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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sagte Rolf.
    „Wir sind ziemlich weit geradelt und haben mächtigen Durst.”
    Die Alte blickte ihn wohlgefällig an. Rolf sah sehr nett aus und konnte recht gute Manieren haben, wenn er wollte.
    „Wo kommt ihr denn her?” fragte sie, während sie fleißig weiterbügelte.
    „Aus Peterswalde”, antwortete Rolf.
    „Aus Peterswalde? Dort war mein Sohn bei einem Herrn Schluck angestellt.”
    „Ach, wie merkwürdig!” rief Gina. „Wir haben zugesehen, wie es bei Herrn Schluck brannte.”
    „Es brannte?” Erschrocken setzte Frau Piek das Plätteisen hin. „Davon weiß ich ja gar nichts. Ist etwa Herrn Schlucks Haus abgebrannt?”
    „Nein, nur das Gartenhaus, in dem er sein Arbeitszimmer hatte”, antwortete Flipp. „Gott sei Dank wurde niemand verletzt. Hat Ihr Sohn Ihnen denn nichts von dem Feuer erzählt?”
    „Wann war das?” fragte Frau Piek.
    Flipp sagte es ihr. Frau Piek überlegte ein wenig. „Ach, das war gerade an dem Tag, als Bodo nach Hause kam. Deshalb weiß er auch nichts von dem Feuer. Er hatte einen Streit mit Herrn Schluck und kündigte ihm. Ich erschrak ordentlich, als er am Nachmittag plötzlich hier auftauchte.”
    „War er den ganzen Abend zu Hause?” fragte Flipp.
    „Nein. Nach dem Tee fuhr er mit dem Rad fort und kam erst zurück, als es schon dunkel war. Ich weiß nicht, wohin er fuhr. Es liegt mir nicht, ihm nachzuspionieren. Vielleicht war er im ,Wilden Mann’ und spielte Pfeilwerfen. Bodo ist sehr gut im Pfeilwerfen.”
    Die Kinder wechselten bedeutungsvolle Blicke. Bodo war nach dem Tee verschwunden und erst in der Dunkelheit zurückgekommen. Das erschien ihnen äußerst verdächtig. Wo hatte er sich in der Zwischenzeit aufgehalten? Es wäre eine Kleinigkeit für ihn gewesen, mit dem Rad nach Peterswalde zurückzufahren, sich in dem Graben zu verbergen, das Gartenhaus anzustecken, als gerade niemand in der Nähe war, und dann unbemerkt wieder nach Hause zu radeln.
    Was für Schuhe mochte Bodo tragen? Rolf sah sich unauffällig in der Küche um. Ach, dort in der Ecke standen ja ein Paar Schuhe, die offenbar geputzt werden sollten. Die Größe schien zu stimmen, aber sie hatten keine Gummisohlen. Vielleicht hatte Herr Piek die Schuhe mit den Gummisohlen an. Hoffentlich kam er bald nach Hause.
    Rolf ging zur Tür. „Ich muß noch mein Rad aufpumpen. Es dauert nicht lange.”
    Er ließ Gina und Flipp mindestens fünf Minuten warten, denn er wollte ihnen Gelegenheit geben, noch weiter mit Frau Piek zu sprechen. Aber es kam nichts dabei heraus. Endlich verabschiedeten sich die beiden und verließen das Häuschen.
    „Wir haben nichts weiter erfahren”, sagte Flipp leise zu Rolf. „Doch still, da kommt jemand. Ob es Bodo ist?”
    Ein schmächtiger junger Mann kam auf das Haus zu. Er hatte ein weichliches Kinn und etwas hervortretende blaue Augen, beinahe wie die von Herrn Grimm. Eine schwarze Haartolle fiel ihm in die Stirn. Die Kinder bemerkten auf den ersten Blick, daß er eine Jacke aus grauem Flanell trug. Ihre Herzen klopften schnell. Hatten sie den Täter endlich gefunden?
    „Was macht ihr denn hier?” fragte Bodo Piek die Kinder.
    „Wir baten nur um etwas Wasser.” Während Rolf antwortete, ließ er seine Augen verstohlen über Bodos Jacke gleiten. Vielleicht hatte sie irgendwo einen Riß.
    Gina lächelte den jungen Mann freundlich an. „Wir sind aus Peterswalde. Ihre Mutter erzählte uns, daß Sie dort angestellt waren.”
    „Ja, ich habe dort gearbeitet”, sagte Bodo. „Kennt ihr den alten Schluck? Er war kurze Zeit mein Chef. Man konnte ihm nie was recht machen. Ein gräßlicher Kerl!”
    „Wir mögen ihn auch nicht besonders”, sagte Flipp. „Sie wissen wohl noch nicht, daß an dem Tage, an dem Sie fortgingen, ein Feuer bei ihm ausbrach.”
    „Woher wißt ihr denn, wann ich fortging?” fragte Bodo Piek erstaunt.
    „Wir erzählten Ihrer Mutter von dem Brand”, antwortete Flipp. „Und da sagte sie, es müßte an dem Tag gewesen sein, als Sie Herrn Schluck kündigten.”
    „Na, ich muß schon sagen, Herr Schluck hätte verdient, daß ihm sein ganzer Besitz abbrennt. So ein ekelhafter, nörgliger und grober Mensch! Schade, daß ich das Feuer nicht gesehen habe.”
    Die Kinder blickten ihn prüfend an. Es war schwer zu entscheiden, ob er die Wahrheit sagte. „Waren Sie denn nicht dort?” fragte Gina nach einer kleinen Pause mit unschuldiger Miene.
    „Es geht euch nichts an, wo ich war”, fuhr Bodo sie ärgerlich an. Dann wandte er sich zu Rolf um, der

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