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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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auch natürlich kein Blaustrumpf."
    „Natürlich", murmelte Francesca.
    Lady Odelia fuhr mit ihrer Liste der vielen Qualitäten, die eine Ehefrau für ihren Großneffen haben sollte, fort, von denen sich eine große Anzahl gegenseitig widersprach, und Francesca lächelte und nickte höflich, auch wenn sie in Gedanken ganz woanders war. Sie war mehr daran interessiert, selbst im Stillen die unverheirateten Frauen des Ton durchzugehen, in der Hoffnung, eine zu finden, die eher geeignet - und bereit - wäre, sich mit dem Earl of Radbourne zu verbinden, als daran, Lady Odelias Meinung zu dem Thema zu hören. Ganz offensichtlich war Lady Odelia unfähig gewesen, selbst die richtige Dame zu finden, also sah Francesca wenig Sinn darin, sich von ihren Wünschen leiten zu lassen.
    Nachdem sie endlich zum Schluss der langen Liste der Eigenschaften, die sie für die zukünftige Countess of Radbourne nötig hielt, gekommen war, fuhr sie gleich mit einer Liste der möglichen Kandidatinnen fort. „Sie können mit Lord Hurleys Tochter anfangen. Guter Name. Und ruhig. Nicht eine, die sich sofort über jede Kleinigkeit unnötig aufregt."
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über das Gesicht des Duke. „Tante Odelia", protestierte er, „die Frau ist völlig verrückt nach Pferden."
    Lady Odelia warf ihm einen verständnislosen Blick zu. „Natürlich. Sie ist Hurleys Tochter."
    „Aber Gideon reitet fast nie."
    Entnervt verdrehte Lady Odelia die Augen. „Nun, er braucht wohl kaum eine Frau, die ihm keinen Schritt von der Seite weicht. Schließlich sprechen wir hier nicht von einer Liebesheirat."
    „Natürlich. Wie konnte ich das vergessen", murmelte der Duke.
    Bevor Lady Odelia mit ihrer Liste verfügbarer Mädchen fortfahren konnte, erschien wieder das Zimmermädchen in der Tür und knickste.
    „Der Earl of Radbourne, Mylady", verkündete sie.
    Selbst Lady Odelia verstummte bei dieser Neuigkeit. Während die drei Personen im Zimmer noch das Dienstmädchen anstarrten, erschien ein Mann in der Tür und ging mit langen Schritten an ihm vorbei in den Raum.
    „Gideon!", rief Lady Odelia überrascht.
    Interessiert betrachtete Francesca ihren Besucher. Sie wusste nicht, wie sie sich den wiedergefundenen Erben vorgestellt hatte, aber so wie diesen Mann ganz sicher nicht. Vermutlich hatte sie angenommen, dass er linkisch und unsicher sein würde, jemand, der ganz offensichtlich nicht in seine Umgebung passte.
    Dieser Mann wirkte so instabil wie ein Block Marmor. Wenn auch nicht ganz so groß wie der schlanke und elegante Duke, erweckte Radbourne doch den Eindruck, er sei größer. Er war muskulös, mit einem breiten Brustkorb und starken Armen. Er trug einen schlicht, aber gut geschnittenen schwarzen Anzug und auf Hochglanz polierte Stiefel. Eine Aura von Reichtum und Stärke umgab ihn.
    Doch trotz seiner teuren Kleidung und seines offensichtlichen Selbstvertrauens hatte er etwas an sich, das nicht zu einem Gentleman passte. Vielleicht war es sein dichtes schwarzes Haar, das er etwas länger trug, als es der Mode entsprach, und das nachlässig zurückgekämmt war. Oder die Entschlossenheit in seinem attraktiven Gesicht, das deutlich gebräunter war als das der meisten Gentlemen. Aber nein, dachte Francesca, der Unterschied liegt in seinen Augen. Kalt und wachsam blickten sie in die Welt mit einer Aufmerksamkeit und Härte, die verriet, dass er sein Leben auf der Straße und nicht im Schoß des Luxus' verbracht hatte.
    Als er seinen Mund öffnete, bestätigte sich der Eindruck, dass er nicht zur Aristokratie gehörte. Seine Grammatik war korrekt, und nur der Anflug eines East-End-Akzents hing an seinen Worten, aber etwas an seiner Sprache verriet einem aufmerksamen Zuhörer, dass er nicht in Adelskreisen aufgewachsen war.
    „Lady Odelia." Gideon nickte seiner Großtante kurz zu. Dann wanderte sein Blick zu dem Duke hinüber.

    „Rochford."
    „Radbourne", erwiderte Rochford, den Hauch eines Lächelns auf den Lippen. „Was für eine nette Überraschung."
    „Zweifellos", entgegnete Gideon trocken, ehe er sich an Francesca wandte und eine kurze, aber annehmbare Verbeugung vor ihr machte. „Mylady."
    Francesca stand auf und hielt ihm einladend ihre Hand entgegen. „Mylord. Bitte, setzen Sie sich zu uns."
    Er nickte ihr zu, durchquerte den Raum und setzte sich auf einen Stuhl neben Lady Odelia. „Nun, Tante", begann er mit ausdrucksloser Stimme. „Ich nehme an, du bist wieder einmal damit beschäftigt, mein Leben für mich zu

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