Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um eine Tasse Tee

Geheimnis um eine Tasse Tee

Titel: Geheimnis um eine Tasse Tee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
getan hat. Ich glaube, er hat es nur vergessen.”
    „Erzähle uns, wie alles gewesen ist, Boysie!” bat Dicki.
    „Vor uns brauchst du keine Angst zu haben. Wir sind deine Freunde und wissen, daß du das Geld nicht gestohlen hast.”
    „Das habe ich auch nicht!” Boysie sah Zoe an. „Alle sind weggegangen, auch Zoe. Ich war noch in dem Katzenfell, weil es schwer auszuziehen ist. Und ich ging in das Hinterzimmer und setzte mich vor das Feuer.”
    „Er meint das Zimmer hinter der Veranda”, erklärte Zoe. „Dort steht ein elektrischer Ofen, neben dem er gern sitzt.”
    „Und dann habe ich dich gesehen – und dich – und dich auch!” Boysie zeigte auf Dicki, Rolf und Flipp. „Aber euch nicht”, fügte er hinzu, während er auf die Mädchen deutete.
    „Das ist ja ganz was Neues!” sagte Zoe überrascht. „Du darfst nicht lügen, Boysie. Hast du die Kinder wirklich gesehen?”
    „Aber ja! Sie guckten durchs Fenster, und da sah ich sie. Sie hatten Angst vor mir. Und als sie wieder guckten, winkte ich ihnen, damit sie keine Angst mehr haben.”
    „Hast du das dem Polizisten erzählt?” fragte Dicki.
    Boysie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hatte es ganz vergessen. Es ist mir eben erst wieder eingefallen.”
    „Was hast du getan, nachdem wir fortgegangen waren?”
    „Ich machte Tee.” Boysie runzelte nachdenklich die Stirn. „Für mich und für den Direktor.”
    „Hast du zuerst Tee getrunken, oder hast du zuerst dem Direktor etwas hinaufgebracht?”
    „Mein Tee war sehr heiß”, antwortete Boysie. „Ich schnitzte, bis er abgekühlt war. Dann trank ich ihn.”
    „Und danach hast du eine Tasse für den Direktor eingegossen und sie ihm gebracht?”
    Boysies Gesicht verdüsterte sich. „Nein, nein!” rief er angstvoll. „Ich hab’ ihm keinen Tee gebracht. Ich war so müde, so müde! Ich legte mich vor das Feuer und schlief. Ich habe den Tee nicht raufgebracht. Ich habe es nicht getan, nein, ich habe es nicht getan!”
    Es entstand ein langes Schweigen. Niemand wußte, was er auf Boysies Ausbruch erwidern sollte.
    „Nimm noch ein Stück Kuchen, Boysie”, sagte Dicki schließlich. „Sieh mal, dies hier sieht besonders lecker aus. Denk jetzt nicht mehr an den Tee des Direktors.”

Alibis werden geprüft
    Über das Ereignis am Freitag wurde nicht mehr gesprochen; Boysie regte sich zu sehr dabei auf. Dicki wußte nicht recht, was er denken sollte. Der Direktor hatte doch ausdrücklich gesagt, daß Boysie ihm die Tasse Tee gebracht hatte, und zwar mit dem Katzenfell bekleidet, in dem er ja nicht zu verkennen war. Warum leugnete Boysie? Versuchte er in seiner Einfalt, jemand zu decken? Aber wen? Zoe? Nein, kein Mensch außer Wegda konnte der Schauspielerin zutrauen, daß sie jemand ein Schlafmittel in den Tee schüttete und einen Geheimschrank ausraubte.
    Die Spürnasen mußten die Alibis aller verdächtigen Personen prüfen. Entdeckten sie auch nur die kleinste Lücke in einem, dann wußten sie, wer der Täter war. Bis morgen abend mußte jedes Alibi einwandfrei geklärt sein. Wenn die Spürnasen bis dahin keine Spur gefunden hatten, würde Herr Grimm den armen Boysie womöglich verhaften – und Zoe vielleicht auch. Da allgemein bekannt war, wie sehr der Junge an ihr hing, würde er natürlich glauben, daß er sie decken wolle.
    Es war eine sonderbare kleine Teegesellschaft, die sich in dem Theater versammelt hatte. Plötzlich rief eine ärgerliche Stimme aus dem ersten Stock: „Was ist denn da unten los? Sind Sie noch da, Zoe?”
    Zoe ging zur Tür. „Ja, ich bin hiergeblieben, um Boysies Fell zu nähen. Wir trinken mit ein paar Kindern Tee, die Autogramme von uns haben wollten.”
    „Die Kinder sollen sich nur in acht nehmen, daß Boysie ihnen nichts in den Tee schüttet!” rief der Direktor, ging in sein Zimmer zurück und schlug die Tür hinter sich zu.
    „Was für ein reizender Mensch!” sagte Rolf spöttisch.
    „Flipp und ich haben ihn heute morgen auf dem Parkplatz getroffen. Das ist ein gräßlicher Kerl!”
    „Ja, nicht wahr?” Zoe zuckte die Achseln. „Geht jetzt lieber nach Hause, Kinder. Zieh dein Fell aus, Boysie, damit ich die Risse zunähen kann.”
    Die Kinder verabschiedeten sich. Boysie machte es offenbar großen Spaß, allen die Hand zu schütteln. Dabei verbeugte er sich jedesmal und sagte: „Es war mir ein Vergnügen!”
    Die Kinder holten ihre Räder und fuhren zurück. Dicki war sehr zufrieden. „Nun haben wir alle Schauspieler kennengelernt und sogar mit Zoe

Weitere Kostenlose Bücher