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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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interessiert.«

Kapitel 31

    T anya mochte zwar am Tag zuvor das Interesse an Stefans Narben verloren haben, aber es war das erste, wonach sie Lazar am nächsten Morgen fragte, als er und Serge sich zum Frühstück in ihrer Kabine einfanden.
    »Stefans Narben? Das ist ein heikles Thema, Prinzessin«, begann Lazar.
    »Und Stefan würde es ganz und gar nicht gefallen, wenn wir darüber sprächen«, fügte Serge mit einem warnenden Blick in Lazars Richtung hinzu.
    »Oh, der Himmel verhüte, dass Ihr irgend etwas tut, das ihm missfallen könnte«, sagte Tanya, und in ihrer Stimme lag genug Verachtung, um die Männer ein wenig aufzustacheln.
    Aber Lazar hatte sie durchschaut und grinste nur. »Diese Taktik wird nicht funktionieren. Ihr wißt nicht, wie ungemütlich Stefan werden kann, wenn man ihn ärgert...«
    Serge fand das gar nicht komisch, und er fiel seinem Freund brummend ins Wort: »Sie weiß es, aber wie den meisten Frauen ist es ihr ganz egal, mit welchen Mitteln sie sich das verschafft, was sie will.«
    »Das stimmt nicht«, gab Tanya zurück. Sie versuchte, gekränkt auszusehen, was ihr jedoch nicht gelang, und daher entschloss sie sich zu einem Schulterzucken. »Macht Euch nichts daraus. Ich nehme an, ich kann genausogut Stefan selbst fragen, auch wenn es ein so heikles Thema ist.«
    Jetzt sahen beide Männer sie stirnrunzelnd an. »Von einer Taktik zur nächsten ...«
    »Frauen kämpfen immer mit schmutzigen Tricks ...«
    »Es ist wirklich zum Aus-der-Haut-Fahren.« Tanya fiel den beiden angewidert ins Wort. »Man könnte wirklich meinen, es handele sich um ein Geheimnis, das Euer ganzes Land ins Wanken bringen könnte.« Und dann schleuderte sie ihnen eine Herausforderung entgegen: »Oder ist es etwas, dessen Stefan sich schämt?«
    »Schämt?« Lazar stand auf, um sich quer über den Tisch zu lehnen, so dass sie keinen Zweifel daran haben konnte, wie wütend sie ihn gemacht hatte. »Stefan hat sein Leben riskiert, um ein anderes zu retten. Das ist wahrhaftig keine Schande, Eure Hoheit.«
    »Warum konntet Ihr es mir dann nicht einfach sagen?« gab Tanya zurück. Jetzt ärgerte sie sich darüber, dass sie sie so bedrängt hatte. »Es hört sich so an, als wäre er ein Held.«
    »Sag's ihr, Serge«, sagte Lazar, als er sich wieder hinsetzte. »Vielleicht ist sie klug genug, es nicht wieder zu erwähnen — wenigstens nicht ihm gegenüber.«
    Serge sprach zunächst nur widerwillig, aber bald war er ganz und gar in seine Erzählung versunken. »Es war heldenhaft, was er getan hat, oder verwegen — das hängt ganz davon ab, wie man es betrachtet. Aber er war damals erst 21 Jahre alt, noch völlig unbeschwert von wichtigen Pflichten, die auf ihm lasteten. Er hatte keine anderen Sorgen als seine Studien, die ihm, ganz im Gegensatz zu einigen von uns, unglaublich leicht gefallen sind. Jeder Wunsch wurde ihm gewährt...«
    »Bleib gefälligst bei der Sache«, beklagte sich Lazar. »Sie braucht nicht zu wissen, wie herrlich sein Leben bis zu diesem Tag war, während ihr eigenes Leben so unschön verlaufen ist.«
    Tanya blinzelte überrascht. Serge errötete vor Verlegenheit, aber dann erinnerte sie sich plötzlich an Stefans leidenschaftliche Worte über ihre Jugend. Es hatte ihn erzürnt, dass das Schicksal sie hatte leiden lassen, während sie eigentlich in einer freundlichen Umgebung hätte aufwachsen sollen, mit einem Vermögen zu ihrer Verfügung. Er war wütend für sie gewesen, nicht auf sie, obwohl sie das damals nicht begriffen hatte. Glaubten diese beiden etwa, sie sei erbittert darüber, dass sie nicht das bequeme Leben geführt hatte, das ihre Geburt eigentlich hätte garantieren sollen?
    Sie hatte nicht einmal darüber nachgedacht, und vor allem war es wirklich schwer, das Ausbleiben von etwas zu beklagen, das man ohnehin niemals erwartet hat. Wenn es überhaupt irgend etwas gab, das sie erbitterte, dann war es die Leichtigkeit, mit der sie alle annahmen, sie sei schon durch viele Hände gegangen. Und das nur, weil sie in einer Taverne aufgewachsen war. Es war wirklich lächerlich, wenn man bedachte, dass eine ihrer größten Sorgen, und zwar an jedem Tag der vergangenen acht Jahre, darin bestanden hatte, nicht in den Betten irgendwelcher Männer zu landen.
    »Es tut mir leid, Hoheit«, sagte Serge mit gebührendem Ernst.
    Der Mann entschuldigte sich ihrer Meinung nach für die falsche Sache. Aber si e würde sich nur selbst in Wut bringen, wenn sie versuchte, ihn darauf hinzuweisen.
    »Das ist

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