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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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einen Witz gemacht. Die anderen Spürnasen fielen schallend ein. Sie bogen sich vor Lachen und hielten sich keuchend die Seiten, während die drei Brüder verdutzt zusahen.
    „Was gibt’s denn zu lachen?” fragte Ern etwas mißtrauisch.
    „Das ist zu schwierig zu übersetzen”, antwortete Dicki, nach Luft schnappend. „Kommt, wir wollen jetzt gehen – die Prinzessin voran, dann Ern mit dem Schirm, dahinter Pua-Tua, und wir anderen folgen zwanglos.”
    Langsam begab sich der kleine Zug durch den Garten zum Tor. Ein Mädchen, das vor der Küchentür eine Decke ausschüttelte, sah den sonderbaren Gestalten mit offenem Mund nach, bis sie verschwunden waren. Auf dem Weg zum Fluß trafen sie nur Frau Winstanton und den Schlächterjungen. Frau Winstanton war so kurzsichtig, daß sie nur den großen Schirm sah. Sie glaubte, es regne, und eilte schleunigst heim, um nicht naß zu werden. Der Schlächterjunge starrte die Kinder verwundert an. Betti unterdrückte ein Kichern. Ern grüßte mit einer würdevollen Verbeugung, was den Jungen völlig aus der Fassung brachte. Was wollten die Ausländer hier, und wohin gingen sie? Er folgte dem Zug ein Stück, kehrte dann aber um, weil er seine Waren abliefern mußte, und erzählte einer verwunderten Hausfrau aufgeregt von „ganz komischen Fremden mit einem riesigen Schirm”.
    Am Fluß war es menschenleer. „Da ist der Eismann!” sagte Ern. „Na, Bern wird wohl kein Eis essen können, fürchte ich.”

Herr Grimm begegnet der Prinzessin
    Der Eismann lag auf der Uferböschung im Gras und schlief fest. Sein Dreirad mit dem Eiskasten hatte er im Schatten eines Baumes abgestellt. Als Dicki ihn weckte, richtete er sich verschlafen auf und musterte erstaunt die ihn umringende glänzende Gesellschaft, über der der große Schirm schwebte. „Nanu?” rief er. „Was soll denn das bedeuten? Wir haben doch nicht Fastnacht.”
    Ern, der schon etwas müde vom Tragen des Schirmes war, wollte ihm die Prinzessin vorstellen, aber Dicki gab ihm durch ein Zeichen zu verstehen, daß er schweigen solle. Er hatte das Gefühl, daß der Eismann nicht so leicht hereinzulegen war. Auch wäre es schade gewesen, den drei Brüdern den Spaß zu verderben. Sie waren so froh und stolz, daß sie eine Prinzessin begleiten durften.
    „Bitte geben Sie uns neun Portionen Eis”, sagte er zu dem Eismann.
    „Du meinst wohl acht”, verbesserte ihn Ern.
    „Und Purzel?”
    „Ach, richtig, Purzel ißt ja auch Eis.”
    Der Scotchterrier war dem Zug bisher sehr artig gefolgt und hatte keinen der Hunde begrüßt, denen sie begegnet waren.
    Der Eismann stand auf und gab jedem Kind eine Eiswaffel. „Gut, daß du nicht naß wirst!” sagte er spöttisch zu Ern. „Es gießt ja in Strömen.”
    „Sie sind ja komisch”, erwiderte Ern achselzuckend.
    „Nicht so komisch wie du. Woher hast du den Schirm? Vom Jahrmarkt?”
    „Sie kommen ja selber vom Jahrmarkt!”
    „Sei still, Ern!” sagte Dicki, der einen Streit vermeiden wollte. „Kommt, wir gehen in den Schatten und essen dort unser Eis.”
    Der Eismann sagte, er werde Ern einen Clownshut zu dem Schirm besorgen. Dicki ließ es nicht zu, daß Ern etwas darauf erwiderte, und drängte ihn fort. Der Schirm verfing sich in den Zweigen eines Baumes. Betti blieb stehen, während Ern ihn loszubekommen versuchte und mit rotem Kopf noch ein paar spöttische Bemerkungen des Eismannes anhören mußte.
    Endlich setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Kaum waren die Kinder ein paar Schritte gegangen, da tauchte an der nächsten Wegbiegung ein Radler auf – ein dicker Mann mit einem roten Gesicht in einer dunkelblauen Uniform und mit einem Helm auf dem Kopf.
    „Onkel!” hauchte Ern erschrocken.
    Der Polizist kam rasch näher. Sobald Purzel ihn erblickte, schoß er auf ihn zu und schnappte nach seinen Hosen. Herr Grimm stieg ab und stieß mit dem Fuß nach ihm. „Weg da!” rief er ärgerlich. „He, du, ruf deinen Köter zurück, oder ich werfe ihn in den Fluß!”
    „Guten Tag, Herr Grimm!” grüßte Dicki höflich. „Ich hab’ Sie ja wer weiß wie lange nicht gesehen. Komm her, Purzel, bei Fuß!”
    Purzel gehorchte widerwillig, und Herr Grimm fand endlich Zeit, die Kindergruppe genauer zu betrachten. Er riß erstaunt den Mund auf. Diese Fremden in ihren phantastischen Kleidern! Und Ern war bei ihnen! Seit wann befand er sich überhaupt in Peterswalde?
    Mit strenger Amtsmiene trat er auf seinen Neffen zu, der vor Schreck fast den Schirm fallen ließ. „Wie kommst

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