Geheimnis Um Mitternacht
ordnen."
Lady Odelias Kinn hob sich, und sie sah Gideon leicht trotzig an. Francesca wurde überrascht klar, dass die einschüchternde Lady Pencully tatsächlich ein wenig Angst vor diesem Mann hatte.
„Ich hoffe, eine passende Ehefrau für dich zu finden", antwortete Lady Odelia. „Dir ist doch wohl klar, dass deine Position das erfordert."
Er schenkte ihr einen langen Blick aus seinen klaren grünen Augen und sagte dann: „Ich bin mir sehr bewusst, was meine Position erfordert."
Gideon wandte sich ein weiteres Mal Francesca zu. Sein Blick war kühl und abschätzend, und Francesca stellte fest, dass seine Miene genauso schwer zu durchschauen war wie die von Rochford. Aber anders als der nichts enthüllende, aber höfliche Ausdruck des Dukes war das Gesicht des Earl of Radbourne wie aus Granit geschnitten.
Jetzt, dachte sie, wird er mir sagen, dass er meine Hilfe bei der Suche nach einer Ehefrau nicht braucht.
„Ich weiß, dass meine Großmutter und Großtante eine Braut suchen, um mich zu bändigen. Oder mich zumindest vorzeigbarer zu machen - denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wirklich akzeptabel sein werde."
Odelia machte ein kleines Geräusch des Protests, aber als sein Blick in ihre Richtung flackerte, verstummte sie.
Gideon wandte sich wieder Francesca zu. „Ich bin mir natürlich bewusst, dass es notwendig ist für mich, zu heiraten. Ich habe nichts dagegen. Ohne Zweifel sind Sie genauso fähig, eine Ehefrau für mich zu finden, wie meine Großmutter und Lady Pencully. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Sie weniger Erfolg haben können. Ich werde mich auf die Versicherung des Dukes verlassen, dass Sie wissen, was Sie tun."
„Du hast Gideon gesagt, dass wir hierhergehen?", fragte Lady Odelia Rochford ein wenig verwundert.
„Es schien nur angemessen, da es ihn betrifft", antwortete Rochford ruhig.
„Lady Haughston, bitte beginnen Sie mit der Suche nach einer passenden Braut für mich", fuhr Lord Radbourne fort. „Ich fühle mich jedoch verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass die betreffende Dame meine Zustimmung finden muss und nicht die von Lady Pencully." Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Jedenfalls ziehe ich es vor, mir nicht einen hübschen Hohlkopf aufbürden zu lassen."
„Natürlich", antwortete Francesca. „Ich verstehe."
„Sehr gut. Wenn Sie mich dann bitte entschuldigen würden, werde ich mich jetzt verabschieden." Er stand auf. „Es gibt einiges, um das ich mich kümmern muss, im Zusammenhang mit meinem Geschäft, das von meiner Familie so missbilligt wird."
„Natürlich, Mylord. Wir werden zweifellos noch miteinander sprechen."
Er nickte ihr kurz zu und verabschiedete sich von seinem Cousin und seiner Großtante. An der Tür drehte er sich noch einmal um und sah Francesca an. „Lady Haughston ... darf ich eine Dame vorschlagen, die ich gerne berücksichtigt wissen möchte?"
Aus dem Augenwinkel sah Francesca Lady Odelias überraschten Gesichtsausdruck, wandte ihren Blick aber nicht von Gideon und sagte nur: „Natürlich, Mylord. Wen möchten Sie vorschlagen?"
„Lady Irene Wyngate."
Irene sah zu, wie ihre Mutter mit ihrem Cousin Harville anmutig über die Tanzfläche schwebte. Sir Harville, der Gastgeber des heutigen Abends, war eine der wenigen Personen, mit denen Lady Claire es als Witwe für angemessen erachtete zu tanzen. Er war außerdem eine der wenigen Personen, die ein Lächeln auf das Gesicht ihrer Mutter zaubern konnte.
Aus diesen Gründen freute sich Irene immer auf Lady Spences Geburtstagsball. Und da Sir Harville und nicht seine sparsame Ehefrau den Ball arrangiert hatte, war nicht nur alles wunderschön dekoriert, sondern es gab auch ein Mitternachtssouper, das selbst den schwächsten Appetit anregen musste.
„Ein drolliger kleiner Ball", sagte Irenes Schwägerin neben ihr, während sie mit einem Ausdruck von herablassender Billigung den Ballsaal betrachtete. „Natürlich ist der Raum hier nicht annähernd so groß wie der Ballsaal, den wir in Wyngate House haben, aber sie haben ihn sehr ordentlich hergerichtet."
Irene unterdrückte ein Seufzen. Maura war eine Meisterin, wenn es darum ging, Beleidigungen in Komplimente zu hüllen. Doch Irene hatte ihrer Mutter versprochen, an diesem Abend nicht mit Maura zu streiten, also enthielt sie sich jeden Kommentars.
„Lady Claire sieht sehr hübsch aus", fuhr Maura fort. „Stimmst du mir da nicht zu, Humphrey, mein Lieber?"
Sie wandte sich mit einem süßlichen Lächeln an
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