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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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glaube ich nicht«, fiel ihm Tanya ins Wort. »Ich kann Euch aber sagen, wofür es Zeit ist. Schluß mit der Vorstellung! Verschwindet! Ich habe schon genug Zeit mit Euch verplempert...«
    »Ihr glaubt also nicht, dass Ihr es hier mit Vertretern des Hochadels zu tun habt?« Diese Unterbrechung kam von Vasili , der endlich auch einen Anflug von Belustigung zeigte, wie seine leicht nach oben gezogenen Mundwinkel andeuteten.
    Tanya schnaubte verächtlich. »Ich weiß nicht, was Euch auf die Idee gebracht hat, ich sei dumm und leichtgläubig. Aber ich versichere Euch, ich bin es nicht.«
    »Das ist wohl in höchstem Maße fraglich, Mistress«, gab Vasili zurück. An Stefan gewandt fügte er hinzu: »Warum hebst du nicht einfach ihre verdammten Röcke hoch und bringst die Sache hinter dich?«
    Tanyas Finger schlössen sich augenblicklich um das Heft ihres Messers. »Die Hand, die mich berührt, wird abgeschnitten! Und jetzt will ich Euch hier nicht länger sehen!«
    Stefan seufzte und fragte sich, wie eine einfache Angelegenheit so kompliziert werden konnte. »Wir können hier nicht weggehen, ohne sicher zu sein. Wenn Ihr doch nur versuchen würdet, unsere Lage zu verstehen ...«
    »Aber ich verstehe Euch ja, ich verstehe vollkommen. Ich glaube es nur einfach n icht.«
    »Aus welchem Grund sollten wir uns wohl eine solche Geschichte ausdenken?«
    »Ich kann mir eine Menge Gründe vorstellen, und keiner davon ist sehr erfreulich. Meiner Meinung könntet Ihr zum Beispiel Schauspieler sein, die für irgendein mieses Stück proben, das vom Adel handelt. In dem Fall müßtet Ihr entschieden noch viel dazulernen — bis auf Arroganz und Herablassung. In den Punkten kann Euch keiner mehr was beibringen.«
    »Das Mal...«
    »Ich interessiere mich aber nicht für dieses verdammte Mal!«
    »Aber wir tun es.«
    Tanya seufzte. »Wenn Ihr unbedingt auf Eurem Täuschungsmanöver bestehen wollt, laßt es mich anders ausdrücken. Ich würde Euren König nicht mal dann heiraten, wenn Ihr mich dafür bezahlen würdet. Also spielt es doch keine Rolle mehr, ob ich dieses Muttermal nun habe oder nicht.«
    »Wenn Ihr es habt, dann werdet Ihr den König von Cardinia heiraten. Eure Wünsche in dieser Angelegenheit zählen nicht, da es Euer Vater war, der diese Vereinbarung für Euch getroffen hat.«
    »Ein Vater, der tot ist, wie Ihr selbst gesagt habt. Also kann es mir gleichgültig sein, was er getan oder nicht getan hat. Und Ihr solltet besser glauben, dass meine Wünsche zählen. Niemand kann mich zum Heiraten zwingen.«
    »Man kann es Euch befehlen!«
    »Geht doch zum Teufel!« brauste sie auf. »Ich nehme keine Befehle mehr entgegen. Von niemandem, nicht einmal von Dobbs.«
    »Ihr seid eine cardinische ...«
    »Ich bin Amerikanerin!«
    »Es spielt nicht die geringste Rolle, wo Ihr aufgewachsen seid«, erklärte ihr Stefan. »Ihr wurdet in Cardinia geboren, und damit seid Ihr Untertanin des cardinischen Königs und müßt Euch seinem Willen unterwerfen.«
    Wenn das, was er da sagte, wirklich die Wahrheit wäre, wäre Tanya jetzt vor Entsetzen erstarrt. Untertanin dieses verabscheuungswürdigen Adonis? Gezwungen, ihn zu heiraten, obwohl er sie nicht ausstehen konnte und sich auch nicht darum kümmerte, ob sie das spürte oder nicht? Nein, sie glaubte die Geschichte nicht, sie konnte es einfach nicht glauben. Aber warum hörten sie dann nicht endlich auf mit ihrer Posse? Jetzt, wo sie ihnen doch gesagt hatte, dass sie diesen König mit dem hübschen Gesicht in keinem Falle haben wollte. Es hatte doch keinen Sinn, damit weiterzumachen.
    Sie jedenfalls würde es nicht tun. »Ich habe jetzt genug von diesem Unsinn«, sagte sie und machte einen Schritt auf die Hintertür zu.
    »Das Muttermal, Mistress«, wurde sie noch einmal erinnert, und diesmal klang es wirklich wütend. »Auf das Risiko hin, mich zu wiederholen: Wir müssen wissen, ob Ihr dieses Mal besitzt. Und ich sage es noch einmal. Entweder, Ihr beschreibt es uns, oder Ihr zwingt uns, selbst nachzusehen.«
    Sie warf Lazar, der ihr — wie schon einmal — den Weg verstellte, einen kalten Blick zu. O Gott! Musste n sie denn alle so ernste Gesichter machen und so unnachgiebig klingen? Diese Männer hatten ihre Posse wohl schon unzählige Male aufgeführt; nur so konnte sie es sich erklären, dass sie dermaßen überzeugend wirkten.
    »Na schön«, sagte sie zähneknirschend, wirbelte herum und stürzte in Richtung Treppe. »Wir werden dieses Spielchen also auf Eure Weise beenden. Aber wenn

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