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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Es ist mir zwar rätselhaft, wie du entwischen konntest, aber ich werde dich wieder einsperren, und diesmal werde ich den Schlüssel zweimal rumdrehen. Dann kannst du so lange im Kittchen bleiben, bis du zur Vernunft kommst – und wenn es einen ganzen Monat dauern sollte.”
    Diese Entwicklung der Dinge gefiel Dicki gar nicht. Er überlegte, ob er Herrn Grimm das Geheimnis seiner Verkleidung nicht verraten sollte. Aber bevor er einen Entschluß gefaßt hatte, befand er sich bereits auf dem Polizeirevier. Herr Grimm schloß die Tür der Arrestzelle auf und stieß ihn in den düsteren Raum.

    Als der alte Mann Dicki in dem Dämmerlicht auf sich zukommen sah, schrie er entsetzt auf. War er wahnsinnig geworden? Er hielt sich die Hände vors Gesicht, um seinen unheimlichen Doppelgänger nicht länger ansehen zu müssen.
    Herr Grimm blickte erstaunt in die Zelle, um festzustellen, was der Lärm bedeutete. Da sah er die beiden alten Männer, die sich glichen wie ein Ei dem anderen. Ihn schwindelte. Schwerfällig ließ er sich auf einen Stuhl sinken und wischte sich die Stirn mit seinem Taschentuch ab. Was war das denn nur? Zigaretten verschwanden; ein Mann, den er eingeschlossen hatte, spazierte frei umher; und nun waren hier zwei ganz gleiche Männer. Lag er etwa im Bett und träumte? Wenn er doch endlich aus diesem quälenden Traum erwachen würde!
    „Laß mich raus!” schrie der Alte und versuchte an Herrn Grimm vorbeizukommen. Aber der Polizist hielt ihn fest. Hier sollte niemand mehr verschwinden. Er wollte der Sache endlich auf den Grund gehen.
    Dicki sah ein, daß es so nicht weitergehen konnte. Seine Eltern durften nicht erfahren, daß man ihn auf der Polizei festgehalten hatte. Er entschloß sich schweren Herzens, sein Geheimnis preiszugeben.
    „Herr Grimm!” sagte er in seiner natürlichen Stimme.
    „Ich bin gar kein alter Mann, sondern Dietrich Kronstein.”
    Herr Grimm fuhr zusammen. Ungläubig starrte er Dicki an. Erst nachdem der Junge seinen Bart abgerissen hatte, erkannte er ihn. Er zog ihn aus der Zelle, schlug die Tür zu und zerrte ihn ins Dienstzimmer. „Was soll das bedeuten?” herrschte er ihn an.
    „Das ist eine lange Geschichte, aber ich will Ihnen alles erzählen.” Dicki berichtete dem Polizisten von der Tätigkeit der Spürnasen und von seiner Maskierung.
    „Und die Zigarette?” fragte Herr Grimm, nachdem er sich ein wenig von seiner Überraschung erholt hatte. „Sie ist ein wichtiges Indiz.”
    „Glauben Sie? Wir haben sie natürlich untersucht. Aber es war nur eine ganz gewöhnliche Einkaufsliste drin.”
    Dicki war nicht gewillt, Herrn Grimm etwas von der geheimen Botschaft zu verraten. Nein, das wollte er lieber für sich behalten. Er wollte am Dienstagabend zu der geplanten Versammlung gehen und die Bande belauschen. Er, der Anführer der sechs Spürnasen, wollte das Geheimnis aufklären. Mit keinem Gedanken dachte er daran, daß dieses Unternehmen vielleicht sehr gefährlich sein könnte.
    Herr Grimm griff hastig nach dem Zettel, den Dicki ihm hinhielt. Mit gekrauster Stirn las er ihn ein paarmal durch. „Muß wohl verschlüsselt sein”, murmelte er vor sich hin. „Ich werde mal in meinem Kodebuch nachsehen. Ich werde den Zettel hierbehalten.” Erneut studierte er die sonderbare Botschaft.
    „Ich möchte jetzt gehen”, sagte Dicki schließlich.
    Herr Grimm sah auf. „Dein Glück, daß du mir den Zettel gegeben hast! Sonst hätte ich dich nicht laufen lassen. Immer mischt ihr Gören euch in die Angelegenheiten der Polizei ein. Ihr glaubt wohl, ihr könnt euch alles erlauben, weil Inspektor Jenks euer Freund ist, was? Ah, bah, eines Tages wird er genug von euch haben! Aber ich werde befördert werden und ein großer Mann sein. Dann nehmt euch nur vor mir in acht!”
    „Ja, das werden wir”, antwortete Dicki. „Vielen Dank für die Warnung. Aber – was geschieht nun mit dem Alten? Wollen Sie ihn noch weiter hierbehalten?”
    „Natürlich! Wenn du ein wenig Grips hättest, würdest du nicht so dumm fragen. Ich muß den Alten einsperren, damit er keine Gelegenheit findet, die Bande zu warnen.”
    „Sie haben ganz recht, Herr Grimm”, antwortete Dicki wohlwollend. „Ich stimme durchaus mit Ihnen überein. Meiner Meinung nach …”
    „Halt den Mund!” fiel Herr Grimm ihm ins Wort.
    „Mach jetzt, daß du weg kommst, sonst sperre ich dich doch noch ein! Ich habe genug von dir!”
    Dicki rannte heim, zog sich rasch um und lief dann zu den Hillmanns. Mit roten Wangen

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