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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Prinzen Bongawah”, sagte Herr Grimm. „Ich habe vor ein paar Tagen seine Schwester, die kleine Prinzessin Bongawy, kennengelernt. Vielleicht sollte man sie verhören. Sie könnte etwas über das Verschwinden ihres Bruders wissen.”
    Der Chefinspektor antwortete nicht sofort. „Schwester?” fragte er schließlich erstaunt. „Von einer Schwester des Prinzen weiß ich ja gar nichts.”
    Herr Grimm schwoll förmlich an vor Wichtigkeit. „Ich bin ihr hier in Peterswalde begegnet. In ihrer Begleitung befanden sich ihre Kusine Pua-Tua und zwei Jünglinge aus ihrem Gefolge. Alle waren ganz groß in Gala.”
    Wieder schwieg Chefinspektor Jenks eine Weile. Dann sagte er vorsichtig: „Wie sonderbar! Ist dort auch wirklich Herr Grimm am Apparat?”
    „Ja, natürlich bin ich hier”, antwortete Herr Grimm.
    „Ich gebe Ihnen telefonisch Bericht, wie es meine Pflicht ist. Wollen Sie, daß ich die Prinzessin verhöre?”
    „Warten Sie einen Augenblick. Ich möchte erst jemand befragen, der gerade bei mir ist. Bisher hat man uns nichts von einer Schwester und einer Kusine des Prinzen gesagt. Ich will doch mal hören, warum das unterlassen worden ist.”
    Herr Grimm wartete. Es gefiel ihm, daß sein Anruf im Präsidium so viel Wirbel machte. Sollte der Chefinspektor nur fragen, soviel er wollte! Er würde ihm den Fall ja schließlich doch übertragen müssen. Was für ein Glück, daß er Dietrich mit diesen Tetaruanern getroffen hatte! Woher mochte der Junge die königlichen Herrschaften nur kennen?
    „Dieser verflixte Bengel!” dachte Herr Grimm ärgerlich.
    „Wenn der Chef hört, daß ich die Prinzessin durch Dietrich kenne, wird er ihn wahrscheinlich anrufen. Und dann nimmt der Junge mir den Fall wieder fort.”
    Finster brütend saß Herr Grimm da und preßte den Telefonhörer an sein linkes Ohr. Plötzlich kam ihm ein Gedanke, und sein Gesicht erhellte sich. Er konnte sagen, daß sein Neffe Ern ihn mit den Herrschaften bekanntgemacht hatte. Es war ja auch wirklich so gewesen. Dietrich brauchte er überhaupt nicht zu erwähnen.
    Die Stimme des Chefinspektors riß Herrn Grimm aus seinen Gedanken. „Sind Sie noch da, Grimm? Von einer Schwester des Prinzen, Prinzessin Bongawy genannt, ist hier nichts bekannt. Wie haben Sie sie denn kennengelernt?”
    „Ach – mein Neffe Ern war mit ihr zusammen. Er sagte mir, wie sie heißt und wer sie ist.”
    „Ihr Neffe Ern?” Der Chefinspektor war sehr erstaunt. Er erinnerte sich ziemlich gut an den etwas einfältigen Jungen, der im vergangenen Jahr in einen geheimnisvollen Fall verwickelt worden war und keine schlechte Rolle darin gespielt hatte. Aber Ern in Gesellschaft einer tetaruanischen Prinzessin? Wollte sich vielleicht jemand am Telefon einen Scherz mit der Polizei machen? Nein, das konnte nicht sein, die Stimme von Herrn Grimm kannte Chefinspektor Jenks zu gut.
    „Was hatte Ihr Neffe denn mit der Prinzessin zu schaffen?” fragte er schließlich.
    „Er – er hielt – einen – Prunkschirm über ihr.” Herr Grimm hatte plötzlich das Gefühl, daß die Geschichte sehr unwahrscheinlich klang.
    Der Chefinspektor wußte nicht recht, was er denken sollte. War Herr Grimm nicht recht bei Sinnen? Hatte er vielleicht einen Sonnenstich? Die Prinzessin – mit Ern – unter einem Prunkschirm – das klang ja wie ein Märchen!
    „Die Sache kommt mir recht sonderbar vor, Grimm”, sagte er. „Da Sie mich aber deswegen anrufen, muß ja wohl etwas dran sein. Setzen Sie sich also meinetwegen mit dieser – Prinzessin in Verbindung und stellen Sie ihr ein paar Fragen; wann sie angekommen ist, was sie hier treibt, wer sich in ihrer Begleitung befindet und so weiter. Ich werde dann jemand nach Peterswalde schicken, der Ihre Erkundigungen nachprüfen soll.”
    „Sehr wohl, vielen Dank!” antwortete Herr Grimm erfreut, legte den Telefonhörer auf und holte seinen Helm. Zu dumm nur, daß er nun diesen Dietrich Kronstein aufsuchen mußte! Aber diesmal wollte er sich keine Frechheiten von ihm bieten lassen, sondern verlangen, daß der Junge seine Fragen wahrheitsgetreu beantwortete.
    Mit diesem Vorsatz radelte der Polizist zu den Kronsteins und klingelte energisch. Als das Mädchen öffnete, fragte er nach Dicki.
    „Dietrich ist nicht zu Hause”, sagte das Mädchen.
    „Wo ist er denn?” wollte Herr Grimm wissen.
    Frau Kronstein, die seine laute Stimme gehört hatte, kam in die Diele hinaus. „Guten Tag, Herr Grimm!” begrüßte sie ihn. „Dietrich ist fortgegangen. Was wollen

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