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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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etwas erzählen wird. Gerade sie will die Sache vor uns geheimhalten. Gestern hat sie uns nicht einmal gesagt, daß Ursel fort ist.”
    „Du könntest es wenigstens versuchen”, meinte Dicki.
    „Sie strickt doch gern, nicht? Du gehst also einfach mit deinem verhedderten Strickzeug zu ihr und bittest sie, es wieder in Ordnung zu bringen – die Stiche aufzuheben, oder wie ihr das nennt. Dann fängst du an zu plapp – ich meine zu plaudern – über Ursel und Herrn Grimm und so weiter.”
    „Na gut, ich will es versuchen”, versprach Betti. „Es ist aber besser, wenn ich nachmittags zu ihr gehe. Am Vormittag sieht sie uns nicht gern in der Küche.”
    Nach dem Mittagessen holte Betti ihr Strickzeug hervor, das wirklich ziemlich unordentlich aussah, und ging in die Küche. Sie hatte sich genau überlegt, was sie sagen wollte, war aber trotzdem ein wenig ängstlich. Frau Schlimm konnte sehr unangenehm sein, wenn sie schlecht gelaunt war.
    Betti fand die Küche jedoch leer. Sie setzte sich in einen alten Schaukelstuhl, für den sie eine besondere Vorliebe hatte, und schaukelte ein wenig. Vom Hof her ertönten die Stimmen von Frau Schlimm und Frau Kräusel. Die beiden unterhielten sich ziemlich laut. Zuerst hörte Betti kaum hin, aber plötzlich hielt sie mit Schaukeln inne und horchte gespannt.
    „Jedes Mädchen würde einen Schreck kriegen, wenn es einen derartigen Brief bekäme”, sagte Frau Schlimm. „Es ist ja auch eine Gemeinheit, solche Sachen zu schreiben, ohne einen Namen darunterzusetzen.”
    „Ja, es ist feige und hinterhältig”, stimmte Frau Kräusel zu. „Passen Sie auf, Frau Schlimm, bald werden noch mehr von diesen noniemen Briefen auftauchen – oder wie man sie nennt. Diese Sorte von Briefschreibern begnügt sich nicht damit, einen einzigen Menschen mit Schmutz zu bewerfen. Die haben Bosheit für viele vorrätig und schreiben immer weiter, wenn sie erst einmal angefangen haben. Wer weiß, vielleicht bekommen sogar Sie nächstens solch einen Brief.”
    „Die arme Ursel war ganz außer sich”, sagte Frau Schlimm. „Sie weinte sich die Seele aus dem Leib. Ich ließ mir den Brief von ihr zeigen. Und dann sagte ich zu ihr: Geh sofort damit zu Frau Hillmann, Mädchen. Sie wird dir raten, was du tun sollst.”
    „Hat Frau Hillmann sie entlassen?” fragte Frau Kräusel.
    „Nein. Sie zeigte den Brief Herrn Hillmann, und der rief Herrn Grimm an. Ich möchte bloß wissen, was der gräßliche Polizist damit zu tun hat.”
    „Ach, Herr Grimm ist gar nicht so übel”, entgegnete Frau Kräusel. „Man darf sich nur nichts von ihm gefallen lassen, dann ist er ganz erträglich. Ich mache jetzt schon jahrelang bei ihm sauber, und er hat noch nie ein böses Wort zu mir gesagt. Aber die Kinder kann er für den Tod nicht leiden.”
    „Ja, ich weiß. Als Herr und Frau Hillmann ihm den Brief zeigten, bat er sie, den Kindern nichts davon zu erzählen. Ich hörte jedes Wort, das sie sprachen, denn ich war ja dabei und stützte die arme Ursel. ,Frau Hillmann’, sagte er, ,dies ist nichts für Kinder, und ich muß Sie im Namen des Gesetzes ersuchen, diese Affaire geheimzuhalten.’ ”
    „Ja, Herr Grimm versteht es, seine Worte zu setzen”, sagte Frau Kräusel. „Wer wird denn nun Ursels Platz einnehmen? Oder kommt sie wieder zurück?”
    „Meiner Meinung nach sollte sie sich lieber nicht mehr in Peterswalde sehen lassen. Böse Zungen würden sie nicht in Frieden lassen. Meine Nichte wird nächste Woche hierherkommen. Ursel kann also ruhig zu Hause bleiben.”
    „Wie wäre es mit einer Tasse Tee, Frau Schlimm?” meinte Frau Kräusel. „Ich muß unbedingt den Staub runterspülen, den ich beim Teppichklopfen in die Kehle gekriegt habe. Diese Läufer sehen jetzt tipptopp aus, nicht wahr?”
    Betti floh aus der Küche, als sie Schritte hörte. Beinahe wäre sie in der Hast über ihr Strickzeug gefallen. Sie rannte die Treppe hinauf und kam keuchend im Spielzimmer an. Flipp saß auf einem Sessel und las.
    „Flipp, ich habe alles erfahren, einfach alles!” rief Betti aufgeregt. „Es gibt wieder ein Geheimnis, und zwar ein ganz sonderbares.”
    Vor dem Haus ertönte das Gelächter der anderen Kinder, die gerade eintrafen. „Warte, bis die andern oben sind, Betti”, sagte Flipp. „Dann mußt du uns alles genau erzählen.”
    Gina, Rolf und Dicki sahen sofort an Bettis Gesicht, daß sie Neuigkeiten mitgebracht hatte. „Was gibt’s denn, Betti?” fragte Dicki. „Schieß los!”
    „Jemand hat einen

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