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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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freuen. Wie ich schon sagte, nur mit den Rindern zu reden ist nicht gerade anregend.«
    Er sah sie noch einmal lange an. Sie lächelte ihr gewohntes, herzerfrischendes Lächeln, doch sie war viel zu blass. Er war sicher, dass Turner etwas versucht hatte. Das hatte Mason seit dem Augenblick befürchtet, als Pete ihm gesagt hatte, dass der Boss sehr früh aufgestanden und hinausgefahren sei, um nach dem südlichen Brunnen zu sehen.
    Obwohl nur wenige Männer das laut aussprachen, war Hope nicht die erste Frau, die die unangenehme Seite von Turner erlebt hatte. Nur ein Mädchen war deswegen zum Sheriff gegangen. Die Erniedrigung, die sie durchmachen musste, hatte jede andere Frau, die glaubte, die gleichen Rechte zu haben wie der Sohn von Big Jase Turner, davon abgehalten, ihn anzuzeigen.
    Mason wusste, ganz gleich, was auch geschehen war, Hope würde ihm nichts erzählen. Sie versuchte, Masons Stolz zu schützen. Genau wie sie es getan hatte, als sie die Fahrten zum Brunnen übernommen hatte. Sie wusste, dass Masons Hände zu sehr schmerzten, um diese schwere Arbeit verrichten zu können. Und er würde keine Chance haben gegen einen Mann, der nicht einmal halb so alt war wie er und doppelt so schwer.
    Insgeheim verfluchte Mason das Schicksal, das ihn lange genug hatte leben lassen, um seine geliebte Frau zu verlieren und dann alt genug zu werden, um die einzige Frau nicht mehr verteidigen zu können, die ihm so viel bedeutete, wie jede Tochter es getan hätte.
    »Ich werde ab sofort mit dir fahren«, erklärte er ruhig.
    Hope widersprach ihm nicht. Sie war erleichtert, dass sie Turner nicht wieder allein gegenübertreten musste. Der Mann wollte einfach nicht verstehen. Für ihn war ein Nein nur das Vorspiel zu einem Ringkampf.
    Vielleicht mochten seine anderen Frauen das, aber nicht
    Hope. Der Gedanke, gegen Turner zu kämpfen, machte ihr Angst und weckte Übelkeit in ihr, wie auch der Gedanke, seine Hände auf ihrem Körper zu fühlen. Sie befürchtete, sich übergeben zu müssen.
    Mason ging zurück zu dem Pick-up und nahm ein Gewehr von dem Gestell hinter dem Rückfenster. Er sah nach, ob es geladen war, schob den Verschluss zurück und holte dann eine Schachtel mit Munition aus dem Handschuhfach. Als er zu Hope zurückkam, lächelte er.
    Es lag etwas in seinem Lächeln, das sie froh machte, seine Freundin zu sein und nicht sein Feind.
    »Schlangengewehr«, erklärte Mason lakonisch. Seine Stimme klang rau vor Wut, die er noch immer fühlte bei dem Gedanken, dass Turner auf Hope gewartet hatte wie ein Kojote an einem Wasserloch. »Bei einer solchen Trockenheit wirst du Schlangen an den Brunnen vorfinden.«
    Sie räusperte sich. »Ja, das habe ich auch schon bemerkt.«
    Er hörte auf zu lächeln und sah sie unbeirrt an. »Wenn ich nicht da bin und du zu einem Brunnen fährst, dann solltest du sicher gehen, dass du ein Schlangengewehr bei dir hast. Und halte es immer in deiner Nähe, ganz gleich, was du auch tust. Hast du mich verstanden, Hope?«
    Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. Stattdessen drückte sie Mason schnell an sich. »Ich habe dich verstanden.«
    Er nickte knapp. »Ich werde die Pumpe überwachen. Und du gehst über die kleine Anhöhe dort und schießt ein paar Runden mit diesem Gewehr. Es ist schon lange her, seit wir zusammen geschossen haben.«
    Hope verriet ihm nicht, dass sie lieber in der Fahrerkabine vor sich hin gedöst hätte. Sie nahm das Gewehr und die Munition und ging dann auf die Anhöhe, bis sie zu einer Stelle kam, wo keine Gefahr bestand, die Rinder zu treffen. Sie fand eine besonders hässliche Ansammlung von großen Salbeibü-schen am Ufer einer ausgetrockneten Schlucht, nannte die Büsche John Turner und begann, sie Zweig um Zweig zu stutzen.
    Als Hope genügend Schuss abgegeben hatte, um Mason und auch sich selbst zu beruhigen, ging sie über die Anhöhe zurück zum Brunnen. Mason arbeitete an dem Generator. Was auch immer er getan hatte, zeigte sofortige Wirkung, das Geräusch des Motors war danach nur noch halb so laut. Er richtete sich auf, um zu lauschen, dann beugte er sich noch einmal über den Motor. In der Hand hielt er eine Ölkanne mit einem langen Schnabel.
    »Du bist unglaublich«, sagte sie, halb ärgerlich, halb erfreut. »Ich habe diese verdammte Maschine erst vor zwei Tagen von einem Ende bis zum anderen geölt, und sie ist kein bisschen leiser geworden.«
    Er lächelte erfreut, da es doch noch etwas gab, das er trotz seiner schmerzenden Hände tun

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