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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ich zurückkomme und Euch sage, dass da kein Muttermal zu sehen ist, würdet Ihr verdammt gut daran tun, unseren Grund und Boden zu verlassen und ... niemals ... wieder... zurückzukommen!«
    Serge konnte ihr noch gerade rechtzeitig aus dem Weg gehen, bevor sie an ihm vorbei und die Treppe hinauf marschierte.
    Stefan beobachtete den Schwung ihres Rockes, als sie die Treppe hochlief, und stellte sich vor, wie sie den Stoff in wenigen Augenblicken,, hochheben würde, um sich einen Bereich ihres Körpers anzusehen, mit dem er gestern nacht selbst vertraut geworden wäre, wenn sich die Dinge anders entwickelt hätten. Und er wünschte bei Gott, es wäre so gewesen.
    Die Narben auf seinem Kiefer wurden weiß, so fest biß er die Zähne zusammen, bevor er sich umdrehte — und Vasili s Blick auffing. »Sag es nicht«, warnte ihn Stefan. »Ich habe angenommen, ihre Haltung würde sich ändern, wenn sie dächte... Zum Teufel noch mal! Sie ist nicht normal, diese Frau!«
    »Da gebe ich dir ausnahmsweise vollkommen recht«, bemerkte Vasili höhnisch.
    Lazar gluckste. »Du ärgerst dich doch nur über ihre Reaktion! Da stellt man ihr in Aussicht dich — dich! — zu gewinnen —, und sie fällt nicht in Ohnmacht vor lauter Glück! Aber vielleicht hätte sie das ja getan, wenn sie uns geglaubt hätte, was wir ihr erzählt haben. Nur für den Fall, dass ihr es nicht bemerkt habt, meine lieben Freunde: Sie hat kein Wort davon geglaubt.«
    »Wenn sie das Mal erst gesehen hat, wird sie wohl anders darüber denken«, prophezeite Serge.
    »Wir können nicht sicher sein, was sie tun wird«, sagte Lazar. »Wer hätte zum Beispiel erwartet, dass sie einen König verschmähen würde? Und ihr habt sie gehört. So oder so, sie will ihn nicht haben.«
    »Wie Stefan schon sagte, sie ist nicht normal«, stellte Vasili fest.
    »Ja, und selbst wenn sie das Mal finden sollte, gehe ich jede Wette ein, dass sie es uns gegenüber leugnen würde. Wollen wir ihr dann glauben oder nicht?«
    »Du weißt ebensogut wie ich, dass sie Tatiana Janacek ist«, sagte Stefan.
    »Aber sie hat eine solche Abneigung gegen uns, Stefan, dass es mich nicht wundern würde, wenn sie sich das Mal eigenhändig aus dem Fleisch schneiden würde — nur um uns einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dann könnten wir niemals ganz sicher sein.«
    »Und vergiß nicht, Stefan«, fügte Vasili hinzu, »das könnte durchaus in beide Richtungen funktionieren. Ihre Haltung könnte auch ein Täuschungsmanöver sein.«
    »Wie das?«
    »Gesetzt den Fall, sie ist nicht Tatiana Janacek, und sie weiß, dass sie dieses Mal nicht besitzt — was wäre wohl besser geeignet, uns vom Gegenteil zu überzeugen, als ihre augenblickliche Haltung? Sie könnte ein Stückchen Haut von ihrem Hintern abschaben und darauf beharren, kein Mal dort gefunden zu haben. Sie würde uns zwar die Wahrheit sagen, aber genau wissen, dass wir daran zweifeln müßten. Auf diese Weise bekäme sie alles, was wir ihr zu bieten haben, obwohl sie gar kein Recht darauf hätte.«
    Stefan wollte nicht glauben, dass die beiden mit ihren Worten recht haben könnten, aber in der Tat war es keineswegs undenkbar, dass eine Frau, um Königin zu werden, nicht davor zurückschrecken würde, sich selbst zu verstümmeln. Noch dazu an einer so verborgenen Stelle ihres Körpers, die niemand außer ihrem Gemahl je sehen würde. Eine Frau, die im Leben nicht viel zu erwarten hatte, würde sich angesichts einer solchen Belohnung womöglich sogar an einer deutlich sichtbaren Stelle verunstalten. Aber auch Lazars Idee war nicht von der Hand zu weisen. Eine Frau, die tödlich entschlossen war, niemals zu heiraten, nicht einmal einen König, würde sich vielleicht, ohne zu zögern, das Mal von ihrer lieblichen Kehrseite kratzen, nur um einer unerwünschten Ehe zu entgehen. Diese Tanya schien störrisch und heißblütig genug zu sein für eine solche Reaktion.
    Und sie hatten das Mädchen nach oben geschickt — mit einem Messer am Gürtel!
    Stefan stieß eine üble Verwünschung aus, und seine Augen glitzerten wie feuriges Gold, als er Lazar anfuhr: »Ich werde noch einen Zeugen brauchen!« Mit diesen Worten stürzte er zur Treppe.

Kapitel 9

    T anya wollte nur fünf kurze Minuten abwarten, bevor sie wieder nach unten zurückkehrte. Die Männer würden dann wahrscheinlich nicht mehr da sein, da sie ebensogut wusste n wie sie selbst, dass sie keine ungewöhnlichen Muttermale auf ihrer Kehrseite hatte. Ende der Komödie, hoffte sie. Wenn

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