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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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diese Männer rissen entweder Witze darüber oder zogen es ins Lächerliche. Etwas anderes schienen sie nicht zu kennen. Wie sollte sie damit nur klarkommen? Nun — hoffentlich würde sie es nicht allzu lange müssen!
    Sie griff ein letztes Mal nach ihrem Knoten, ohne sich aber darum zu kümmern, ob er gerade saß oder nicht. Dann sah sie aus dem Fenster, um herauszufinden, wieviel Zeit ihr noch blieb. Nicht viel. Sie näherten sich bereits dem Hafen. Noch ein oder zwei Minuten ...
    Eines durfte sie auf keinen Fall riskieren: dass man sie auf diesen Flußdampfer brachte. Dort würden so viele andere Menschen sein, dass Stefan sie mit Sicherheit in eine Kabine einschließen würde, wo sie mit niemandem reden konnte. Es grenzte schon an ein Wunder, dass er überhaupt darauf vertraute, sie werde ruhig und gefügig an Bord gehen. Glaubte er denn wirklich, sie würde sich an irgendein Abkommen halten, wenn ihre Freiheit auf dem Spiel stand?
    Die Kutsche hielt, und ein tiefbrauner kleiner Mann öffnete die Tür, nur um auf der Stelle in irgendeiner fremden Sprache drauflos zu plappern. Die Männer schienen ihn zu kennen. Der Diener, Sascha? Es klang so, als beklage er sich über etwas, obwohl Tanya natürlich nicht ein einziges Wort von dem, was er sagte, verstehen konnte. Außerdem trieb er sie aufgeregt zur Eile an, falls sie seine wilden Gesten richtig deutete. Dann lief er voran, wahrscheinlich um den Kapitän davon in Kenntnis zu setzen, dass seine letzten Passagiere endlich angekommen waren.
    Der Dampfer würde so bald schon ablegen? Tanya hoffte es inständig, denn das würde ihr bei der Ausführung ihres Planes eindeutig zugute kommen. Dieser Plan, den sie sich in den letzten paar Minuten, bevor sie den Hafen erreichten, zurechtgelegt hatte, war nicht übermäßig einfallsreich. Alles würde von ihrer Geschicklichkeit abhängen. Aber es konnte funktionieren, falls sie Lazar und Stefan loswurde.
    Über Vasili machte sie sich keine Gedanken. Er war der einzige von ihnen, der sie nicht bei sich haben wollte, und er machte auch gar kein Hehl daraus. Daher würde er sich ganz bestimmt nicht die Mühe machen, ihr nachzulaufen, wenn sie die Docks hinunterrannte. Serge würde wahrscheinlich versuchen, sie zu verfolgen, aber er war zu stämmig, um sie einfangen zu können. Der Hafen war zu dieser Tageszeit völlig überlaufen — ein weiterer Punkt zu ihren Gunsten, besonders falls Serge wirklich hinter ihr herkam. Sie würde sich flink durch die Menschenmassen winden, während er bei dem Versuch, mit ihr Schritt zu halten, links und rechts die Leute umrennen würde. Nein, das würde kein echter Wettlauf werden.
    Der einzige Schwachpunkt in ihrem Plan war die Frage, wie sie Lazar und Stefan von der Bildfläche verschwinden lassen konnte. Denn sie war sich ganz sicher, dass alle beide in der Lage waren, sie mühelos wieder einzufangen. Diese verdammten langen Beine würden das schon besorgen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie beide in bester körperlicher Verfassung waren. Diese beiden musste n von der Jagd ausgeschlossen werden, noch bevor sie begann. Und sie sah nur eine einzige Möglichkeit dafür. Aber gnade ihr Gott, falls das nicht funktionierte.
    Zu ihrer ungeheuren Erleichterung stiegen Vasili und Serge als erste aus der Kutsche. Damit ihr Plan gelingen konnte, musste n sie vor ihr sein, nicht hinter ihr, wenn sie einer nach dem anderen über die Laufplanke an Bord gingen. Falls sie schon vorgehen würden, um so besser. Aber so viel Glück war ihr dann doch nicht beschieden.
    Serge kümmerte sich darum, den Kutscher zu bezahlen, während Stefan Tanya aus dem Wagen hob. Das Gepäck war anscheinend bereits an Bord, zusammen mit dem Diener Sascha. Ein weiterer Grund, warum die Männer es auf keinen Fall riskieren würden, das Schiff zu verpassen, während sie einer aufsässigen Gefangenen hinterherjagten. Sie würden es schließlich aufgeben, und sie selbst konnte wieder nach Hause gehen und das ganze unerfreuliche Ereignis hinter sich lassen und dazu übergehen, eine Pistole zu tragen.
    Die Laufplanke war ziemlich breit, allerdings nicht breit genug, als dass zwei Menschen nebeneinander hergehen konnten, ohne sich in Gefahr zu bringen, denn es gab kein Geländer. Und dem Himmel sei Dank dafür! Serge und Vasili gingen tatsächlich als erste, Lazar hinter ihnen her und Stefan hinter ihr, was bedeutete, dass er als erster baden gehen musste . Sie hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass er sich so nah hinter

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