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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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weitergezogen, und sie hätte sich selbst in den Hintern treten können, als sie die Kutsche sah und den Rest der Männer, die alles, was in ihrer Macht stand, daransetzen würden, um ihre Flucht zu verhindern. Jetzt standen sie schon bereit, um sie einzukreisen. Hätte sie nicht irgend jemanden nennen können, und sei es einer von Dobbs' Busenfreunden, statt die Gelegenheit zu verschwenden, um Stefan mit ihrem Sarkasmus auf die Palme zu bringen. Das hast du wirklich toll hingekriegt, Missy! Warum hilfst du ihnen nicht gleich bei dieser Entführung? Selbst wenn du es drauf anlegtest, könntest du es ihnen gar nicht leichter machen!

Kapitel 13

    » U m Gottes Willen, Stefan, sie muss etwas mit ihren verdammten Haaren tun!« sagte Vasili , sobald sie alle in der Kutsche Platz genommen hatten. »Sie sieht ja aus wie eine Schlampe!« »Adrett und sauber, mein Freund? Ist das der Effekt, den wir erzielen wollen?« fragte Stefan mit unnachahmlich trockenem Tonfall.
    Tanya beschloss , die Sache auf die Spitze zu treiben. Vasili s angewiderter Blick hatte sie wütend genug gemacht, um sich jetzt vorzubeugen und ihren Kopf energisch zu schütteln. Stefan und Lazar saßen neben ihr, der eine links, der andere rechts. Ihr Haar flog zuerst in Lazars Schoß, dann in Stefans, und geriet auf diese Weise noch mehr in Unordnung als vorher. Lazar brach in schallendes Gelächter aus. Serge preßte die Lippen zusammen und starrte an die Dek-ke. Vasili lief rot an und sah aus dem Fenster, um sie zu ignorieren. Wie schön war es doch, zur Abwechslung mal jemand anderen erröten zu sehen, dachte sie.
    Stefan sammelte derweil die ganze schwere Flut ihrer Haare in seinen Händen und rettete, was er an Nadeln dort noch finden konnte. Als er sie alle hatte, hielt er sie ihr hin.
    »Würde es Euch etwas ausmachen, Tatiana ...« Ihr aufsässiger Gesichtsausdruck war ihm Antwort genug. Er zuckte die Achseln. »Da ich es vorhin heruntergeholt habe, nehme ich an, dass ich es wohl auch wieder aufstecken könnte.«
    Er sollte eine so intime Aufgabe für sie übernehmen? Sie riß ihm die Nadeln aus der einen und dann ihr Haar aus der anderen Hand. Lazar lachte immer noch, und sie warf ihm einen zornigen Blick zu, der ihn jedoch nicht im geringsten zu berühren schien.
    »Wer hätte gedacht, dass es solche Mengen davon gibt, und dass das alles in diesen kleinen Knoten hineinpassen soll, den Ihr sonst zur Schau stellt«, kommentierte Lazar, der immer noch grinste. »Eure Mutter hatte goldenes Haar, habe ich mir sagen lassen. Ich bin ihr selbst nie begegnet, aber Stefan hat sie einmal gesehen. Er war dabei, als Ihr einander versprochen wurdet, glaube ich. Wahrscheinlich könnte er Euch Eure Mutter sogar beschreiben, wenn Ihr ihn darum bätet.«
    »Ich interessiere mich nicht für Euer Märchen. Mir zuliebe braucht Ihr jedenfalls nicht damit weiterzumachen.«
    »Was ist das?« fragte Vasili . »Heißt das, sie zweifelt immer noch daran, wer sie ist?«
    »Daran besteht wahrhaftig kein Zweifel, Mister«, antwortete Tanya, noch bevor ein anderer zu Wort kommen konnte. Gleichzeitig beschäftigte sie sich damit, ihre Haare wieder ordentlich zurückzustecken. »Ihr Männer müßt die reinsten Schwachköpfe sein, falls ihr denkt, ich würde auch nur ein Fünkchen von dem Unsinn glauben, den ich mir heute anhören musste .«
    »Tatsächlich, Weib? Und wie erklärt Ihr Euch dieses Mal auf Eurem Hintern?« hö hnte er grob.
    »Fragt Stefan«, war alles, was sie sagte. Mit diesem widerlichen, eitlen Pfau wollte sie sich nicht einmal unterhalten.
    Alle Augen flogen zu Stefan herüber. Sogar Lazar beugte sich vor, um seine Erklärung zu hören. Stefan lächelte. »Sie glaubt, einer von uns habe eine Schwäche dafür, auf Bäume zu klettern und durch Schlafzimmerfenster im zweiten Stock zu spähen.«
    Vasili schnaubte verächtlich. »Viel zu würdelos.«
    »Das ist deine Meinung, Vasili .« Lazar grinste. »Ich für meinen Teil könnte mir durchaus vorstellen, dass ein solches Unterfangen der Mühe wert wäre — falls die Aussicht von dort interessant genug ist.«
    »Bei dir ist es wohl eher wahrscheinlich, dass du aus Fenstern rauskletterst statt zu ihnen hinauf.«
    Es überraschte Tanya maßlos, dass sie einmal nicht die Zielscheibe von Vasili s Spott war. Mit einem Seitenblick auf Stefan stellte sie fest, dass dieser die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, eindeutig komisch fand. Tanya dagegen fand überhaupt nichts Komisches daran. Was auch passierte,

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