück zum Wagen und legte die Taschenlampe an ihren Platz.
    Während Mason allmählich ungeduldig wurde, wartete Rio auf sie, dann ging er an ihrer Seite auf das gelbe Licht zu, das aus dem Haus fiel. Er sagte nichts, ging neben ihr her, und die langen Ärmel seines Hemdes berührten sie in vertrauter Kameradschaft, bei der keine weiteren Worte nötig waren.
    Einen Augenblick lang vergaß Hope, dass sie erschöpft war und dass der morgige Tag nicht besser, sondern noch schlimmer werden würde. Ein absurdes Gefühl des Wohlbehagens erfasste sie. Sie wollte lachen, wollte die Arme den leuchtenden Sternen entgegenstrecken und die Millionen von strahlenden Möglichkeiten in ihren Händen fühlen.
    Stattdessen beobachtete sie Rio unter gesenkten Augenlidern hervor. Rio, der Mann, der es geschafft hatte, dass sie sich an all diese strahlenden Möglichkeiten erinnerte.
    »Mason«, sagte Rio und streckte die Hand aus. »Es ist schon lange her.«
    »Viel zu lange.« Mason nahm die Hand des jüngeren Mannes und drückte sie mit seinen knotigen Fingern.
    Nur Hope bemerkte den Augenblick des Zögerns, als Rio die geschwollenen Fingerknöchel von Mason spürte. Dann schüttelte er Masons Hand fest, aber dennoch vorsichtig und schonte die arthritische Hand des älteren Mannes.
    Das Gefühl der Wärme, das Hope ergriffen hatte, wurde noch stärker und schmolz das Eis, das sich in ihrem Magen ausgebreitet hatte, als sie einsehen musste, dass ihr bester Brunnen versiegt war. Zu wissen, dass Rio so viel an Mason lag, um seinen Stolz zu schonen, machte sie sicher, dass es richtig gewesen war, Rio zu vertrauen.
    »Judy lässt dich grüßen«, sagte Rio. »Und die Kinder wollen wissen, ob du sie an Thanksgiving besuchen wirst. So wie es sich anhört, haben sie eine ganze Manege zum Essen aufgebaut.«
    Mason blickte zu Hope, dann sah er schnell wieder weg. »Vielleicht«, erwiderte er und versprach nichts.
    Rio nickte, er begriff, dass Mason Hope an einem Familienfeiertag nicht allein lassen würde.
    Auch Hope verstand und wollte protestieren. Judy war Masons Schwägerin, die letzte Verbindung, die er noch zu seiner toten Frau hatte, die er zweiundvierzig Jahre lang geliebt hatte. Aber Hope sprach ihren Protest nicht laut aus. Sie und Mason hatten sich schon viel zu oft über dieses Thema gestritten. Er würde nicht ohne sie auf die Reise gehen, und sie konnte die Ranch nicht über Nacht allein lassen, geschweige denn, mehrere Wochen.
    »Das Wasser ist warm«, sagte Mason und deutete auf die
    Schüssel und das Handtuch, die im Inneren der Veranda bereitstanden.
    Mit schnellen, geschickten Bewegungen, die Hope an Rio bereits kannte, nahm er den Hut ab, rollte die Ärmel seines Hemdes hoch und wusch sich, so gut es ging. Als er fertig war, sah er sich auf dem Hof um. Dann hob er die Schüssel und schüttete das Wasser auf den Boden, wo ein halb verwelkter Fliederbusch sich bemühte, im Schatten der Veranda zu überleben.
    Noch mehr Eis in Hopes Magen schmolz. Sie begegnete Masons Blick und lächelte anerkennend.
    Während Rio aß, genoss Hope den ungewöhnlichen Luxus, einfach nur dazusitzen und nichts Anstrengenderes zu tun, als eine Tasse von Masons starkem Kaffee zu trinken. Während sie daran nippte, ließ sie die Gedanken wandern und träumte von einer Zeit, als der Boden grün war und nicht so hart wie Stein, als ihre Rinder nicht so lange laufen mussten, bis sie ganz abgemagert waren, nur um vom Futter zum Wasser und wieder zurück zu kommen.
    Rios tiefe und Masons raue Stimme drangen nur verschwommen in ihre Tagträume. Sie hörte eigentlich gar nicht richtig zu, bis die Männer begannen, sich über Rindfleisch und Wasser zu unterhalten.
    »Wie viele Rinder werdet ihr verkaufen?«, wollte Rio wissen, während er ein Stück saftiges Rindfleisch in den Mund schob.
    »Kein einziges«, erklärte Mason.
    Überrascht blickte Rio auf. In dem künstlichen Licht waren seine Augen wie mitternachtsblaue Kristalle, die in seinem gebräunten Gesicht leuchteten.
    »Der Boss will nicht verkaufen«, erklärte Mason. Mit seiner entsetzlichen alten Pfeife, die er so liebte und die Hope ihm nicht erlaubte, im Haus anzuzünden, deutete er auf sie.
    Ohne ein Wort aß Rio

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