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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nachher!” Dietrich legte den Hörer auf, ging ins Eßzimmer zurück und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Rolf war am Telefon. Wir wollen uns nachher alle bei ihm treffen. Ist es dir recht, Mutter? Oder hattest du etwas mit mir vor?”
    „Ich wollte eigentlich deine Kleider für die Schule durchsehen, aber das kann ich auch morgen tun.”
    „Schule!” stöhnte Dicki. „Sonst freue ich mich immer, wenn sie wieder anfängt, aber diesmal wünschte ich, die Ferien dauerten noch länger. Die Grippe hat mir doch ziemlich zugesetzt.”
    Herr Kronstein ließ die Zeitung sinken und sah Dicki an. „Du siehst blühend aus. Und wer mit solchem Appetit wie du ißt, muß kerngesund sein. Versuche nicht etwa Mutter zu überreden, daß sie dich noch über die Ferien hinaus zu Hause behält.”
    „Ich denke gar nicht daran”, erwiderte Dicki gekränkt.
    „Wieviel man ißt, hat überhaupt nichts damit zu tun, wie man sich fühlt. Ich habe ziemlich zerstreut gefrühstückt und weiß kaum, was ich gegessen habe.”
    „Was für eine Verschwendung all der guten Dinge!”
    Herr Kronstein nahm die Zeitung wieder auf. „Hör mal, Dietrich, ich habe etwas von deinem Telefongespräch mit angehört. Laß dich bitte nicht wieder mit dem dicken Polizisten in Händel ein!”
    „Ich werde mich hüten”, entgegnete Dicki und bestrich ein Stück Toast mit Butter. „Steht was Neues in der Zeitung?”
    „Ja, eine Menge. Du fragst ja nur, um mich vom Thema abzubringen. Glaubst du, ich merkte das nicht?”
    Dicki antwortete nichts darauf. Während er schweigend kaute, weilten seine Gedanken bei Herrn Fellow. Nachher wollte er ihm sein Kätzchen bringen und ihn dabei ein wenig aushorchen. Das Kätzchen war ein guter Vorwand für seinen Besuch. Hoffentlich hatte Herr Grimm nicht auch schon von Herrn Fellows Rückkehr erfahren! Aber wie sollte er? Herbert würde es ihm gewiß nicht erzählt haben. Der Junge war den Spürnasen sehr nützlich gewesen. Ein Glück, daß er sich gerade für Eulen interessierte! Wären Meisen oder Finken seine Lieblingsvögel, hätten sie niemals so viel von ihm erfahren.
    Dicki holte sein Rad aus dem Schuppen, setzte Purzel in seinen Korb und fuhr rasch zu Rolf. Unterwegs sah er Herrn Grimm, ebenfalls auf dem Rad. Der Polizist winkte ihm aufgeregt. Er wollte ihn einiges fragen.
    Dicki ahnte das, mochte sich aber nicht ausfragen lassen. Er winkte daher nur freundlich zurück und fuhr weiter. Herr Grimm folgte ihm wütend. Dicki fuhr schnell um eine Ecke, sprang vom Rad und versteckte sich in dem Garten eines leerstehenden Hauses. Herr Grimm fuhr keuchend an ihm vorbei und wunderte sich, daß der Junge so plötzlich verschwunden war. Nachdem Dicki noch ein Weilchen gewartet hatte, stieg er wieder auf sein Rad und fuhr in der entgegengesetzten Richtung davon. Purzel war ruhig in seinem Korb sitzengeblieben.
    „Wegda wollte mich bestimmt aushorchen”, dachte Dicki. „Ob er ahnt, daß ich in der Nacht den alten Mann gespielt habe? Was für ein Gesicht er wohl machen wird, wenn er den Sack mit den Steinen findet! Vielleicht fährt er jetzt zum Fluß und fischt ihn mit einem Bootshaken raus. Dann ist er vorläufig beschäftigt und kann uns nicht in die Quere kommen.”
    Ganz außer Atem kam Dicki bei den Tagerts an. Die andern Spürnasen warteten schon auf ihn. Gina hatte das Kätzchen auf dem Arm.
    „Herr Fellow hat sich heute noch nicht sehen lassen”, sagte Rolf. „Vielleicht schläft er. Willst du wirklich zu * ihm gehen? Er wird vielleicht nicht sehr erfreut über deinen Besuch sein.”
    „Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich muß die günstige Gelegenheit ergreifen und ihn ausfragen, ehe Wegda mir zuvorkommt.” Dicki nahm Gina das Kätzchen ab. „Na, du kleines Ding? Du möchtest wohl gar nicht in das einsame Haus zurückgehen, wie? Aber es muß sein.”
    Er ließ sein Fahrrad bei Rolf stehen und ging zu Herrn Fellows Haus. Vor dem Gartentor blieb er etwas unschlüssig stehen. Sollte er vorne klingeln oder zur Hintertür gehen? Im Hause rührte sich nichts. Ob Herr Fellow noch schlief? Vielleicht öffnete er gar nicht, wenn es klingelte. Und womöglich tauchte plötzlich Herr Grimm auf.
    Da Dicki nicht gern von dem Polizisten gesehen werden wollte, ging er um das Haus herum. Er guckte durchs Küchenfenster, aber niemand war zu sehen. Wie konnte er Herrn Fellow nur dazu bringen, sich zu zeigen?
    Nach einigem Überlegen kam ihm ein Einfall. Gewiß hatte Herr Fellow bei seiner Rückkehr nach

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