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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vorüber ist, werde ich dich holen.”
    Dicki war verzweifelt. Nicht auszudenken, daß Herr Grimm die Sache in die Hand nahm, während er in dem stickigen Schrank schmachtete!
    „Seien Sie doch nicht so niederträchtig, Herr Grimm!
    Schließlich haben Sie alles durch Ihr Niesen verraten. Es ist nicht fair, daß ich dafür büßen soll.”
    „Fair!” Herr Grimm lachte häßlich. Dicki sank der Mut, als er dieses Lachen hörte. Der Polizist wollte ihn also wirklich in dem Schrank zurücklassen. Er würde schon Entschuldigungen dafür finden, daß er ihn nicht befreit hatte. Er hätte keine Zeit dazu gehabt, er hätte beabsichtigt, sofort zurückzukehren, und so weiter. Ach, er würde sich schon herausreden.
    „Bis nachher!” sagte Herr Grimm und entfernte sich. Nun würde Dicki hier liegenbleiben müssen, bis alles vorüber war. Was für ein Pech! Und dabei hatte er solch gute Einfälle gehabt. Was würde Inspektor Jenks dazu sagen? Gewiß würde er sehr zufrieden mit Wegda sein, der sich bei der Aufklärung dieses Geheimnisses recht klug angestellt hatte.
    Armer Dicki! Er lag sehr unbequem in dem Schrank. Der Strick schnitt schmerzhaft in seine Handgelenke und Fußknöchel. Wegda war an allem schuld. Warum mußte er plötzlich niesen! Ihm war nichts geschehen, aber Dicki hatte er alles verdorben.
    Plötzlich stutzte Dicki. Er glaubte ein Geräusch zu hören. Klang das nicht, als quietschte ein Fenster? Kam vielleicht einer von der Bande zurück? Nun rief jemand: „Dicki! Bist du hier?”
    Dickis Herz begann wie rasend zu klopfen. Das war ja Rolfs Stimme. Er richtete sich auf und rief: „Rolf! Sie haben mich in den Schrank gesperrt, in dem Napoleon steckt. Laß mich schnell heraus!”

Herr Grimm hat Gewissensbisse
    Rolf öffnete den Schrank und blickte erschrocken auf seinen gefesselten Freund. „Was ist passiert, Dicki? Bist du verletzt?”
    „Ach wo! Nur meine Gelenke tun weh, weil der Strick so fest gebunden ist. Hast du ein Messer bei dir?”
    Schnell zog Rolf ein Messer aus der Tasche und zerschnitt die Fesseln. Dicki befreite sich von dem Vorhang und warf ihn zusammen mit dem Strick in den Schrank. Dann zog er Napoleons Kleider aus, stopfte sie ebenfalls in den Schrank, zog seine eigenen Sachen an, machte die Schranktür zu und verschloß sie wieder.
    „Wie gut, daß du gekommen bist, Rolf!” sagte er aufatmend. „Aber jetzt rasch nach Hause! Alles Weitere erzähle ich dir später.”
    „Ich werde lieber zu dir kommen”, sagte Rolf. „Dort sind wir ungestörter. Meine Eltern denken, ich wäre längst im Bett.”
    „Gut!” Sie eilten über die Felder zurück. Dicki humpelte ein wenig, denn seine Knöchel waren angeschwollen und schmerzten. Leise schlüpften die beiden Jungen schließlich ins Haus und schlichen die Treppe hinauf. Kaum war Dicki in seinem Zimmer, so warf es sich aufs Bett und rieb seine schmerzenden Knöchel.
    „Ein Glück, daß du mich befreit hast, Rolf! Ich hätte sonst noch stundenlang in dem Schrank liegen müssen. Dieser niederträchtige Wegda wollte mich nicht rauslassen. Warum bist du eigentlich zurückgekommen?”

    „Daran ist Betti schuld. Um halb zehn warf Flipp Steinchen gegen mein Fenster und kam dann zu mir herauf. Er sagte, Betti wäre furchtbar aufgeregt, weinte immerfort und behaup­tete, dir sei etwas passiert. Sie fühlte es, und wir müßten etwas unternehmen. Du weißt ja, sie hat manchmal so komische Gefühle.”
    „Flipp kam also zu dir, um sich zu erkundigen, ob alles geklappt hätte. Natürlich war er auch neugierig. Und warum gingst du noch einmal zu der Wachsfigurenhalle?”
    „Das weiß ich selber nicht genau. Betti hatte doch schon mal das Gefühl gehabt, daß du in Gefahr schwebtest, und dann war es auch wirklich so. Ich dachte, es wäre vielleicht gut, nach dir zu sehen.”
    „Bettis Gefühl hat mich gerettet. Ich bin heilfroh, daß du gekommen bist, Rolf.”
    „Ich auch. Wer hatte dich denn in den Schrank gesperrt?”
    Dicki erzählte ihm ausführlich seine Erlebnisse. Rolf kam aus dem Staunen nicht heraus. Als er erfuhr, daß Herr Grimm geniest hatte und Dicki von den Verbrechern entdeckt und gefesselt worden war, sagte er mitleidig: „Armer Dicki! Und dann ist Wegda fortgegangen und hat dich in dem Schrank liegenlassen? Was für eine Gemeinheit! Sicherlich hat er die Bande jetzt schon gefangen.”
    „Er wollte zurückkehren und mich befreien, wenn alles vorbei ist, sagte er.” Dicki lachte. „Wie wird er sich wundern, wenn er mich nicht

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