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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Haare. Dann wühlte er draußen im Garten in einem frisch umgegrabenen Beet, bis seine Fingernägel voller Erde waren. Schließlich zog er die alten Sachen an und schob sich die vorstehenden falschen Zähne in den Mund. Als er sich im Spiegel besah, erschrak er fast vor seinem abstoßenden Aussehen. „Wie heißt du?” fragte er sein Spiegelbild. „Karl? Ludwig? Erich? Nicht? Dann vielleicht Alfred? Gut! Jetzt ist es aber Zeit, daß du zum Jahrmarkt gehst.”
    Er verließ den Schuppen und schlich zur hinteren Gartenpforte. Purzel hatte er im Haus zurückgelassen. Da draußen auf dem Weg niemand zu sehen war, schlüpfte er rasch hinaus und schlenderte dann mit den Händen in den Taschen davon. Dazu pfiff er, so gut es mit seinen vorstehenden Zähnen gehen wollte.
    Plötzlich schoß jemand aus einem Gartentor und rannte ihn an. Er fuhr erschrocken zusammen. Es war Eulalie mit den Kirchenblättern. Einige waren bei dem Zusammenstoß auf die Erde gefallen. Schon wollte er sie aufheben, da besann er sich noch rechtzeitig auf seine Rolle als Alfred und drehte Eulalie den Rücken zu.
    „Was stehst du hier im Weg?” schimpfte sie. „Kannst du nicht wenigstens die Hefte aufheben?”
    „Heb sie doch selber auf!” brummte Dicki und ging grinsend weiter. Sie hatte ihn nicht erkannt, also mußte seine Maske sehr gut sein.
    Vergnügt schlurfte er zu der Bushaltestelle, wo er sich mit den Spürnasen verabredet hatte. Sie standen schon dort und sahen nach ihm aus, beachteten den zerlumpten Burschen aber nicht im geringsten. Er ging an ihnen vorbei und setzte sich auf eine Bank. „Was ist die Uhr?” fragte er Rolf, der ihm am nächsten stand, mit verstellter Stimme.
    „Kurz vor zehn”, antwortete Rolf. Dann sagte er zu den andern Kindern: „Hoffentlich bringt Dicki nicht wieder Eulalie mit.”
    „Hast du ’ne Zigarette?” fragte ihn Dicki.
    „Nein”, antwortete Rolf kurz angebunden.
    „Wann kommt der nächste Bus?” fragte Dicki.
    „Da hängt ein Fahrplan”, antwortete Flipp.
    Die Kinder gingen ein paar Schritte weiter und betrachteten Dicki voller Abscheu.
    „Er gehört wahrscheinlich zum Jahrmarkt”, sagte Gina leise.
    Dicki grinste innerlich. Als der Omnibus um die Ecke kam, stand er auf.
    Die Kinder sahen suchend die Straße entlang. „Dicki verspätet sich”, sagte Betti. „Was machen wir nun? Sollen wir auf den nächsten Bus warten?”
    „Nicht nötig, wir nehmen diesen”, antwortete Dicki mit seiner natürlichen Stimme.
    Er lachte über ihre entgeisterten Gesichter. Sie standen da wie angewurzelt und vergaßen in ihrer Überraschung fast, den Bus zu besteigen.
    „Los, steigt ein”, zischte er und schob sie vor sich her.
    „Sprecht während der Fahrt aber nicht mit mir. Wir können uns nachher auf dem Jahrmarkt unterhalten.”
    Schweigend saßen die vier Kinder im Bus. Sie konnten sich nicht genug über Dickis Veränderung wundern. Betti warf ihm hin und wieder einen Seitenblick zu. Niemals wäre sie darauf gekommen, daß dieser gräßliche Kerl ihr geliebter Dicki sein könnte. War er es auch wirklich? Ja, an der Stimme hatte sie ihn sofort erkannt. Wie klug er doch war!
    Als die Spürnasen ausgestiegen waren, sagte Dicki leise: „Ihr könnt mir nachkommen. Ich gehe zuerst zu dem Clown. Haltet Augen und Ohren offen!”
    Er ging zum Boxerzelt und guckte hinein, aber es war leer.
    „Wen suchst du?” fragte ein Junge, der mit einem Eimer Wasser vorbeikam.
    „Den Clown Bert”, antwortete Dicki.
    „Der ist zum Zahnarzt gegangen”, sagte der Junge.
    „Dann warte ich hier auf ihn.” Dicki setzte sich ins Gras.
    Die andern Kinder, die die Unterhaltung mit angehört hatten, gingen ein Stück weiter und sahen nach dem Clown aus.
    Keiner von ihnen erkannte ihn, als er zurückkam. Er hatte jetzt natürlich nicht seinen Clownanzug an. Sein Haar war schwarz und dicht und sein Gesicht von einem Wollschal verhüllt, so daß nur die Augen hervorguckten. Als er ins Zelt gehen wollte, sprach Dicki ihn an. „Hallo, bist du der Clown Bert?”
    „Ja”, antwortete Bert, ohne den Schal abzunehmen.
    „Was willst du von mir?”
    „Ich warte schon eine Weile auf dich. Ich wollte …”
    „Ach, du bist wohl der Bursche, den Alf mir zur Unterstützung schicken wollte”, sagte Bert.
    „Ja”, antwortete Dicki geistesgegenwärtig. „Was für eine Arbeit soll ich machen?”
    „Kannst du gut rechnen? Das ist meine schwache Seite.”

    Bert ging ins Zelt und kam gleich darauf mit einem kleinen Buch zurück, in

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