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Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Nacht gewünscht hatte, musste selbst sie sich geschlagen geben. Kurze Zeit später war sie in ihrem Schlafzimmer, hatte ihr Nachthemd angezogen und ihre Haare geflochten, konnte jedoch den Gedanken nicht ertragen, in ihr gemütliches Bett mit dem weiß lackierten Eisengestell zu klettern, während Gabriel immer noch in seiner eigenen Hölle gefangen war.
    So ging sie auf und ab und wurde allmählich wütend. Gabriels Vater musste doch gewusst haben, wie das Urteil lauten würde. Warum hatte der Mann seine kostbare Ärzteabordnung nicht begleitet? Seine Anwesenheit hätte den tödlichen Schlag mildern können, den zu erteilen sie gekommen waren.
    Und was war eigentlich mit Gabriels Mutter? Sicherlich war ihre Gleichgültigkeit noch unverzeihlicher. Welche Sorte Frau würde ihren einzigen Sohn allein der Pflege von Dienstboten und Fremden überlassen?
    Samanthas Blick fiel auf die Truhe in der Ecke, in die sie die Briefe seiner früheren Verlobten gesteckt hatte. Hatte Gabriel in einer geheimen Ecke seines Herzens die Hoffnung gehegt, dass er seine verlorene Liebe zurückerlangen könnte, zusammen mit seinem Augenlicht? Betrauerte er auch den Tod dieses Traumes?
    Die Uhr auf dem Absatz unten begann die Stunde zu schlagen. Samantha lehnte sich an die Tür, zählte die klagenden Schläge, bis sie zwölf erreicht hatten.
    Was, wenn Beckwith sich geirrt hatte? Was, wenn manche Wege so dunkel und gefährlich waren, dass sie nicht ohne eine helfende Hand gegangen werden konnten? Selbst wenn es nur die Hand einer Fremden war.
    Mit zittrigen Fingern nahm Samantha den Kerzenhalter aus Zinn und schlüpfte aus dem Zimmer. Sie war schon halb die Treppe nach unten gegangen, als ihr plötzlich auffiel, dass sie ihre Brille vergessen hatte. Ihre Kerze warf unheimlich flackernde Schatten an die Wände, während sie langsam die Halle durchquerte. Die Stille war bedrückender als die Dunkelheit. Dies war nicht die friedliche Stille eines Hauses, dessen Bewohner schliefen. Es war die drückende Stille eines Hauses, das gespannt den Atem anhielt. Es war weniger das Fehlen von Geräuschen, als vielmehr die Gegenwart von Furcht, die so beklemmend wirkte.
    Die Tür zur Bibliothek war immer noch geschlossen. Samantha legte ihre Hand auf die Klinke, rechnete halb damit, die Türen versperrt zu finden. Doch die Tür öffnete sich mühelos unter ihrer Berührung.
    Ihr Verstand wurde von einem verwirrenden Durcheinander von nur halb geformten Eindrücken überflutet: das verglühende Feuer im Kamin, das dennoch munter knisterte; das leere Glas neben der fast leeren Flasche schottischen Whiskys auf der Ecke des Schreibtischs; die Papiere, die über den Boden verstreut lagen, als ob jemand sie in einem Wutanfall vom Tisch gefegt hätte.
    Aber alle diese Eindrücke wurden überlagert von dem Anblick von Gabriel, wie er auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch mehr lag als saß, eine Pistole in der Hand.

9
Meine liebste Cecily,
ich bezweifle, dass es mich ein Jahrzehnt kosten wird,
meinen Namen deinen Lippen zu entlocken.
Zehn Minuten mit dir allein im Mondlicht sollten
    genügen …
     
    »Ich habe mich immer vor meinen Freunden damit gebrüstet, dass ich eine Pistole mit geschlossenen Augen laden kann. Ich vermute, ich hatte Recht«, verkündete Gabriel gedehnt, während er einen Lederbeutel über den Lauf der Waffe stülpte. Obwohl in der Flasche neben seinem Ellbogen nicht einmal mehr drei Finger hoch Alkohol war, waren seine Hände so ruhig, dass kein Krümel Schwarzpulver danebenfiel.
    Während er mit einem dünnen Eisenstab die Ladung nach unten schob, betrachtete Samantha gebannt seine Finger: ihre Anmut, ihr Geschick, ihre sparsamen Bewegungen. Ein Schauer durchlief sie, als sie sich unwillkürlich vorstellte, wie sie sich auf der Haut einer Frau anfühlen würden. Ihrer Haut.
    Den verführerischen Bann abschüttelnd, stellte sie sich vor den Schreibtisch. »Ich zögere, das hier anzusprechen, Mylord, aber meinen Sie nicht auch, dass eine Pistole in der Hand eines Blinden gefährlich sein könnte?«
    »Das ist genau der Punkt, nicht wahr?« Er lehnte sich im Stuhl zurück, und sein Daumen glitt spielerisch über den Lauf der geladenen Waffe.
    Trotz seiner lässigen Haltung konnte Samantha seine Anspannung spüren. Er sah nicht mehr wie der perfekte Gentleman aus. Seinen Überrock hatte er achtlos über eine Büste in der Nähe geworfen, sein Halstuch hing lose um seinen starken Hals. Strähnen dunkelgoldenen Haars waren aus dem Zopf im Nacken

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