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Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Geheimnis um einen nächtlichen Brand

Titel: Geheimnis um einen nächtlichen Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wieder mal, und ich komme einfach nicht vom Stuhl hoch. Darauf sagte ich: Maria, sagte ich, bleib nur ruhig sitzen. Ich werde dir eine Tasse Kakao zurechtmachen. Herr Schluck ist ja fortgefahren. Du brauchst also kein Essen zu kochen. Ich werde dir Gesellschaft leisten, bis deine Beine wieder etwas besser sind.”
    Die Kinder hatten aufmerksam zugehört. Alle drei dachten dasselbe. Ein Mensch, der so schrecklich von Rheumatismus geplagt war, konnte unmöglich ein Haus in Brand stecken.
    „Stand Ihre Schwester denn überhaupt nicht auf?” fragte Gina.
    „Nein, sie rührte sich nicht von der Stelle. Schließlich sagte mir meine Nase, daß in der Nähe ein Feuer ausgebrochen sein mußte. Ich machte die Küchentür auf und schnupperte. Dann ging ich in den Garten. Und da sah ich auch schon, wie die Flammen emporschlugen. ,Es brennt, Maria!’ rief ich. Sie wurde weiß wie ein Laken und starrte mich sprachlos vor Entsetzen an. ,Komm, Maria’, sagte ich, ,wir müssen etwas unternehmen.’ Aber Maria war beim besten Willen nicht fähig, sich zu rühren.”
    Die Kinder ließen sich kein Wort entgehen. Frau Mint hatte offenbar nichts mit dem Brand zu tun. Wenn sie nicht einmal vom Stuhl aufstehen konnte, war sie auch nicht fähig gewesen, das Haus anzustecken. Nein, Frau Mint war unschuldig, das stand fest. Man konnte sie von der Liste der verdächtigen Personen streichen.
    Als Frau Mint bald darauf in die Küche trat, warf sie Lilli einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Da bist du ja, Maria”, sagte Frau Jonas. „Was macht dein Rheumatismus?”
    „Guten Tag, Frau Mint”, grüßte Gina höflich. „Wir haben Herzlieb einen Fischkopf gebracht.”
    Frau Mints Gesicht erhellte sich. Es rührte sie immer sehr, wenn jemand sich um ihre geliebte Katze kümmerte.
    „Das ist nett von euch”, sagte sie freundlich. Dann wandte sie sich zu ihrer Schwester. „Mein Rheumatismus ist besser. Wie es allerdings werden wird, nachdem ich vollkommen durchnäßt war, weiß ich nicht. Jetzt ist es schon so weit gekommen, daß Lilli mich mit Milch begießt.”
    „Ich habe es doch nicht absichtlich getan”, sagte Lilli weinerlich. „Darf ich jetzt diesen Brief zur Post bringen?”
    „Nein”, antwortete Frau Mint böse. „Mach den Tee für Herrn Schluck zurecht. Los, beeil dich ein bißchen! Hör endlich mit dem Briefeschreiben auf und tu zur Abwechslung mal etwas Vernünftiges.”
    Lillis Augen füllten sich mit Tränen. „Ich möchte aber gern vorher zur Post gehen”, wandte sie ein.
    „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?” rief Frau Mint scharf.
    Lilli ging an den Küchenschrank und nahm leise schluchzend Tassen und Teller heraus. Sie tat den Kindern leid. Aber die Spürnasen hatten anderes zu tun, als sich um das Mädchen zu kümmern. Sie brauchten die Adresse von Herrn Piek. Wie konnten sie sie wohl am besten erfahren?
    „Hat Herr Schluck schon einen neuen Diener?” fragte Rolf nach kurzem Überlegen.
    Frau Mint ließ sich in einen Sessel fallen, der unter ihrem Gewicht ächzte. „Heute waren ein paar Burschen hier, um sich vorzustellen. Hoffentlich nimmt Herr Schluck einen, der nicht solch vornehmes Getue wie Herr Piek hat.”
    „Wohnt Herr Piek eigentlich hier in der Nähe?” fragte Flipp.
    „Ja. Warte mal, wo wohnt er doch gleich? Ach, mein Gedächtnis wird alle Tage schlechter.”
    Flipp hing wie gebannt an ihren Lippen. Da, gerade als sie sich an die Adresse zu erinnern schien, wurde sie plötzlich unliebsam unterbrochen. Die Küchentür flog auf. Die drei kleinen Kätzchen sausten durch die Luft und landeten miauend und fauchend auf dem Boden. Alle blickten sich erschreckt um. Auf der Schwelle stand Herr Schluck. Das Haarbüschel über seiner Stirn sträubte sich wie der Kamm eines gereizten Papageis.
    „Die Biester waren in meinem Zimmer!” schrie er wütend. „Richtet sich hier denn keiner nach meinen Wünschen? Wenn die Tiere nicht bis heute abend verschwunden sind, werde ich sie allesamt ertränken.”
    Herr Schluck wollte die Tür gerade wieder zuschlagen. Da erblickte er die Kinder. Drohend ging er auf sie zu.
    „Habe ich euch nicht schon einmal rausgeworfen? Wie kommt ihr dazu, euch trotzdem wieder hier sehen zu lassen?”
    Gina, Rolf und Flipp sprangen auf und flohen in den Garten. Sie waren gewiß nicht feige. Aber Herr Schluck sah zu furchterregend aus. Er war imstande, sie mit der gleichen Heftigkeit aus der Küche hinauszuwerfen, mit der er die Kätzchen hineingefeuert hatte. Keuchend rannten

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