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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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soll getanzt werden." Als keine der Frauen etwas sagte, sondern ihn nur weiter überrascht und, wie Irene fand, entsetzt anstarrten, fuhr Gideon ausdruckslos fort: „Ich habe natürlich den Butler und die Haushälterin informiert, darüber musst du dir also keine Gedanken machen. Aber ich dachte, ich sollte es dich trotzdem wissen lassen, da du vielleicht deine Pläne entsprechend anpassen musst."
    Nach einem langen Moment sagte Lady Odelia: „Ein Freund von dir? Was meinst du damit? Jemand, den du ... von früher kennst?"
    „Genau. Mr. Aldenham und ich sind seit ... nun, vermutlich zehn Jahren oder mehr befreundet, würde ich sagen. Es wird mir ein Vergnügen sein, ihn dir vorzustellen."
    Teresa und Pansy wandten sich beide Lady Odelia zu, die ihre Blicke mit hochgezogenen, Augenbrauen erwiderte und dann wieder zu Lord Radbourne zurückblickte.
    „Da kann nicht dein Ernst sein", sagte sie.
    „Aber natürlich."
    „Das ist absurd! Du kannst nicht einen von ... von ... jenen Leuten, die du früher kanntest, unseren Gästen vorstellen."
    „Ach nein?" Gideons Stimme klang trügerisch sanft, aber Irene bemerkte den harten Unterton, der seiner Großtante völlig zu entgehen schien.
    Irene sah über den Tisch zu Francesca, die den ganzen Austausch mit Interesse beobachtete, und blickte dann zu Lady Odelia zurück.
    „Nein, natürlich nicht", donnerte Lady Odelia, die so wirkte, als würde sie sich jetzt wieder auf vertrautem Terrain bewegen. „Du hättest mich erst fragen sollen, bevor du ihn einlädst. Ich hätte dir gesagt, dass das nicht geht. Es ist natürlich löblich von dir, an diese Menschen zu denken, aber du kannst nicht erwarten, dass sie sich hier einpassen können."
    „Denkst du, sie werden ihn mit Verachtung strafen?", fuhr er nachdenklich fort. „Dann ist es ja gut, dass Piers sich nicht leicht entmutigen lässt."
    „Nein, Gideon. Du hast mich missverstanden. Du kannst ihn nicht einladen. Du musst ihm einen Brief schreiben und ihm sagen, dass er nicht kommen kann. Vielleicht kannst du ihn besuchen, wenn du das nächste Mal in London bist."

    Gideons Stimme blieb ruhig, aber seine Augen waren hart wie Stein. „Nein, Tante. Ich fürchte, du bist es, die hier etwas missversteht. Ich habe ihn eingeladen. Er wird hierherkommen."
    Mit offenem Mund starrte Lady Odelia ihn an, ehe sie sagte: „Nein. Ich verbiete es."
    „Du verbietest es?", wiederholte Gideon, aber sein seidenglatter Ton täuschte Irene nicht.
    Lady Odelia sah ihren Großneffen streng an. Irene vermutete, dass der Frau eine Überraschung bevorstand.
    Gideon beugte sich leicht vor, und seine Worte klangen eisig. „Ich fürchte, ich habe einen falschen Eindruck vermittelt. Ich habe bei deinen Plänen für meine Zukunft mitgespielt, weil sie mit meinen eigenen Vorstellungen übereinstimmten. Unglücklicherweise scheint meine stillschweigende Zustimmung in dir die Vorstellung geweckt zu haben, dass ich die Organisation dieses Haushaltes und meines Lebens in deine Hände gelegt habe. Erlaube mir, dich zu erinnern, dass Radbourne Park mir gehört und dass du und jeder andere in diesem Raum sich hier nur mit meiner Duldung aufhält. Ich werde einladen, wen ich will und wann immer ich es will. Und auch wenn ich dir den Respekt, den dein Alter und unsere Verwandtschaftsbande gebieten, zolle, werde ich weder jetzt noch in Zukunft irgendwelche Befehle von dir entgegennehmen. Piers wird nächste Woche hier eintreffen, und ich erwarte, dass er höflich behandelt wird. Ich hoffe, dass ich mich klar ausgedrückt habe."
    Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Lady Odelia keine Antwort. Sie starrte Gideon einfach an.
    Er wartete einen Augenblick und nickte dann kurz. „Meine Damen. Da ich heute Abend der einzige anwesende Mann bin, werde ich meinen Portwein in meinem Arbeitszimmer einnehmen. Bitte entschuldigen Sie mich."
    Er stand auf und verließ den Raum mit langen Schritten.
    Eine ganze Weile herrschte fassungslose Stille. Schließlich nippte Francesca an ihrem Wein und sagte dann: „Nun, man kann auf jeden Fäll das Blut der Lilles in ihm erkennen."
    Irene lachte glucksend auf und bedeckte ihren Mund schnell mit ihrer Serviette.
    „Was sollen wir tun?", jammerte Teresa und sah die anderen gehetzt an.
    „Es scheint mir, dass Sie keine große Wahl haben", bemerkte Irene.
    „Sie!" Teresa wirbelte zu ihr herum. „Ihnen kann es ja egal sein. Sie sind nicht diejenige, die erniedrigt wird."
    „Oje." Pansys Augen füllten sich mit Tränen. „Ich

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