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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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selben Zeit, und die beide von diesem alten Mann da oben beerdigt worden sind?«
    »Fantastisch, aber nicht unmöglich«, sagte Vasili .
    »Ist denn keinem von euch beiden in den Sinn gekommen«, bemerkte Stefan, » dass , wenn man bedenkt, wo sich dieses Mal befindet, sie es vielleicht noch nie gesehen hat?«
    »Natürlich!« kicherte Lazar.
    Vasili dagegen fand diese Idee nicht so besonders erheiternd. »Verdammt, Stefan, warum konntest du denn das Ganze nicht einfach auf sich beruhen lassen?«
    »Weil wir hier sind, um die Wahrheit herauszufinden — wie abscheulich sie uns auch erscheinen mag.«
    Tanya versteifte sich, denn sie erkannte in diesen Worten eine neuerliche Beleidigung. Als Stefan sich dann ein zweites Mal vor ihr aufbaute, stand ein grimmiges Glitzern in ihren Augen. Aber auch seine Augen glühten, als er auf sie zuging — eine Reaktion auf die Abfuhr, die sie ihm kurz zuvor erteilt hatte. Ihr Ärger störte ihn nicht im geringsten, im Gegenteil! Er war geradezu entzückt darüber.
    »Wir sind uns ganz sicher, was Ihre Identität betrifft, Mistress. Das Mal, das uns den endgültigen Beweis dafür liefern wird, befindet sich auf dem Körperteil, auf dem Sie für gewöhnlich sitzen. Auf der linken Backe. Sie werden zweifellos einen Spiegel benötigen, um es zu untersuchen. Also gehen Sie jetzt, und tun Sie es. Und tun Sie es sorgfältig, damit Sie uns bei Ihrer Rückkehr das Mal beschreiben können.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann könnten Sie sich unter Umständen in Ihrem Zartgefühl verletzt sehen, wenn wir dieses Mal selbst aufspüren. Um dem Zweifel ein Ende zu machen, Sie verstehen.«
    Sie begriff schnell, dass er mit seinen Bemerkungen ebenso grausam sein konnte wie Vasili . Ihre Wangen färbten sich feuerrot. »Bastard!« zischte sie. Aber er hob nur eine Braue, um ihr zu zeigen, wie wenig es ihm ausmachte, dass er sie beleidigt hatte — wieder einmal. »Was passiert, wenn das Muttermal wirklich da ist?«
    »Dann werden Sie mit uns nach Cardinia zurückkehren.«
    »Wo ist das?«
    »Es ist ein kleines Land in Osteuropa. Es ist auch das Land, in dem Ihr geboren wurdet, Tatjana Janacek.«
    Ein Name. Ihr Name? O Gott, plötzlich wurde alles wieder so real, und ihre hochfliegenden Hoffnungen kehrten mit einem Schlag wieder zurück. »Seid Ihr deshalb hierher gekommen? Um mich zurückzubringen?«
    »Ja.«
    »Dann habe ich eine Familie dort? Sie haben Euch hergeschickt, um mich zu finden?«
    »Nein.« Sein Ton wurde weicher, als er das sagte. »Bedauerlicherweise seid Ihr die letzte Eures Geschlechts.«
    Es war ein ewiges Auf und Ab mit diesen Hoffnungen. Warum ließ sie sich nur von so vagen Möglichkeiten ködern? Also gut, keine Familie. Aber ein Name, eine Geschichte — falls diese Männer die Wahrheit sagten, und falls sie das Mal besaß.
    »Wenn ich gar keine Familie mehr habe, warum habt Ihr Euch dann die Mühe gemacht, mich zu finden?«
    »Eure Fragen sind zwecklos, bevor Ihr nicht uns allen bewiesen habt — Euch selbst eingeschlossen —, dass Ihr das Mal besitzt, das Euch zu einer Janacek macht.«
    »Es ist mir völlig egal, wie zwecklos Ihr meine Fragen findet. Ich werde mich keinen Zoll von hier wegbewegen, bevor ich nicht den wirklichen Grund erfahren habe, der Euch hierhergebracht hat.«
    Stefan ging drohend einen Schritt auf sie zu, aber sie rührte sich nicht von der Stelle. Seine Worte prasselten wie ein wütendes Knurren auf sie herab. »Wir sind hier aus dem einen einzigen Grund, dass wir Euch hier aufsammeln und zurückbringen wollen ...«
    »Warum?«
    »Für Eure Hochzeit.«
    »Meine was?«
    »Ihr werdet den neuen König von Cardinia heiraten.«

Kapitel 8

    T anya trat einen Schritt zurück, um sich die vier Männer, die vor ihr standen, genau anzusehen. Vornehm gekleidete Gentlemen, die ihre Ausbildung wahrscheinlich in West Point oder irgendeiner anderen Offiziersschule erhalten hatten, was auch die militärische Exaktheit ihrer Bewegungen und ihres Benehmens erklären würde. Es waren für gewöhnlich blutjunge Burschen, was man von diesen hier allerdings nicht behaupten konnte. Sie musste n alle bereits um die dreißig sein. Aber sie kannte diesen Typ: reich, pri-viligiert und zweifelsohne gelangweilt — genau die Sorte, die sich in der Rolle des großen Witzbolds gefiel.
    Sie hätte von Anfang an merken müssen, dass sie zum Narren gehalten wurde. Diese Männer hielten es offensichtlich für einen Mordsspaß, ein armes, einfältiges Mädchen aus der Kleinstadt

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