Geheimnis des italienische Grafen
entgegnete sie unbefangen. „ Noch nicht.“
Sie trat einen Schritt näher zu ihm, dann noch einen und noch einen. Langsam griff sie nach seinen Händen und zog seine verschränkten Arme auseinander. Hinter ihm flackerte der Kerzenschein und beleuchtete seinen Körper in dem dünnen Hemd, der feine Leinenstoff schmiegte sich an seine Muskeln. Er wich nicht zurück, schaute sie nur prüfend an und schien abzuwarten, was sie tun würde.
Ja, was würde sie tun? Da war sie sich nicht sicher. Und so vertraute sie einfach ihren Emotionen, ihren Instinkten. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre Lippen auf sein Kinn.
Unter ihrem Kuss spannte sich ein Muskel an, und sie hörte, wie Marco der Atem stockte. Als sie seine Hände etwas fester umklammerte, riss er sich nicht los. Ermutigt berührte sie das Grübchen in seiner bronzebraunen Wange mit ihrer Zungenspitze, leckte an der verlockenden Stelle, kostete die Haut, die süß und salzig zugleich schmeckte.
„Maledetto“, stöhnte Marco, umfing sie und hob sie hoch. Hungrig küsste er ihren Mund, und sie öffnete die Lippen, getrieben von der Leidenschaft, die beide zu diesem unausweichlichen Moment geführt hatte.
Nein, sie hatte nicht genau gewusst, warum sie in dieser Nacht hierhergekommen war. Jetzt wusste sie es. Weil sie sich nach ihm gesehnt hatte. Sie liebte Marco. Deshalb wollte sie ihm alles geben. Was sich so anfühlte wie dieser Kuss, konnte nicht falsch sein.
Sie hielt sich an seinen Schultern fest, schwang die Beine hoch und schlang sie um seine Hüften. Ganz fest presste sie sich an ihn, damit nichts mehr sie von ihm trennte. Keine Vergangenheit, keine Zukunft, keine Reue. Jetzt gab es nur noch Marco und Thalia. Vereint.
Voller Ungeduld zerrte sie ihm das Krawattentuch vom Hals und warf es zu Boden. Ihre Lippen glitten über seine Haut, zu seiner Brust, die der Ausschnitt des Hemds freigab. So köstlich schmeckte er, nach Sonnenschein und Salz, nach seiner mysteriösen Essenz. Noch viel mehr wünschte sie sich – alles.
Zitternd holte sie Luft, versuchte ihn in ihre Seele einzuatmen, in ihrer Erinnerung festzuhalten, damit sie ihn niemals vergessen würde.
„Oh, Thalia“, flüsterte er und küsste ihr Haar, den heftig pochenden Puls an ihrer Schläfe. „ Bella, du bringst mich um. Das dürfen wir nicht tun.“
„Nein, wir sollten es nicht tun“, stimmte sie zu. Ihre Beine umklammerten seine Hüften noch fester. Drängend schmiegte sie sich an ihn, spürte, wie heiß er nach ihr verlangte. „Aber …“
„Aber wir haben keine Wahl“, vollendete er den Satz.
Als sie den Kopf schüttelte, flatterte ihr Haar wie eine goldene Wolke. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr – der Moment, in dem eine andere Entscheidung möglich gewesen wäre, ist längst vorbei.“
„Diesen Moment hat es nie gegeben, Thalia.“ Er lachte heiser. „Ich habe versucht, dagegen anzukämpfen – zu leugnen, was ich für dich empfinde. Doch es gelingt mir nicht, beim besten Willen nicht.“
Ihre Lippen fanden sich wieder. In diesem Kuss lagen keine Liebeskünste, keine Gedanken, nur hemmungslose Gefühle, verzweifelte Leidenschaft. Der Rest der Welt und der Rest seines Leben, ihres Lebens existierten nicht mehr, nur sie beide.
Dann spürte sie, wie Marco sich bewegte. Ohne den Kuss zu unterbrechen, trug er sie zum Bett, ließ sie auf die Matratze gleiten und sank auf sie hinab. Erneut umfing sie ihn mit den Beinen, hüllte ihn mit ihrem Körper ein. Die Finger in ihr Haar geschoben, hielt er sie fest, als fürchtete er, sie würde ihm entrinnen. Selbst wenn sie es wollte, sie könnte nicht fliehen. Niemals könnte sie sich von ihm losreißen.
Stöhnend drehte sie den Kopf zur Seite, während seine Lippen die Konturen ihrer Wange nachzeichneten, die geschlossenen Lider berührten. Behutsam knabberte er an ihrem Ohrläppchen. Durch ihre Adern rann ein Schauer brennenden Verlangens. Sie streichelte Marcos Rücken, ihre Fingerspitzen wanderten zu seinen Breeches hinab. Unter dem Leinenhemd spürte sie die Hitze seines Körpers, zerrte es aus dem Hosenbund und über seinen Kopf. Achtlos schleuderte sie es beiseite, und er richtete sich ein wenig auf.
Im Kerzenlicht betrachtete sie ihn und fand ihn schöner, als sie sich das vorgestellt hatte. Auf der glatten Haut seiner muskulösen Brust schimmerten Schweißperlen, eine feine Linie aus dunklem Haar zog sich hinab und verschwand in den Breeches, die zu viel verbargen.
Sie presste ihren offenen Mund
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