Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)
mit seinen Lippen so zärtlich die empfindsame Haut dort, dass sie vor Verlangen erschauerte. »Ich hätte vorhin nicht so grob und gierig sein sollen. Du brauchst Zeit, dich zu erholen.«
Da sie wusste, dass Zeit der einzige Luxus war, den sie nicht hatten, drückte sie sich an ihn, presste ihren weichen Po gegen sein erregtes Glied. »Alles, was ich brauche, bist du.«
Gabriel stöhnte an ihrem Ohr. »Du spielst nicht fair, Frau. Du weißt, ich werde dir das nie verweigern können.«
Aber er konnte seine eigene Erfüllung hintanstellen, während er ihr Lust bereitete. Mit einer Hand liebkoste er ihre Brustspitzen, mit der anderen streichelte er sie zärtlich zwischen den Beinen, verwöhnte das überdehnte Fleisch. Nach kürzester Zeit ging Samanthas Atem schon keuchend, und sie schmolz unter einer Welle der Wonne dahin. Sie musste ins Kissen beißen, um nicht laut aufzuschreien.
Erst dann füllte er seine Hände mit ihrem weichen Busen und drang von hinten in sie ein. Sie wünschte sich nichts mehr, als sich mit ihm zu bewegen, aber er hielt sie fest, wartete, bis ihr Körper in einem nachdrücklichen Rhythmus um ihn zu pulsieren begann, ein Echo ihres wilden Herzschlages.
»Bitte …«, stöhnte sie, der Ohnmacht nahe. »Oh, Gabriel, bitte …«
Ihre zusammenhanglose Bitte war nicht an ihn verschwendet. Sie hätte es sich nie träumen lassen, dass es möglich wäre, so zärtlich und zugleich so unerbittlich geliebt zu werden. Als er mit ihr fertig war, hätte sie nicht sagen können, wo ihr Körper aufhörte und der seine begann. Sie wusste nur, dass ihr Herz sich anfühlte, als bräche es, und ihre Wangen tränennass waren.
»Du weinst«, stellte er vorwurfsvoll fest und drehte sie sanft auf den Rücken.
Sie unterdrückte ein Schluchzen. »Nein, das tue ich nicht.«
Mit einem Finger berührte er ihre Wange, hob ihn an die Lippen und kostete, entlarvte sie als Lügnerin. »Es ist genau so, wie ich immer vermutet habe«, erklärte er streng. »Du musst die Wahrheit nicht länger verbergen.«
Entsetzt blinzelte Samantha ihn an.
Sanft legte er eine Hand auf ihr heftig pochendes Herz. »Unter Ihrer praktischen Fassade schlägt das Herz einer wahren Romantikerin. Machen Sie sich keine Sorgen, Miss Wickersham. Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.« Er verzog seinen Mund zu einem lüsternen Lächeln; seine Narbe ließ ihn dabei nur noch mehr wie ein Wüstling aussehen. »Solange Sie dafür sorgen, dass es die Mühe lohnt, natürlich nur.«
»Darauf können Sie sich getrost verlassen, Mylord.« Seinen Mund auf ihre Lippen herabziehend, besiegelte Samantha diesen Schwur mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Samantha schob sich die letzte Haarnadel in die Frisur, die schwere Mähne im Nacken feststeckend. Sie trug denselben braunen Rock und dieselbe Spencerjacke, die sie bei ihrer Ankunft in Fairchild Park angehabt hatte. Für den flüchtigen Betrachter mochte es den Anschein haben, als sei sie noch dieselbe Frau. Ein solcher Betrachter hätte nicht die zarte Röte in ihren Wangen bemerkt und nicht die wunde Stelle am Hals, wo Bartstoppeln ihr die Haut zerkratzt hatten, nicht die von den Küssen ihres Liebhabers empfindlich geschwollenen Lippen.
Sie setzte sich ihren Strohhut auf und drehte sich zum Bett um.
Gabriel lag im Perlmuttlicht des anbrechenden Tages auf dem Bauch, wobei sein beeindruckender Körper einen Großteil des Platzes einnahm. Sein Kopf ruhte auf seinen verschränkten Armen, ein Knie hatte er angezogen, sodass das Laken beinahe von seinen schmalen Hüften rutschte. Das goldbraune Haar fiel ihm ins Gesicht und verbarg seine Züge.
Mein goldener Hüne.
Ihre Hände schmerzten vor Sehnsucht, ihn ein letztes Mal zu berühren, aber sie wusste, sie durfte es nicht riskieren, ihn zu wecken. In dem vergeblichen Wunsch, die Versuchung zu verringern, zog sie sich ein Paar schwarze Handschuhe an.
Ihr blieb keine andere Wahl, als die Truhe zurückzulassen. Die halb gepackte Reisetasche hatte sie schon unter dem Bett hervorgezogen. Jetzt blieb nur noch eine Aufgabe, die sie zu erledigen hatte, dann war sie fertig.
Sie näherte sich mit vorsichtigen Schritten dem Bett. Als sie sich hinkniete, nur ein paar Zentimeter von Gabriels Gesicht entfernt, regte er sich im Schlaf und murmelte etwas. Samantha hielt den Atem an, glaubte einen erschütternden Moment lang, dass er seine Augen öffnen und – statt durch sie hindurchzusehen – sie anschauen und bis auf den Grund ihrer Seele blicken würde.
Doch er
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