Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
hierher, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung ist. Fragt sich nur, wer dieser Mann ist. Vielleicht Heinrich Schmidt? Und wer ist Herr Schmidt? Wenn wir das bloß wüßten!”
„Wir wollen auf den Baum klettern und nachschauen, ob sich in dem Zimmer etwas verändert hat”, schlug Rolf vor.
Die Spürnasen klommen wieder auf den Baum und guckten abwechselnd durch das vergitterte Fenster. Es hatte sich allerlei in dem verborgenen Zimmer verändert.
„Jemand hat einen Kessel auf den elektrischen Ofen gestellt”, sagte Gina.
„Und auf dem Brett an der Wand stehen jetzt Konservendosen”, bemerkte Flipp.
„Und auf dem Fensterbrett stehen Bücher, die früher nicht dort waren”, fiel Rolf ein.
„Außerdem hat jemand in dem Zimmer Staub gewischt”, stellte Betti fest. „Und da liegen jetzt zwei Decken auf dem Sofa. Was soll das alles bedeuten?”
„Das Zimmer ist für einen Besucher hergerichtet worden”, antwortete Dicki. „Das steht fest. Aber wer ist der Besucher? Heinrich Schmidt sicherlich nicht. Wahrscheinlich jemand, der aus irgendeinem Grund für einige Zeit verschwinden muß. Das ist recht sonderbar!”
„Zu schade, daß wir nicht in das Haus hinein können, um es ein bißchen zu untersuchen”, meinte Flipp. „Aber das ist ja leider unmöglich.”
„Warte mal!” Dicki überlegte ein wenig. „Vielleicht gibt es doch einen Weg ins Haus. Es kommt darauf an, ob draußen ein Kohlenloch ist.”
„Ein Kohlenloch?” fragte Flipp verständnislos.
„Kommt, wir wollen schnell mal nachsehen!” Dicki kletterte von dem Baum herunter, und die anderen folgten ihm. Er führte sie zur Hintertür des Hauses.
Es fing wieder zu schneien an. „Das ist günstig”, sagte Dicki zufrieden. „Unsere Fußspuren werden bald zugeschneit sein. Ich machte mir schon deswegen Sorgen.” Er blieb stehen und scharrte von einer Stelle mit der Stiefelspitze den Schnee weg. „Aha, hier haben wir ja, was ich suchte!”
Triumphierend deutete er auf einen runden eisernen Deckel, dessen Ritzen voller Kohlenstaub waren. „Ein Kohlenloch! Ein Kohlenloch führt in den Kohlenkeller, und von dem Kohlenkeller führt eine Treppe in die Küche. Wir können also durch dieses Loch ins Haus gelangen.”
„Bravo, Dicki!” rief Gina begeistert.
„Aber in den Kleidern, die wir anhaben, können wir da nicht durchklettern”, wandte Flipp ein. „Wir würden uns furchtbar schmutzig machen. Und Mammi würde allerlei unbequeme Fragen an uns stellen.”
„Ja, das stimmt”, gab Dicki zu. „Ich werde heute nacht hinuntersteigen.”
Die anderen sahen ihn ehrfurchtsvoll an. Sich nachts in die Nähe dieses Hauses zu wagen, das ein Geheimnis barg, und ganz allein in ein dunkles Kohlenloch zu steigen! Dicki erschien ihnen sehr heldenhaft.
„Ich werde mich für alle Fälle maskieren”, verkündete er.
„Warum denn?” fragte Betti.
„Na so – für alle Fälle. Niemand darf mich erkennen.”
„Glaubst du, daß Wegda dich sehen könnte?”
Daran hatte Dicki überhaupt nicht gedacht. Er wollte sich nur verkleiden, weil es ihm Spaß machte. Wozu hatte er die herrlichen Verkleidungssachen gekauft, wenn er sie nicht gebrauchte?
Er war freudig erregt. Nun kam Leben in das Geheimnis. Das hatte er ja schon gestern vorausgesagt. Gewiß würden die Spürnasen es bald aufklären. Dann konnten sie alles Inspektor Jenks erzählen.
„Wir wollen dem Inspektor erst etwas von dem Geheimnis sagen, wenn wir es vollkommen aufgeklärt haben”, sagte er. „Er kann die Verbrecher dann festnehmen und verhören.”
Betti machte große Augen. „Glaubst du, daß jemand verhaftet wird und ins Gefängnis kommt?”
„Man kann nie wissen. Aber jetzt wollen wir zurückgehen. Ich muß meine Vorbereitungen für die Nacht treffen.”
Das verborgene Zimmer
Die Spürnasen hockten in dem Spielzimmer von Betti und Flipp vor dem Kaminfeuer und besprachen eifrig Dickis nächtliches Vorhaben.
„Meine Eltern sind für zwei Tage verreist”, sagte Dicki.
„Das trifft sich gut. Niemand wird bemerken, daß ich nicht zu Hause bin. Ich werde eine Wolldecke mitnehmen und mich in das Gartenhaus setzen. Falls sich bis Mitternacht nichts rührt, steige ich durch das Kohlenloch ins Haus.”
„Wenn dich nun jemand dabei erwischt?” gab Flipp zu bedenken.
„An die Möglichkeit habe ich auch schon gedacht. Falls man mich erwischt, wird man mich wahrscheinlich irgendwo einsperren. Dann werde ich eine Nachricht für euch aus dem Fenster werfen, damit ihr wißt,
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