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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Sprache ist das?” fragte der große seinen Begleiter.
    Der zuckte die Achseln. „Sprich französisch”, befahl er Dicki.
    „Spicki tarli jondel fitti tomaar”, antwortete Dicki, ohne zu stocken.
    „Die Sprache kenne ich nicht”, sagte der große Mann.
    „Der Junge sieht fremdartig genug aus. Wo mag er her sein? Wir müssen rauskriegen, wie er ins Haus gekommen ist.”
    Er wandte sich Dicki zu und sprach ihn auf englisch an. Als das keinen Erfolg hatte, auf französisch, dann auf deutsch und schließlich noch in einer vierten Sprache, die Dicki noch niemals gehört hatte.
    „Spicki tarli jondel”, rief er und fuchtelte mit den Händen umher, wie sein französischer Lehrer es zu tun pflegte.
    „Ich glaube, er macht uns was vor”, sagte der bleiche Mann leise zu seinem Komplicen. „Er tut nur so, als verstände er uns nicht. Ich werde ihm schon beibringen, seine Muttersprache zu sprechen. Paß mal auf.”
    Er beugte sich mit einer raschen Bewegung zu Dicki hinunter, ergriff seinen linken Arm, bog ihn nach hinten und drehte ihn gleichzeitig herum.
    Dicki schrie vor Schmerz auf. „Lassen Sie mich los! Sie tun mir weh!”
    „Aha!” sagte der bleiche Mann. „Du kannst also englisch sprechen. Willst du uns nun verraten, wer du bist und woher du kommst?”
    Dicki rieb ärgerlich seinen schmerzenden Arm. Wie dumm von ihm, auf dem Sofa einzuschlafen und sich von diesen Schurken erwischen zu lassen! Er schwieg trotzig.
    „Ach, du brauchst noch eine kleine Ermunterung”, sagte der kleine Mann böse lächelnd, so daß seine großen gelben
Zähne
sichtbar wurden. „Soll ich deinen anderen Arm auch ein wenig umdrehen?” Damit griff er nach Dickis rechtem Arm.
    Nun entschloß sich Dicki zu sprechen. Doch wollte er möglichst wenig sagen. „Lassen Sie mich in Ruhe!” brummte er. „Ich bin ein armer heimatloser Junge und habe hier nur geschlafen.”
    „Wie bist du ins Haus gekommen?” fragte der große Mann.
    „Durch das Kohlenloch.”
    „Aha!” Der Dünnlippige verzog den Mund, so daß seine Lippen vollkommen verschwanden. Er sah böse und grausam aus.
    „Weiß jemand etwas davon, daß du hier bist?” fragte der große Mann.
    Dicki zuckte die Achseln. „Wenn jemand gesehen hat, wie ich durch das Kohlenloch stieg, weiß er auch, daß ich hier bin. Wenn mich aber keiner gesehen hat, weiß es natürlich keiner.”
    „Er weicht aus”, sagte der Dünnlippige. „Wir können ihn nur mit Gewalt zum Sprechen bringen. Ich schlage vor, wir fangen mit ein paar tüchtigen Hieben an.”
    Dicki schwieg, aber er fürchtete sich. Der Mann würde vor nichts zurückschrecken, um sein Ziel zu erreichen, das erkannte er wohl.
    Plötzlich, ohne jede Warnung, gab der Dünnlippige ihm eine heftige Ohrfeige auf die rechte Backe und gleich darauf eine auf die linke. Dicki wußte nicht, wie ihm geschah. Vor seinen Augen tanzten Sterne. Mühsam versuchte er sich zu fangen. Als er wieder sehen konnte, starrte er in das Gesicht des Dünnlippigen, der höhnisch lächelte.
    „Wirst du jetzt sprechen?” fragte der Mann. „Wenn nicht – ich kann noch andere Sachen.”
    Aber Dicki hatte genug. Er wollte lieber das ganze Geheimnis der Spürnasen preisgeben als noch mehr solche Schläge erdulden. Schließlich würde er den anderen nicht dadurch schaden. Sie würden es ihm bestimmt nicht übelnehmen, wenn er etwas verriet, um sich vor Mißhandlungen durch diese Schufte zu retten. Er hatte eben Pech gehabt.
    „Gut, ich will reden”, antwortete er schluckend. „Allerdings ist nicht viel zu sagen.”
    „Wie hast du dieses Zimmer entdeckt?” fragte der große Mann.
    „Durch Zufall”, antwortete Dicki. „Ein Freund von mir kletterte auf den Baum, der vor dem Fenster steht, und guckte hinein.”
    „Wie viele Menschen wissen davon?” fuhr der Dünnlippige ihn an.
    „Nur ich und die anderen Spürnasen.”
    „Die anderen was?”
    Dicki erklärte, wer die Spürnasen waren.
    „Es sind also fünf Kinder”, sagte der große Mann.
    „Wissen auch Erwachsene von der Sache?”
    „Nein. Wir beschäftigen uns damit, Geheimnisse aufzuklären. Erwachsenen erzählen wir nichts davon, die würden uns bloß bei der Arbeit stören. Nur ich und die anderen vier wissen von dem Zimmer. Lassen Sie mich jetzt gehen. Ich habe Ihnen alles gesagt.”
    „Wir sollen dich laufenlassen, damit du uns verrätst?”
    Der Dünnlippige lachte spöttisch. „Es ist schlimm genug, daß du dich in dieses Haus geschlichen hast. Vorläufig kommst du hier nicht

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