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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Apfelsine bei mir hatte, quetschte ich sie aus.”
    Er stellte das Glas wieder auf den Tisch. Die Männer beachteten ihn nicht weiter. Sie unterhielten sich in einer fremden Sprache, die Dicki nicht verstand. Er begann sich zu langweilen. Ob nicht bald einer von den Spürnasen auftauchen würde? Sie würden doch hoffentlich nach ihm suchen, wenn sie entdeckten, daß er nachts nicht nach Hause gekommen war. Er versuchte sich vorzustellen, was die anderen jetzt gerade taten.
    Betti machte sich Sorgen um Dicki. Sie hatte ein unbestimmtes Gefühl, daß mit ihm etwas nicht stimmte.
    „Hoffentlich ist Dicki nichts passiert”, seufzte sie.
    „Das sagst du jetzt bestimmt zum fünfundzwanzigsten Mal”, entgegnete Flipp ärgerlich. „Was soll ihm denn passiert sein? Ich wette, er ißt gerade ein gewaltiges Frühstück.”
    Bald darauf erschienen Gina und Rolf bei den Geschwistern. „Wir müssen mit dem Bus zu unserer Tante fahren, um ihr ein paar Sachen zu bringen”, sagte Gina.
    „Es ist zu dumm. Wir wollten doch hören, was Dicki in der Nacht erlebt hat. Nun müßt ihr ohne uns zu ihm gehen.”
    „Vielleicht ist er schon auf dem Weg hierher”, meinte Flipp. „Ach, da ist ja auch Purzel. Wir werden ihn zu Dicki bringen.”
    Frau Hillmann ließ Betti und Flipp jedoch noch nicht fortgehen. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, daß die beiden erst ihre Schränke aufräumen müßten. Flipp haßte diese Arbeit. Schimpfend warf er alle Sachen auf den Fußboden.
    „Beeil dich doch, Flipp!” bat Betti ungeduldig. „Ich kann es kaum noch erwarten, zu Dicki zu kommen.”
    Purzel kam den Kindern immerfort in die Quere und beschnüffelte jeden Gegenstand, den sie aus den Schränken nahmen. Er war unruhig und zapplig. Sein Herr hatte ihn gestern abend nicht von Rolf abgeholt, wie er erwartet hatte. Nun war der Morgen da, aber niemand brachte ihn nach Haus. Ja, die Kinder wollten ihn auch nicht allein gehen lassen. Vor lauter Trauer und Sehnsucht hinkte er mehr denn je, obwohl die Wunde an seinem Bein längst geheilt war.
    Endlich waren die Kinder mit dem Aufräumen der Schränke fertig, und die Mutter erlaubte ihnen fortzugehen. Es war fast zwölf Uhr geworden. Rasch zogen sie ihre Mäntel an, nahmen Purzel an die Leine und machten sich auf den Weg zu Dicki.
    Vor seinem Haus pfiffen sie die Melodie, durch die sie sich zu verständigen pflegten. Aber es kam keine Antwort.
    Statt dessen guckte das Zimmermädchen zur Tür heraus.
    „Ach ihr seid es. Ich dachte, es wäre Dietrich. Der unnütze Bengel ist in der Nacht gar nicht nach Haus gekommen. Er hat wohl bei einem seiner Freunde geschlafen. Aber das hätte er mir doch vorher sagen müssen. Wißt ihr, wann er zurückkommt?”
    Flipp und Betti erschraken. Dicki war nachts nicht nach Hause gekommen! Ihm mußte etwas passiert sein.
    „Ach, er wird sicherlich bald kommen”, stotterte Flipp und zog Betti hastig auf die Straße. Große Tränen liefen über ihre Wangen.
    „Heul doch nicht gleich”, schalt er. „Wir wissen ja noch gar nicht, was los ist.”
    „Ich wußte, daß ihm etwas passiert ist, ich wußte es”, schluchzte Betti. „Ich will zum Ruhland-Haus gehen und ihn suchen.”
    „Das wirst du nicht tun”, entgegnete Flipp bestimmt.
    „Es könnte gefährlich sein. Geh mit Purzel nach Hause. Ich werde nachsehen, wo Dicki geblieben ist.”
    „Ich will mitgehen”, sagte Betti schluckend, während sie sich die Tränen abwischte.
    „Nein, du kommst nicht mit. Ich will nicht, daß du dich in Gefahr begibst. Das ist nichts für dich. Sei brav und geh mit Purzel heim. Ich komme bald nach. Wer weiß, vielleicht bringe ich Dicki gleich mit. Kopf hoch, Betti, und weine nicht mehr!”
    Immer noch leise schluchzend ging Betti mit Purzel nach Hause. Purzel konnte sich gar nicht erklären, was das alles zu bedeuten hatte. Wo war Dicki geblieben? Er schien sich plötzlich in Luft aufgelöst zu haben.
    Flipp war besorgter, als er Betti zeigen wollte. Es mußte etwas Ernsthaftes geschehen sein. Aber was? War Dicki womöglich in Gefangenschaft geraten? Das konnte doch nicht sein! Dicki war viel zu klug, um sich erwischen zu lassen.
    Flipp lief, so schnell er konnte. Als er Haus Ruhland erreicht hatte, spähte er vorsichtig durchs Gartentor. Es waren neue Fußspuren und auch neue Autospuren im Schnee zu sehen.
    Er schlich an der Hecke entlang, schlüpfte durch ein Loch in den Garten und ging in das Gartenhaus. Dickis Decke lag auf einer Bank, aber Dicki war nicht da.

    Flipp

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