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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Farbe seines Gesichtes und der Art, wie er die Zähne zusammenbiss, erkannte sie, dass er wütend war. Seine blauen Augen wirkten blass über der Röte seiner Wangen.
    »Schmeiß Rio raus«, fuhr Turner sie an.
    »Nein.«
    Hope mühte sich mit der Pumpe und dem Generator ab. Endlich gelang es ihr, die Kurbel schnell und fest genug zu drehen, um den stotternden Motor anzuwerfen. Die Pumpe spuckte, der Schlauch zuckte, und dann begann das Wasser durch den Schlauch in den leeren Tank zu fließen. Das gedämpfte Donnern des Wassers, das den Tank füllte, nahm sie wegen des wütenden Rauschens des Blutes in ihren Ohren kaum wahr.
    »Es gefällt dir, mein Wasser zu holen?«, fragte Turner.
    Die Angst, die in Hope aufstieg, zeigte sich nicht in ihrem Gesicht. »Willst du etwa sagen, du wirst mir das Wasser verwehren, wenn ich Rio nicht rauswerfe?«
    Turner zögerte. So deutlich ausgedrückt klang das nicht vernünftig, nicht einmal besonders sinnvoll. So weit er das beurteilen konnte, war Hopes Anstrengung, das Sonnental am Leben zu erhalten, ärgerlich und lächerlich, doch es hatte ihr die Bewunderung in der kleinen Gemeinschaft der Rancher im Westen eingebracht. Wenn die Leute herausfanden, dass er sich geweigert hatte, ihr Wasser zu geben - Wasser, das er nicht brauchte -, nur weil sie jemanden eingestellt hatte, den es nie lange an einem Ort hielt und der Wasser für sie finden sollte, dann wäre Turner die Zielscheibe bösen Klatsches und offener Verachtung unter den anderen Ranchbesitzern.
    »Keine anständige Frau würde mit Rio allein sein wollen«, erklärte Turner mit angespannter Stimme.
    »Warum denn nicht?« Hope versuchte, sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen. Doch das gelang ihr nicht. Sie war müde und wütend, eine Mischung, die ihr die Zunge löste. »Verspricht Rio etwa einem naiven achtzehnjährigen Mädchen die
    Ehe, lädt er sie ein, um mit ihr Champagner zu ihrem Geburtstag zu trinken, und richtet sie dann so übel zu, dass sie verletzt ist und schreit? Und schiebt Rio dann dem Mädchen einen Hundert-Dollar-Schein in die Bluse und erklärt ihr, dass sie jetzt mit ihm verlobt sei und dass er zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen werde, um sich das zu holen, was sie ihm schuldet?«
    »Das hat gar nichts zu tun mit...«
    »Du hast mir eine Frage gestellt«, fuhr sie ihn an. »Und ich gebe dir die Antwort.« Sie sah ihn mit ihren haselnussfarbenen Augen an, die härter und gefühlloser waren als Glas. »Nachdem er sie übel zugerichtet und beleidigt hat, fährt Rios Vater das Mädchen nach Hause und erklärt ihr auf dem ganzen Weg, dass sie nicht erwarten kann, über ihrem Stand zu heiraten?«
    Turner machte eine weitausholende Bewegung mit seiner rechten Hand und schob damit ihre Worte beiseite. »Rio ist nicht gut. Er hat Frauen im ganzen Westen.«
    »Beklagen die sich denn?«
    Turner zuckte ungeduldig die Schultern. »Wen interessiert das schon?«
    »Wenn es den Frauen gefällt und es Rio gefällt«, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme, »wo liegt dann das Problem?«
    »Das sind ja auch nicht meine Frauen. Du bist das aber.«
    »Nein«, erklärte sie knapp. »Das bin ich nicht.«
    »Unsinn, Babypüppchen. Du gehörst mir. Du willst mich. Du willst es nur nicht zugeben.«
    »Nein, in einem sind wir uns wenigstens einig. Unsinn.«
    Turners Gesicht lief noch dunkler an. »Hör mir zu. Ich habe genug von deiner Scheinheiligkeit. Deine Mutter war eine Säuferin, dein Vater war ein Verlierer, und deine Schwester war eine Schlampe, mit einem Ruf von hier bis nach Los Angeles. Teufel, sogar deine Großeltern waren nicht mehr als arme Bauern.«
    »Danke«, erklärte sie voller Sarkasmus, »es ist immer schön, seine Freunde zu kennen.«
    »Teufel. Es ist einfach die Wahrheit. Du solltest froh sein, dass ich dir mehr biete als nur hundert Dollar für eine Nummer. Ich will dich, und ich werde dich bekommen.«
    »Ich. Will. Dich. Nicht.«
    Turner lachte und schüttelte den Kopf. Man brauchte mehr als nur ein paar Worte, um sein Selbstvertrauen zu erschüttern.
    »Sicher willst du das, Babypüppchen«, sagte er und griff nach ihr. »Aber wie ich schon gesagt habe, du willst es nur nicht zugeben. Und da du mir nicht glaubst, werde ich dir ganz einfach zeigen müssen, was ich meine.«
    Sie wich seinem Griff aus, indem sie den schweren Schraubenschlüssel zwischen sie beide hob. Er lachte und versuchte es noch einmal. Sie sprang zur Seite und hob den Schraubenschlüssel hoch.
    »So ist es recht«, erklärte

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