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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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noniemen Brief an Ursel geschrieben”, sprudelte Betti hervor. „Was heißt eigentlich noniem, Dicki?”
    Dicki lachte. „Du meinst wohl anonym. Ein anonymer Brief trägt keine Unterschrift. Er stammt meistens aus einer giftigen Feder. Sein Verfasser schreibt darin gemeine Dinge, die er niemand ins Gesicht zu sagen wagt. Ursel hat also einen anonymen Brief bekommen?”
    „Ja. Ich weiß nicht, was darin steht, aber sie hat sich sehr darüber aufgeregt. Frau Schlimm hat alles aus ihr herausgequetscht und ihr dann geraten, mit dem Brief zu meinen Eltern zu gehen. Mein Vater hat dann Herrn Grimm angerufen.”
    „Und der kam natürlich sofort entzückt angetrabt, weil es endlich ein Geheimnis gab, von dem wir nichts wußten. Es handelt sich also um einen boshaften, feigen Menschen, der Briefe ohne Unterschrift schreibt. Spürnasen, es gibt ein neues Geheimnis aufzuklären! Wer ist der Absender der ,noniemen’ Briefe?”
    „Wie sollen wir das jemals herausbekommen?” fragte Gina.
    „Wir müssen vor allen Dingen einen Plan machen”, antwortete Dicki eifrig. „Und dann müssen wir nach Indizien suchen.” Bettis Augen strahlten auf, als sie das hörte. „Wir müssen eine Liste der verdächtigen Personen aufstellen, das heißt der Leute, die es sein könnten. Und dann müssen wir …”
    „Aber wir brauchen doch nicht mit Wegda zusammen zu arbeiten, nicht wahr?” fiel Flipp ein. „Oder müssen wir ihm melden, was wir erfahren haben?”

    „Es kann nichts schaden, ihm zu erzählen, daß wir alles wissen, was er weiß, ohne natürlich zu verraten, woher wir es wissen. Außerdem können wir noch ein bißchen aufschneiden, um ihn zu beunruhigen.”
    Als die Spürnasen den Polizisten bald danach auf der Straße trafen, blieben sie stehen.
    „Wie kommen Sie mit diesem schwierigen Fall voran?” fragte Dicki mit wichtiger Miene. „Es wimmelt da ja von den sonderbarsten Indizien.”
    Herr Grimm hatte noch kein einziges Indiz gefunden. Es überraschte und ärgerte ihn, daß die Kinder offenbar mehr als er wußten. Er starrte sie böse an und fragte streng: „Was für Indizien habt ihr gefunden? Wie habt ihr überhaupt von diesem Fall erfahren? Ihr solltet doch gar nichts davon wissen.”
    „Wir wissen viel mehr, als Sie ahnen”, antwortete Dicki bedeutungsvoll. „Der Fall ist recht verwickelt und geheimnisvoll, nicht wahr?”
    „Nennt mir eure Indizien!” verlangte der Polizist noch einmal. „Wir könnten austauschen. Lieber einander helfen, als sich gegenseitig behindern!”
    „Wo habe ich die Indizien doch gleich aufbewahrt?”
    Dicki griff in seine geräumige Hosentasche, zog eine lebendige weiße Maus heraus und sah sie ein wenig zerstreut an.
    „War dies nun ein Indiz? Ich kann mich wirklich nicht erinnern.”
    Die anderen Kinder versuchten krampfhaft, das Lachen zu unterdrücken. Betti platzte laut heraus.
    „Macht, daß ihr weg kommt!” schrie Herr Grimm wütend. „Über alles müßt ihr euch lustig machen. Und ihr wollt Detektive sein? Bah!”
    Die Kinder liefen kichernd davon. „Bah!” rief Betti ausgelassen. „Bah! Bah!”

Die Spürnasen schmieden Pläne
    Am Nachmittag gingen die Kinder zu Dicki. Frau Kronstein war ausgegangen, und sie tranken in seinem kleinen Zimmer Tee. Er zeigte ihnen voller Stolz seine neu erworbenen Sachen zum Maskieren. Besonders entzückt waren sie von der blauweiß gestreiften Schürze eines Schlächterjungen und von dem vollständigen Anzug eines Liftboys.
    „Bei welcher Gelegenheit willst du dich denn als Liftboy verkleiden, Dicki?” fragte Rolf.
    „Wer weiß? Ich bin ja leider beschränkt in der Auswahl meiner Maskierungen. Wäre ich erwachsen, hätte ich viel mehr Möglichkeiten. Ich könnte mich als Matrose, als Postbote, ja sogar als Polizist verkleiden.”
    Dicki besaß ein ganzes Bücherregal voll Kriminalgeschichten. Er las jedes Buch dieser Art, das er in die Finger bekam. „Dadurch lerne ich eine Menge nützlicher Kniffe”, sagte er. „Sherlock Holmes war einer der besten Detektive der Welt. Er hat die rätselhaftesten Fälle aufgeklärt, hinter die nicht einmal ich gekommen wäre.”
    „Du bist furchtbar eingebildet, Dicki”, brummte Rolf, während er eine rote Perücke aufprobierte, die ihn erschreckend veränderte. „Womit hast du eigentlich die Sommersprossen gemacht, die du als Telegrafenbote hattest?”
    „Mit Schminke, wie Schauspieler sie gebrauchen. Dort auf dem Brett stehen meine Schminktöpfe. Eines Tages werde ich mein Gesicht ganz

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