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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Es ist seine Entscheidung, ob Ihr transportiert oder eskortiert werdet. Aber vielleicht, wenn Ihr ihn lieb darum bittet...«
    Lazar sprach seinen Gedanken nicht ganz aus, so dass sie seine Andeutung interpretieren konnte, wie sie wollte. Lieb? Zur Hölle, es bestand nicht die geringste Aussicht, dass sie jemals lieb sein würde zu diesem Teufel hinter ihr, der sie jetzt auch noch wieder zu sich umdrehte, damit sie seine Freunde nicht weiter in Versuchung führen konnte, ihr zu helfen — weder mit Blicken noch mit einer mitleiderregenden Miene. Als ob sie so etwas tun würde... Aber natürlich würde sie das tun! Wie sonst sollte sie ihm entkommen? Bestimmt nicht, indem sie sich in eine Holzkiste stopfen ließ, eine Kiste, die man zu diesem Zweck wahrscheinlich aus ihrer eigenen Vorratskammer holen würde. Keine davon war groß genug, um ihr auch nur die geringste Bequemlichkeit bieten zu können.
    Sie ließ ihren Kopf in den Nacken fallen, so dass sie endlich zu Stefan hinaufschauen konnte. Er schien nur darauf gewartet zu haben, dass sie das tat, denn sie begegnete seinem Blick, und ihr Herz schien einen Augenblick lang stillzustehen. Dann glitten seine Augen langsam über ihr Gesieht, so dass kein Zweifel bestand, woran er im Augenblick dachte. Es war ihr grau verschmierter Teint, der jetzt eigentlich wie Milch und Honig aussehen sollte.
    »Ihr überrascht mich, Prinzessin.« Er sprach plötzlich in einem unverfänglichen Plauderton mit ihr. »Ich war felsenfest davon überzeugt, dass Ihr alles in Eurer Macht Stehende getan hättet, um mich davon abzuhalten, Euren Rock noch einmal zu heben.«
    Heben? O Gott, sie hatte nicht einmal daran gedacht, dass er seine Drohung, »ihrer Kehrseite einzuheizen«, wahrmachen könnte, ohne ihr e n Rock da zu lassen, wo er hingehörte, damit er ihr als Polster dienen konnte. Plötzlich schienen die Prügel, die er ihr versprochen hatte, sehr wohl etwas zu sein, über das sie sich Sorgen machen musste — etwas, das um jeden Preis vermieden werden musste .
    »Ich werde mich jetzt waschen«, bot sie ihm mit einem atemlosen Flüstern an. Es war ihr verhasst , dieses Zugeständnis machen zu müssen, aber sie sah keine andere Möglichkeit.
    »Jetzt ist keine Zeit mehr dafür.«
    Er würde ihr also keinen Ausweg lassen? »Ich bin doch kein Kind, das man ... das man ...!« Sie konnte es nicht sagen, und das Geräusch eines auf dem Fußboden scharrenden Fußes hinter ihr machte ihr zu ihrem Entsetzen klar, dass diese Unterhaltung vor Zeugen stattfand, dass sie zugehört hatten ...
    Sie war am heutigen Tage häufiger errötet als in ihrem ganzen bisherigen Leben zusammen, und obwohl sie den Mann, der dafür verantwortlich war, aus tiefstem Herzen verabscheute, fiel ihr in diesem Augenblick nichts anderes ein, als ihr Gesicht an seiner Brust zu vergraben und dankbar zu sein, dass sie breit genug dafür war.
    »Ich kann Euch sagen, was Ihr seid, Prinzessin«, hörte sie seine Stimme über ihr, und sie hoffte, im Klang dieser Stimme eher ein Seufzen zu erkennen als einen neuen Ausbruch von Zorn. »Ihr seid ein außerordentlich halsstarriges Frauenzimmer.«
    »Ihr erwartet von mir, dass ich bei meiner eigenen Entführung mitwirke?« murmelte sie grollend in den Stoff seines Hemdes hinein.
    »Wir erwarten von Euch, dass Ihr dem Eheversprechen Folge leistet, das Euer eigener Vater für Euch gegeben hat. Und wir erwarten, dass Ihr endlich damit aufhört, gegen etwas zu kämpfen, das Ihr nicht ändern könnt.«
    Sie warf ihren Kopf zornig zurück. »Ich soll aufhören zu kämpfen, wenn Ihr nicht mal aufrichtig sein könnt? Ihr könnt Euch ja nicht einmal eine anständige Lüge ausdenken, um mich dazu zu bringen, mit Euch zu gehen! Ihr tischt mir eine Geschichte auf, die so unglaubwürdig ist...«
    » Dass sie nichts anderes sein kann als die Wahrheit.«
    »Die einzige Wahrheit hier«, sagte sie ärgerlich, »ist die Tatsache, dass ich nicht mit Euch gehen will.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet einige Skepsis. »Ihr wollt uns also glauben machen, dass Ihr ein Leben in Knechtschaft und stumpfsinniger Plackerei vorziehen würdet, ist es das? Ein Leben, das wollüstige Vorstellungen auf der Bühne wie im Schlafzimmer einschließt?«
    Tanya sog scharf die Luft ein, dann zog sie ruckartig ihren Fuß zurück, um sein Schienbein ihre Reaktion auf diese letzte beleidigende Anspielung spüren zu lassen. Seine Arme schlössen sich nur noch fester um sie, aber das schien mehr ein Reflex als eine

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