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Geheimnis des Verlangens

Geheimnis des Verlangens

Titel: Geheimnis des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bringen wollte. Und er verfiel auch tatsächlich in Schweigen, aber nicht deshalb, sondern weil es ihm plötzlich auffiel, dass er ihr Hemd mit seinem nassen Körper so durchnäßt hatte, dass es jetzt geradezu aufreizend an ihren Brüsten klebte. Glücklicherweise verbargen Tanyas Arme jedoch das meiste davon. Das letzte, was sie beide jetzt gebrauchen konnten, war ein neuerlicher Amoklauf seiner verdammten Lust.
    »Ich — ah — glaube, ich brauche erst einmal ein Bad, um den Dreck von Eurem Fluß vom Körper zu bekommen«, bemerkte er und wandte sich zur Tür, um Sascha herbeizurufen.
    »>Mein Fluß.< Ihr gebt also zu, dass ich Amerikanerin bin?«
    Er warf ihr einen schnellen, belustigten Blick zu. »Ihr haltet Euch jedenfalls für eine. Ich weiß es besser. Nun, würdet Ihr vielleicht zufällig auch gern ein Bad nehmen?«
    »Nein«, beharrte sie standhaft.
    »Oder wollt Ihr Euch umziehen?«
    »Soll das ein Angebot sein? Wollt Ihr zurückschwimmen und meine Sachen holen?« fragte sie mit einem falschen, süßen Lächeln.
    »Eine wirklich clevere Bemerkung, Prinzessin, aber ich glaube, ich muss ablehnen. Ihr könnt Euch allerdings nach Herzenslust aus meiner Garderobe bedienen. Da Euer Geschmack in puncto Kleidung ohnehin mehr zum Maskulinen tendiert, solltet Ihr mit dieser Härte ohne weiteres fertigwerden können. Sobald wir New Orleans erreichen, werden wir Euch ordentlich ausstaffieren.«
    »In Tanzkostümen?« fragte sie höhnisch.
    »Ich weiß nicht, woher Ihr all diese verführerischen Ideen nehmt, aber die hat wahrhaftig etwas für sich. Wenn ich gewusst hätte, dass Ihr noch einmal für uns tanzen wollt, hätte ich gewiss die Zeit erübrigt, Euer eigenes Kostüm mitzunehmen. Aber Ihr werdet in jedem Falle ein aufmerksames Publikum haben, ganz egal in welchen Kleidern Ihr tanzt. Gar keine Kleider wären sogar noch besser.«
    Solchermaßen missverstanden worden zu sein, brachte sie derart in Wut, dass Stefan schnell die Kabine verließ, bevor er erneut in Gelächter ausbrach.

Kapitel 16

    S obald Stefan aus dem Raum war, stürzte Tanya zur Tür, um nachzusehen, ob er vielleicht vergessen würde, hinter sich abzuschließen Als sie das Schloss einrasten hörte, trat sie voller Enttäuschung gegen die Tür — und hörte sein Gelächter von der anderen Seite.
    Verdammter Teufel. Seine sprunghaften Launen trieben sie noch in den Wahnsinn. Im Augenblick gefiel ihr sein Humor jedenfalls kein bißchen besser als sein Temperament. Für sie zu tanzen — wahrhaftig! Auf seinem Grab, vielleicht.
    Sie wirbelte herum und begann, auf und ab zu gehen. Sie fühlte sich eingesperrt und plötzlich sehr verzweifelt. Was würde passieren, wenn sie sie nicht aus der Kabine ließen, ehe sie in New Orleans ankamen? Dann hätte sie keine Chance mehr zu entkommen. So einfach war das.
    Der Teufel sollte diese Männer holen! Sie würde sich nicht damit abfinden, wenn so viel auf dem Spiel stand — ihre Freiheit, ihr Traum von Unabhängigkeit. Es musste etwas geben, das sie tun konnte, irgend etwas. Selbst... Nein, so weit würde sie nun doch nicht gehen. Außerdem, wenn sie mit Stefan schlief, war das immer noch keine Garantie dafür, dass er ihr auch trauen würde oder dass er sie dafür laufen ließe. Da wäre es schon besser, so zu tun, als habe sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Sie musste die Männer irgendwie in Sicherheit wiegen — nein, nicht alle Männer, nur Stefan. Denn er traf offensichtlich die Entscheidungen, so weit es um sie ging. Also musste sie ihn dazu bringen, ihr so weit zu trauen, dass sie die Kabine verlassen durfte. Die Frage war nur, wie sie das anstellen sollte.
    Ihr Blick fiel auf die Koffer, die an der Wand lehnten. Seine vermutlich. Und es war immerhin ein Anfang, wenn sie jetzt auf seinen Vorschlag einging, seine Kleider zu tragen. Wenigstens könnte sie sich ja ein frisches Hemd heraussuchen. Und dann könnte sie auch aufhören, mit ihm bei jeder Gelegenheit zu streiten. Und sie könnte aufhören, bei jeder Bemerkung über Könige und Eheversprechen in die Luft zu gehen. Außerdem würde es bestimmt nicht schaden, wenn er glaubte, sie könne nicht schwimmen. Dann würde er wenigstens annehmen, dass er nichts von ihr zu befürchten hatte — außer vielleicht einer weiteren Szene zur Erbauung von Mannschaft und Passagieren.
    Widerwillig ging sie zu den Koffern hinüber. Es schien so eine intime Angelegenheit zu ein, etwas anzuziehen, dass Stefan gehörte, etwas, das er selbst schon am Leib

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