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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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konnte. »Das hast du gut gemacht, Schatz, aber du magst diesen Generator nicht, und das weiß er. Man braucht eine sanfte Hand, um ihn zum Summen zu bringen.«
    »Ganz zu schweigen von Benzin und Öl«, erklärte Hope leise. Ihre Benzinrechnung war eine ständige Belastung für ihre Finanzen. Sie streckte die Hand aus, schraubte den Deckel des Benzintankes auf und warf prüfend einen Blick hinein.
    »Ich habe schon nachgesehen. Bis morgen wird es noch reichen.«
    Hope zögerte. Sie überprüfte, dass der Deckel wieder fest zu war, und straffte unbewusst die Schultern. »Wenn wir zur Ranch zurückkommen, werde ich Hawthorne anrufen.«
    Es musste getan werden, das wusste Mason auch. Aber deswegen brauchte es ihm ja nicht zu gefallen.
    Er nahm seinen Hut ab, rieb sich über die Stirn und setzte ihn dann wieder auf. »Wie viele willst du denn verkaufen?«
    Hope schloss die Augen und versuchte, nicht an die Freilandrinder zu denken, die vor dem Sonnenuntergang wie Granat leuchteten und aussahen wie schwarze Flammen.
    »Ich ... ich weiß es nicht. Die Hälfte.« Sie schluckte. »Ja, die Hälfte. Das sollte genügen, damit das natürliche Futter ausreicht, bis der Regen beginnt.«
    »Wird Hawthorne für die Rinder seine eigenen Männer mitbringen?«
    »Beim letzten Mal hat er das getan.« Hope unterdrückte einen Fluch und zuckte stattdessen die Schultern. Wenn sie jammerte, würde es dadurch auch nicht leichter werden. »Wenn er seine eigenen Leute nicht mitbringt, dann werde ich die Johnston-Jungen rufen. Sie lieben es, Rinder zusammenzutreiben.«
    Mason lächelte. »Ja. Gute Kinder. Ein wenig jung, aber das waren wir ja alle einmal.«
    Sie erinnerte sich an ihre eigene Teenagerzeit und lächelte bittersüß. »Ja. Wirklich jung.«
    Er legte die Hand auf ihre Schulter und drückte sie sanft. Die Geste sagte alles, was er mit Worten nicht ausdrücken konnte: Respekt, Unterstützung, Liebe, Verständnis. Er war nie stolzer auf sie gewesen als in diesem Augenblick, als sie die Schultern straffte und sich, ohne zu klagen, dem stellte, was getan werden musste.
    »Aus dir ist eine verdammt feine Frau geworden«, sagte er schlicht.
    »Ich tue nur das, was ich für die Ranch tun muss.« Sie lächelte ein wenig schief und blickte über das trockene, geheimnisvolle Land, das ein Teil ihrer Seele war. »Ich habe nach meinem vierzehnten Lebensjahr die meiste Zeit meines Lebens mit Heimweh nach dem Sonnental verbracht. Ich habe L.A. gehasst. Julie und Mom haben es geliebt.«
    Hope seufzte und schwieg. Wenn ihr Vater nicht für zwei Haushalte hätte zahlen müssen, dann hätte er genügend Geld gehabt, um mehr Brunnen zu bohren. Doch ihre Mutter hatte darauf bestanden, dass ihre Töchter an einem »zivilisierten Ort« zur Schule gingen. Deshalb hatte ihr Vater ihnen den geringen Gewinn der Ranch nach L.A. geschickt und gebetet, dass der Brunnen mit dem Namen Hope süßes und sauberes Wasser geben würde, bis er genügend Geld gespart hatte, einen tieferen Brunnen zu bohren.
    »Armer Dad«, sagte sie leise und bemerkte gar nicht, dass sie diese Worte laut ausgesprochen hatte.
    Mason legte ihr einen Arm um die Schultern. »Du sollst kein Mitleid haben. Er hat das getan, was er tun wollte, und die Hölle sollte sich um den Rest kümmern.«
    Ihr Hals war zugeschnürt von ungeweinten Tränen. »Aber er hat so hart gearbeitet!«
    »Er hat sich kein bisschen beklagt und hat für die Sommer gelebt, wenn du und deine Ma nach Hause gekommen seid.«
    Mason erwähnte Julie nicht. Hopes Schwester Julie war immer ein wunderschönes Schmetterlingskind gewesen, kaum in der Lage, die Hitze eines einfachen Sommertages zu ertragen. Die harte Arbeit hatte sie verweigert, und die Isolation des Sonnentals hatte sie gelangweilt.
    Hope war das genaue Gegenteil. Sie liebte die Hitze, die Isolation, das Schweigen und den Anblick der Rinder, die sich durch die Pinons bewegten. Sie war geboren für dieses Land, was ihre Mutter nie verstanden hatte.
    Mason lächelte und erinnerte sich an die guten Zeiten. »Wenn du ihm überallhin gefolgt bist, mit deinen strahlenden Augen und einem Bündel von Fragen, dann hat dein Dad sich größer gefühlt als Gott und schlauer als Satan.«
    Hope lächelte traurig. Sie hatte ihren Vater sehr geliebt.
    Das hatte ihre Mutter auch getan. Hope hatte das begriffen, als ihre Mutter gestorben war und sie als trauernde Tochter die Briefe gefunden hatte, die ihre Eltern einander geschrieben hatten, wenn sie getrennt waren.
    »Mom hat

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