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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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konnte nicht wissen, was der Onkel in seiner Wut noch mit ihm machte. Warum war er nur so schrecklich böse? Ern hatte doch nur versucht, ihm zu entkommen.
    „Hast du Dietrich heute schon gesehen?” fragte Herr Grimm.
    „Nein.”
    „Hast du die Prinzessin wiedergesehen?”
    „Nein, Onkel. Bist du etwa hinter ihr her?”
    „Weißt du, wo sie wohnt?” Herr Grimm dachte, daß er vielleicht von Ern etwas erfahren könnte, falls er Dicki nicht fände.
    „Frage doch Dicki”, antwortete Ern unschuldig. „Er kennt sie sehr gut und sieht sie bestimmt jeden Tag. Ach, da fällt mir ein, vielleicht weiß sie etwas von dem Verschwinden ihres Bruders. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen.”
    „Hör einmal gut zu, Ern!” sagte Herr Grimm eindringlich. „Du erinnerst dich doch an Chefinspektor Jenks, nicht wahr? Ich habe heute mit ihm telefoniert. Er hat mir den Fall übertragen, und ich will daher die Prinzessin verhören. Aber ich kann Dietrich nicht finden, er ist nirgends anzutreffen. Es sieht fast so aus, als ob er ebenfalls verschwunden sei – aber mit Absicht.”
    Während Ern sein Rad aufhob, hörte er seinem Onkel aufmerksam zu. Schon möglich, daß Dicki dem Polizisten aus dem Wege ging! Das war das Vernünftigste, was man tun konnte. Ob er sich auch mit dem Verschwinden von Prinz Bongawah beschäftigte? Vielleicht – oh, vielleicht war dies ein neues Geheimnis, und Dicki drückte sich vor Herrn Grimm, weil er ihm nicht verraten wollte, was er von der Prinzessin wußte! Ern lächelte selig bei dem Gedanken.
    „Warum lachst du?” fragte Herr Grimm mißtrauisch.
    Ern antwortete nichts. Sein Lächeln erstarb.
    „Hör mal, Ern”, sagte sein Onkel streng, „wenn du es wagst, mit Dietrich Kronstein gemeinsame Sache zu machen, werde ich dich, Wern und Bern sofort nach Hause schicken. Du hast keine Ahnung von diesem Fall und wirst auch nichts davon erfahren. Ich weiß, wie gern du herumtratschst und Geschichten erzählst. Aber diesmal kannst du Dietrich nur sagen, daß ich den Fall bearbeite. Es kann sehr unangenehm für ihn werden, falls er mir nicht noch heute wahrheitsgemäß berichtet, was er von der Prinzessin weiß.”
    Nach dieser langen Rede war Herr Grimm etwas außer Atem geraten. Ern schlich sich vorsichtig aus der Scheune. Die Hühner, die sich wieder vor dem Tor versammelt hatten, stoben gackernd auseinander. Ern sprang auf sein Rad und fuhr in Windeseile davon.
    „Sage Dietrich, daß ich ihn sprechen will!” rief Herr Grimm ihm noch nach. „Ich habe keine Lust, ihn überall zu suchen.”
    Ern war froh, daß er seinem Onkel ohne Schläge entkommen war, und fuhr schnell zu Dicki. Zum Glück fand er ihn zu Hause. Alle Spürnasen waren in seinem Schuppen. Aufgeregt erzählte Ern ihnen, was er erlebt hatte. „Weiß die Prinzessin etwas von ihrem Bruder?” fragte er dann.
    „Ach, Ern, das war doch gar keine richtige Prinzessin”, antwortete Dicki, der den Spaß nicht noch weiter treiben wollte. „Es war nur Betti. Sie hatte sich mit ein paar Sachen kostümiert, die ich aus Marokko mitgebracht hatte. Ihre ,Kusine’ war Gina, und die anderen beiden waren Flipp und Rolf.”
    „Kim-Rolfiana-Tick”, sagte Rolf mit einer Verbeugung.
    „Kim-Flippi-Tok”, sagte Flipp und verbeugte sich ebenfalls.
    Ern starrte die beiden verwirrt an, fuhr sich mit der Hand über die Augen und starrte sie wieder an.
    „Alle Wetter!” rief er schließlich. „Das ist ja kaum zu glauben. Und du warst Prinzessin Bongawy, Betti? Aber du sahst wirklich wie eine richtige Prinzessin aus. Kein Wunder, daß Onkel auf den Schwindel reingefallen ist! Wir haben ihn schön angeführt, ich mit dem Prunkschirm und ihr anderen dazu.”
    „Du warst großartig, Ern”, sagte Betti lachend. „Und haben wir nicht eine schöne fremde Sprache gesprochen?”
    „Wie macht ihr das bloß?” wunderte sich Ern. „Aber hört mal, was wird Chefinspektor Jenks zu der Geschichte sagen? Onkel hat ihm heute morgen von der Prinzessin erzählt und den Auftrag bekommen, sie zu verhören. Er will nun von Dicki wissen, wo sie wohnt.”
    Dicki stöhnte. „So mußte es kommen! Warum mache ich auch solche Dummheiten! Aber wir wollten dich ja nur ein wenig anführen, weil du gerade dazukamst, als die anderen sich kostümiert hatten. Nun muß ich wohl Chefinspektor Jenks anrufen und ihm alles erklären. Hoffentlich ist er nicht allzu böse.”
    „Ruf ihn lieber gleich an”, sagte Flipp. „Sonst geht Wegda wieder zu unseren Eltern und beschwert

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