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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hätte er Dicki irgendwie zum Lachen gebracht, aber zum Verkleiden reichte die Zeit wirklich nicht. Als sein Blick zufällig auf die großen Schuhe von Oberst Cross fiel, die an einem Nagel baumelten, kam ihm eine Idee.
    Er wollte Dicki und die anderen ein wenig anführen. Das würde einen Spaß geben!
    Rasch zog er seine Turnschuhe aus und steckte sie in seine Jackentaschen. Dann nahm er die Schuhe des Obersten herunter und schlüpfte hinein. Sie waren ihm natürlich viel zu groß, aber mit einiger Mühe konnte er darin gehen. Unbemerkt von den anderen, schlich er leise zu einem Gemüsebeet hinter dem Schuppen, das der Gärtner gerade umgegraben hatte, und ging langsam über die weiche Erde. Nach einigen Schritten drehte er sich um und betrachtete seine Spuren. Er kicherte in sich hinein. Es sah genauso aus, als hätte Großfuß, der Dieb, einen Besuch gemacht und mit Absicht seine riesigen Fußspuren hinterlassen. Grinsend stakte Flipp noch einmal über das Beet. Dann schlich er leise zum Schuppen zurück, hängte die großen Schuhe an ihren alten Platz und zog wieder seine Turnschuhe an. Was für ein Gesicht Dicki wohl machen würde, wenn er die Fußspuren entdeckte!

    Mit harmloser Miene schlenderte er zu den anderen zurück und sagte: „Wollen wir Dicki nicht vom Frisör abholen? Vielleicht freut er sich darüber.”
    Die anderen waren einverstanden und standen sofort auf.
    Flipp spähte durch die Büsche zum Vorgarten hin. „Frau Kronstein ist draußen. Kommt, wir sagen ihr vorher noch guten Tag.” Er wollte nicht, daß die Kinder durch die hintere Gartenpforte gingen. Dicki sollte ja dabei sein, wenn sie die Fußspuren entdeckten.
    Nachdem die Kinder Frau Kronstein begrüßt hatten, gingen sie durch die vordere Gartenpforte. Sie trafen Dicki auf der Straße. Sein Haar sah sauber geschnitten und ordentlich aus; Purzel trottete artig neben ihm her. „Nett, daß ihr mir entgegenkommt!” sagte er. „Dafür spendiere ich euch auch eine Portion Eis.”
    „Nein, Dicki, du sollst nicht immer dein Geld für uns ausgeben”, wehrte Gina ab.
    Aber Dicki setzte wie immer seinen Willen durch, und sie gingen zu der kleinen Eisdiele. Flipp konnte nur mühsam seine Ungeduld zügeln und saß wie auf Kohlen, obwohl er Eis löffelte. Wenn sich die andern doch nur beeilen wollten! Womöglich harkte der Gärtner das Beet inzwischen und verwischte die kostbaren Spuren. Dann wäre der ganze Spaß verdorben. Er atmete auf, als sie endlich aufbrachen und zurückgingen.
    „Wir wollen durch die Hinterpforte gehen”, sagte Dicki, wie Flipp gehofft hatte. „Es ist näher.”
    Das Beet mit den Spuren befand sich nicht weit von der Pforte entfernt. Betti, die mit Purzel vorausgelaufen war, blieb plötzlich wie angewurzelt stehen und starrte darauf hin. Dann sah Dicki die Spuren. Er wollte seinen Augen nicht trauen. Auch Gina und Rolf waren sprachlos vor Staunen.
    „Das ist doch die Höhe!” rief Dicki erregt. „Die Spuren sind noch ganz frisch.”
    Flipp grinste übers ganze Gesicht und versuchte vergeblich, ernst auszusehen. Zum Glück sah ihn keiner an; alle Augen waren auf das Beet gerichtet.
    „Der Dieb ist hier gewesen, während wir fort waren!” rief Gina.
    „Ich werde mal den Gärtner fragen, ob er jemand gesehen hat.” Dicki lief zu dem Mann hin, der in der Nähe der Pforte die Hecke beschnitt. Aber der Gärtner beteuerte, daß niemand in den Garten gekommen sei.
    „Unsichtbar wie gewöhnlich!” sagte Dicki, als er zurückkam. „Ich kann das einfach nicht verstehen.” Er zog ein Vergrößerungsglas aus der Tasche, beugte sich über die Spuren und betrachtete sie eingehend. Dann holte er sein Notizbuch hervor und verglich sie mit seinen Skizzen. Schließlich richtete er sich wieder auf.
    „Merkwürdig! Diese Spuren sind ebenso groß wie die früheren, und die Gummiabsätze haben dasselbe Muster. Dennoch sind die Abdrücke etwas anders als sonst. Der Dieb muß diesmal andere Schuhe angehabt haben.”
    Flipp bewunderte Dickis scharfe Beobachtungsgabe, sagte aber nichts. Er blieb etwas zurück, als die Kinder weitergingen, damit sie sein lachendes Gesicht nicht sahen. Es war zu komisch, wie ernst und nachdenklich sie über seine Spuren sprachen. Er mußte sich sehr zusammennehmen, daß er nicht laut herausplatzte.
    „Ich begreife nicht, warum der Kerl offenbar ganz ohne Grund kreuz und quer über das Beet gegangen ist”, sagte Dicki kopfschüttelnd. „Ob er vielleicht nicht ganz richtig im Kopf ist? Oder hat er

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