Geheimnis Um Mitternacht
einmal, warum. Rochford schaffte es doch immer wieder, sie aus der Fassung zu bringen.
Als ihr Blick über den Ballsaal glitt, fiel ihr der Earl of Radbourne ins Auge, der durch eine andere Tür zurück in den Raum trat. Er sah noch wütender als Irene aus, falls das überhaupt möglich war. Francesca seufzte innerlich.
Offensichtlich war diese Chance für immer vertan. Vielleicht hätte sie die beiden einander nicht so früh vorstellen sollen. Aber irgendwann hatte er ja mit Irene sprechen müssen, und dann hätte es sich eben später zerschlagen.
Vermutlich war es besser, dass sie, Francesca, es schnell hinter sich gebracht hatte, anstatt ihre Zeit mit dieser speziellen Kombination zu verschwenden.
„Ihr Lord Radbourne scheint ein wenig wild", bemerkte sie zu Rochford.
„.Meiner ist er ganz sicher nicht", widersprach Rochford milde. „Aber ich kann mir vorstellen, dass er ziemlich ...
hart sein kann. Ich vermute, dass er nur so auf den Straßen von London überleben konnte. Er ist in einer ganz anderen Welt aufgewachsen als wir, Lady Haughston."
„Das ist er in der Tat. Aber unsere ist auch gefährlich, wenn auch auf eine andere Art." Francesca warf einen schnellen Blick zu ihm hinüber, und Rochford wandte sich zu ihr und sah sie scharf an.
Er antwortete nicht, und Francesca, die plötzlich Sir Luciens neugierigen Blick spürte, sah schnell in eine andere Richtung.
Auch der Duke wirkte mit einem Mal beunruhigt. „Obacht, meine Freunde", sagte er leise. „Lady Pencully naht."
Er verbeugte sich vor ihnen. „Ich fürchte, ich muss mich von Ihnen verabschieden."
„Feigling", flüsterte Francesca.
Er lächelte nur und verließ sie mit langen Schritten. Auch Sir Lucien neben ihr machte eine Bewegimg, aber Francesca wandte sich ihm zu und fixierte ihn mit einem harten Blick. Mit einem Seufzer blieb er, wo er war, und zwang sich zu einem Lächeln.
„Lady Pencully." Er machte eine elegante Verbeugung vor ihr. „Was für eine unerwartete Freude, Sie zu sehen."
„Bei mir können Sie sich Ihren Unsinn sparen, Talbot", giftete Lady Odelia, auch wenn Francesca sah, dass deren Gesicht etwas weicher wurde. „Gehen Sie und verschwenden Sie Ihr Talent an jemand anderen. Ich muss mit Francesca reden."
„Natürlich, Mylady." Sir Lucien warf Francesca einen amüsierten Blick zu, als er sich vor ihnen beiden verbeugte, und schlenderte davon.
„Ich habe entschieden, was zu tun ist", fuhr Lady Odelia ohne weitere Vorrede fort. „Wir werden alle nach Radbourne Park einladen."
„Ich verstehe nicht ganz?"
„Um eine passende Partnerin für den Earl zu finden", sagte die ältere Frau scharf, als ob sie nicht glauben könnte, dass Francesca so begriffsstutzig sei. „Darum geht es uns doch, falls Sie sich erinnern."
„Natürlich erinnere ich mich. Ich war mir nur nicht, nun ja, ich war nicht sicher, warum eine Einladung ..."
„Das ist die beste Art, ihn den Mädchen, die wir aussuchen, vorzustellen. In London werden wir niemals eine Ehefrau für ihn finden. Alles ist zu elegant hier, zu kultiviert. Er müsste gegen Männer von Talbots Format bestehen. Viel zu glatt, wenn Sie mich fragen, aber das ist die Art Mann, die Frauen mögen. Oder Rochford.
Obwohl die Frauen Rochford sogar umschmeicheln würden, wenn er so rau wie ein alter Stiefel wäre. Und das ist nur zu verständlich, schließlich ist er ein Duke. Aber das tut jetzt nichts zur Sache."
Vorwurfsvoll sah sie Francesca an, als ob sie daran schuld sei, dass sie sich vom Thema hatte ablenken lassen.
„Der Punkt ist der: Wenn wir die Frauen aus der Zivilisation wegbringen, werden sie meinen Großneffen ohne Zweifel annehmbarer finden."
„Ich denke, dass eine ganze Anzahl von Frauen der Meinung ist, dass der Titel und das Vermögen des Earl ihn überall akzeptabel machen", antwortete Francesca trocken.
„Ja, vielleicht. Aber ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Ich werde also Pansy dazu überreden, einige passende Personen für ein paar Tage zu uns einzuladen. Wir werden eine Gästeliste ausarbeiten. Gehen Sie die Mädchen durch, die infra-ge kommen. Dann kommen Sie vor allen anderen nach Radbourne Park, sodass Sie mit Gideon arbeiten können. Glätten Sie einige seiner rauen Ecken und Kanten. Sie wissen, was ich meine. Ich bin mir sicher, dass er von Ihnen eher Vorschläge annehmen wird als von mir. Ihn scheinen die kleinen Hinweise, die ich ihm gebe, zu stören."
„Das kann ich mir gar nicht vorstellen", murmelte Francesca.
Lady
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