Geheimnis der Liebe: Roman (German Edition)
antwortete sie.
Gabriel focht mit sich, ganz still zu liegen, selbst wenn ihr Körper ihn in einem Griff roher Lust umfing. »Was genau wolltest du mir sagen?«
Er hörte sie schlucken. »Dass ich dies hier nie zuvor getan habe.«
Einen Fluch unterdrückend, barg er sein Gesicht an ihrem Hals. »Willst du, dass ich aufhöre?« Selbst wenn er ihr das anbot, war sich Gabriel dennoch nicht sicher, ob er dazu überhaupt in der Lage war.
Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein.« Mit den Fingern durch sein Haar fahrend, zog sie seinen Mund wieder auf ihre Lippen. »Niemals.«
Während ihre Zungen sich aneinander rieben, bäumte sie sich unter ihm auf und sandte Gabriel in einen Strudel der Lust. Er hatte immer große Stücke auf seine Raffinesse bei der körperlichen Liebe gehalten. Doch die Erkenntnis entsetzte ihn, dass er noch barbarisch genug war, um den Drang zu verspüren, sich auf die Brust zu schlagen und triumphierend zu brüllen – weil er der erste Mann war, der sie nahm, der einzige Mann. Er begann sich zu bewegen, glitt erst in sie, dann wieder heraus mit langen, tiefen Stößen und beseelt von dem Wunsch, ihr schmerzliches Wimmern in Laute der Lust zu verwandeln.
Jetzt, da Samantha sie mit ihm teilte, war die Dunkelheit nicht länger sein Feind, sondern seine Geliebte. Alles maß sich in Empfinden, Wahrnehmen – Gegensätzen. Sie war weich. Er war hart. Sie war glatt. Er war rau. Sie gab. Er nahm.
In der Überzeugung, dass sie eine Wiedergutmachung für den Schmerz verdiente, den er ihr ungewollt bereitet hatte, schob Gabriel eine Hand zwischen ihre Beine. Ohne mit Zunge oder Hüfte aus dem Rhythmus zu kommen, streichelte er sie dort, bis sie sich mit einem heiseren Schrei um ihn verkrampfte, was beinahe sein Untergang war.
Seine Arme über ihrem Kopf und seine Finger mit den ihren verschränkend, bis ihre Handflächen sich berührten, flüsterte er drängend: »Halt dich fest, mein Engel. Lass niemals los.«
Samantha gehorchte, wand ihre schlanken Beine um ihn. Dann gab es kein Halten mehr, kein Hinauszögern des Unvermeidlichen, kein Widerstand gegen den bezwingenden Rhythmus, der wie Buschtrommeln durch sein Blut rauschte. Gabriel ritt sie, hart und schnell und tief, bis sie beide trunken vor Lust waren, bis er erneut die Schauer durch ihren Körper laufen spürte.
Als er selbst einen überwältigenden Höhepunkt erreichte, er sich in ihr verströmte, verschloss ihr Gabriel den Mund mit dem seinem, aus Sorge, ihrer beider Schreie würden den restlichen Haushalt alarmieren.
Samantha erwachte in Gabriels Armen. Das Bett war so schmal, dass nur Platz für sie beide war, wenn sie wie zwei Löffel in einer Schublade aneinander geschmiegt dalagen.
Sie blickte zum Fenster, dankbar, dass der Nachthimmel noch völlig dunkel war, ohne jegliches Anzeichen von einem rosa Lichtstreifen am Horizont, der das Morgengrauen ankündigte. Sie wäre damit zufrieden gewesen, den Rest ihres Lebens so zu verbringen, mit Gabriels starken Armen um ihre Taille und seinem Atem in ihrem Haar, den nackten Po an seinem Schoß. Sie konnte den Schlag seines Herzens an ihrem Rücken spüren, ein unvorstellbar süßes Wiegenlied.
Vor letzter Nacht hatte sie nur eine ungefähre Vorstellung von dem gehabt, was sich zwischen Mann und Frau im Schlafzimmer abspielte. Doch nichts hätte sie auf die Wirklichkeit vorzubereiten vermocht. Zum ersten Mal begriff sie, warum ein so trügerisch einfacher Akt Frauen dazu trieb, mit dem Ruin zu spielen, und Männer veranlasste, alles aufs Spiel zu setzen. Sie verstand, weshalb Sonette geschrieben und Duelle ausgefochten, Leben verwirkt wurden – alles für den Zauber, der entstand, wenn Mann und Frau zusammenkamen, sich in den Schatten der Nacht zu einem Wesen vereinigten.
Da war eine gewisse Empfindlichkeit zwischen ihren Schenkeln, ein frischer Schmerz, ähnlich dem in ihrem Herzen. Dennoch war es eine süße Qual und ein geringer Preis, der für das Wunder zu zahlen war, Gabriel tief in sich zu halten.
Fast als ahnte er die Richtung ihrer Gedanken, regte sich Gabriel. Der Druck seines Arms verstärkte sich, als er sie noch dichter an sich zog.
Etwas stieß gegen ihren Po. Etwas Festes, Beharrliches. Samantha konnte nicht widerstehen, ein bisschen mit dem Hintern zu wackeln.
Gabriel knurrte schläfrig und murmelte: »Engel, weck keine schlummernden Drachen, es sei denn, du willst bei lebendigem Leibe verschlungen werden.« Er schob die Haare in ihrem Nacken zur Seite und streifte
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