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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ihm jedoch nichts weiter. Wenn sie ihn geschlagen hätten, wäre ich ihm natürlich sofort zu Hilfe geeilt.”
    „Natürlich! Sie haben ihn doch wohl losgebunden, bevor Sie telefonieren gingen?”
    Herr Grimm wurde rot. „Hm – ja. Ich hatte leider keine Zeit mehr dazu. Und dann war das Unternehmen nicht ungefährlich. Ich hielt es für richtiger, den Jungen da herauszuhalten. Er hat eine Vorliebe für gefährliche Dinge und …”
    „Grimm!” rief der Inspektor scharf. „Wollen Sie etwa damit sagen, daß Sie den Jungen gefesselt in dem Schrank zurückgelassen haben? Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Wann haben Sie ihn denn schließlich befreit?”
    Herr Grimm schluckte nervös. „Ich ging gegen Mitternacht zurück und schloß den Schrank auf. Aber – er war leer.”
    „Du lieber Himmel!” rief der Inspektor entsetzt. „Was war denn mit Dietrich geschehen?”
    „Ich – ich weiß es nicht.”
    Der Inspektor griff nach dem Hörer eines seiner fünf Telefonapparate. „Ich werde sofort bei ihm zu Hause anrufen.”
    „Er – er scheint verschwunden zu sein”, stammelte Herr Grimm.
    Der Inspektor legte den Hörer wieder hin und starrte ihn entgeistert an. „Verschwunden? Erklären Sie sich bitte deutlicher. Das ist ja furchtbar!”
    „Weiter – weiß ich nichts. Nur – die anderen Kinder, mit denen Dietrich immer zusammen ist, fragten mich heute früh, ob ich etwas von ihrem Freund wüßte. Wenn die nicht wissen, wo er ist – ja – dann ist er eben fort.”
    „Wir müssen ihn suchen lassen.” Inspektor Jenks war sehr beunruhigt. „Beenden Sie rasch Ihren Bericht, damit ich mich mit Dietrichs Eltern in Verbindung setzen kann.”
    Herr Grimm war zu seinem Bedauern gezwungen, den Schluß seiner wundervollen Geschichte beträchtlich abzukürzen und die letzten Ereignisse der Nacht ohne Ausschmückungen wiederzugeben. Niedergeschlagen radelte er schließlich nach Hause. Die Halskette war also verschwunden. Was für ein Pech! Und nun würde es ein unerträgliches Getue um diesen Dietrich Kronstein geben.
    Ach, warum hatte er ihn bloß nicht sofort aus dem Schrank befreit? Er hätte es tun müssen, aber es war eine zu günstige Gelegenheit gewesen, sich ein wenig an dem Jungen zu rächen.
    Wo konnte er nur geblieben sein? Herr Grimm grübelte noch immer darüber nach, als er in die Dorfstraße von Peterswalde einbog. War der entkommene Verbrecher etwa zurückgegangen und hatte Dicki verschleppt, um ihn als Geisel zu benutzen? Herrn Grimm wurde heiß und kalt bei diesem Gedanken. Wenn Dicki etwas passierte, würde man ihm die Schuld zuschieben.
    Er war so tief in Gedanken versunken, daß er einen kleinen Hund übersah, der ihm vors Rad lief. Als er im letzten Augenblick ausweichen wollte, verlor er das Gleichgewicht, fiel vom Rad und landete mit einem Bums auf der Straße. Der Hund umtanzte ihn begeistert und kläffte wie wild.
    „Weg da!” schrie Herr Grimm. Dann erkannte er Purzel. Er wollte feststellen, in wessen Begleitung sich der Scotchterrier befand, und sah sich suchend um. Plötzlich stutzte er. Nicht weit von ihm entfernt stand Dicki und lachte. Herr Grimm war so verdattert, daß er reglos auf der Erde sitzenblieb. Mit ungläubigen Augen starrte er auf Dicki, während Purzel fortfuhr, ihn kläffend zu umspringen. Soeben hatte er dem Inspektor berichtet, daß Dicki verschwunden sei. Der Inspektor hatte sich furchtbar darüber aufgeregt. Und nun stand der Junge plötzlich hier und grinste unverschämt.
    „Wo bist du gewesen?” stieß Herr Grimm schließlich hervor und machte einen schwachen Versuch, Purzels Angriffe abzuwehren.
    „Zu Hause”, antwortete Dicki. „Warum fragen Sie?”
    „Du bist zu Hause gewesen? Die anderen Kinder haben mich doch dauernd nach dir gefragt. Ich habe dem Inspektor mitgeteilt, daß du verschwunden bist. Er will dich suchen lassen.”
    „Aber warum denn bloß?” fragte Dicki mit unschuldiger Miene. „Ich bin doch hier. Und ich bin gestern abend gut nach Hause gekommen. Es war allerdings recht gemein von Ihnen, mich in dem Schrank liegenzulassen.”
    Herr Grimm stand auf. „Wie bist du aus dem Schrank rausgekommen? Du warst doch gefesselt. Willst du mir etwa weismachen, daß du dich allein von den Fesseln befreit und den Schrank aufgeschlossen hast?”
    Dicki lachte. „Man kann nie wissen, nicht wahr? Auf Wiedersehen, Herr Grimm! Sagen Sie dem Inspektor, daß er nicht nach mir suchen lassen soll. Ich bin zu Hause – falls er mich sprechen will.”
    Er

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