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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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dir helfen.“
    Skeptisch erwiderte er ihren flehenden Blick, und sie glaubte, er würde ihr die Bitte abschlagen, das fragile Band der wunderbaren neuen Partnerschaft zerreißen. Entschlossen wappnete sie sich für einen Streit.
    Aber dann nickte er brüsk, band einen Rucksack vom Sattel los und packte eine Laterne aus.
    „Bleib in meiner Nähe“, mahnte er und streifte die Riemen des Tornisters über seine Schultern.
    „Natürlich.“
    Er zündete die Laterne an. Inzwischen hatten sich die Wolken verdichtet, den Mond und die Sterne verhüllt, und der warme goldene Schimmer bildete die einzige Lichtquelle.
    „Komm, cara. “Marco ergriff Thalias behandschuhte Hand und führte sie in die Kalksteinhügel.
    Immer schmaler und steiler wand sich der Weg nach oben. Unter den Stiefelsohlen knirschten lose Kiesel. Thalia entsann sich, was sie über diese Gegend gelesen hatte. Die Täler und abschüssigen Hänge waren mit Hügelgräbern aus der Eisenzeit und alten römischen Minen übersät. Voller Geister und Legenden.
    „Ich habe gehört, in einer dieser Höhlen hätte eine Hexe gehaust“, flüsterte sie.
    „Eine Hexe?“
    „Ja, und sie lockte arglose Sterbliche mit bösen Zaubersprüchen in ihr Felsenheim.“
    „Ach, wirklich?“, fragte Marco leise. „Und was hat sie mit ihnen gemacht?“
    „Da bin ich mir nicht ganz sicher. Vielleicht hat sie ihre Opfer verspeist – bis sie zur Strafe für ihre Missetaten in eine steinerne Säule verwandelt wurde. Angeblich kann man sie hier oben immer noch sehen.“
    „Wenn sie aus Stein ist, müssen wir nicht befürchten, dass sie uns frisst, bella “ , meinte er grinsend.
    „Oh, ich glaube, es gibt einen Zauberspruch, der sie von diesem schrecklichen Zustand erlösen würde. Ihrem Retter wird sie dienen und alle seine Befehle befolgen. Letzten Endes aber wird sie ihn töten, um sich für das Leid zu rächen, das sie erdulden musste.“ Thalia wusste, welchen Unsinn sie schwatzte. Aber die Gedanken an Hexen und Zaubersprüche lenkten sie von den unheimlichen Schatten zwischen den Felsen ab. „So eine Kreatur wäre eine wertvolle Hilfe für ruchlose Schmuggler, nicht wahr? Sie würde die Beute der Verbrecher bewachen, bis sie in ihren bösen Bann geraten.“
    „Glaub mir, Thalia mia, einer Muse sind Hexen und Schmuggler nicht gewachsen.“
    Lachend verdrehte sie die Augen. „Hast du mir soeben ein Kompliment gemacht – oder mich beleidigt?“
    „Sei versichert, das war ein Kompliment.“ Er drückte ihre Hand. „Noch nie habe ich eine so formidable Frau wie dich gekannt, Thalia Chase.“
    Auf absurde Weise beglückt, folgte sie ihm in eine enge Schlucht, wo das Laternenlicht eine gespenstische Atmosphäre verbreitete. Von den hohen Felswänden zu beiden Seiten hallten ihre Schritte wider.
    „Wo hast du solche Geschichten gehört wie diese Sage von der Hexe?“, fragte Marco leise. „Kommt sie in deinem neuen Theaterstück vor?“
    „Das handelt von einem alten Spukschloss und einem Mann, der nicht ist, was er scheint. Da würde eine Hexe gut hineinpassen. Also werde ich eine hinzufügen …“
    Plötzlich verstummte Thalia, denn sie standen vor dem Eingang zu einer Höhle.
    „Oh“, hauchte sie, nachdem sie eingetreten waren und sie die silbrig schimmernden Wände erblickte. Verblüfft betrachtete sie das eigenartige Licht. Aus der Ferne drang das Plätschern eines langsam fließenden Gewässers heran. „Lady Rivertons Versteck?“
    „Ja, vermutlich. Schau doch.“ Marco hielt die Laterne hoch, und der gelbe Schein fiel auf Halterungen an den Wänden, offenbar für Fackeln bestimmt. Dann beleuchtete er gestapelte, teilweise mit Wachstüchern bedeckte Kisten.
    Aufgeregt griff Thalia sich an die Kehle. „Das Silber?“
    „Vielleicht. Ich bin mir nicht sicher. Eins steht jedenfalls fest. Was immer da drin ist, gehört nicht hierher.“
    Er ließ seinen Rucksack auf den unebenen Steinboden fallen und reichte ihr die Laterne. Dann kniete er nieder und packte ein Brecheisen aus, anschließend verschiedene zum Öffnen von Schlössern bestimmte Werkzeuge.
    Bereitwillig hielt Thalia die Laterne, spendete ihm Licht und beobachtete, wie er eine Kiste von einem hohen Stapel nahm. Nachdem er sie auf den Boden gestellt hatte, schob er das Brecheisen unter den Rand des mit Nägeln beschlagenen Deckels.
    Das Holz splitterte. Neugierig spähte Thalia über Marcos Schulter, als er den zerbrochenen Deckel entfernte.
    Aber der Laternenschein beleuchtete kein Silber, sondern

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