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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Frauen. Wenige Frauen erwarten oder denken auch nur an das Schlimmste, was eine Ehe bedeuten kann. Viele Frauen lieben ihre Ehemänner. Es gibt jene, die behaupten, dass die Ehe eine Partnerschaft ist, die wahre Vereinigung von zwei Menschen. Wenigstens werden Sie eine Frau und Kinder haben -die Familie, die Sie als Kind nie besaßen."
    „Ich bin nicht darauf aus, eine Familie für mich zu schaffen", erwiderte Gideon barsch. „Ich habe Ihnen das schon gesagt, als ich Sie das erste Mal traf. Ich tue einfach das, was sinnvoll für einen Mann in meiner Position ist. Was von mir erwartet wird. Ich habe nicht die Absicht, aus Liebe zu heiraten."
    „Sie bieten einer Frau eine sehr kalte Art von Leben an", sagte sie aufgebracht.
    „Ich biete einer Frau Reichtum, einen Titel und ein bequemes Leben an. Der einzige Nachteil bei dem Arrangement bin ich, und ich werde dafür sorgen, dass sie so wenig wie möglich von meiner Gegenwart belästigt wird." Sein Gesicht war hart und unbeweglich, seine Augen kalt wie Stein. Irene fand, dass er wie ein Fremder aussah. „Ich kann einer Frau zusichern, dass ich ihr keinen Schaden zufügen oder sie mit meinen Forderungen bedrängen werde."
    „Nein, nur ignorieren", erwiderte Irene.
    „Was kümmert es Sie, was meine Absichten gegenüber meiner Ehefrau sind?", fuhr Gideon sie an. In seinen Augen flammte Wut auf. „Sie haben es sehr deutlich gemacht, dass Sie kein Interesse an der Position haben. Ich hätte allerdings gedacht, dass Ihnen so ein Arrangement bestens passen würde - allein gelassen zu werden, ohne die Unannehmlichkeiten eines anwesenden Ehemanns. Aber Sie haben mir wieder und wieder versichert, dass Sie nicht vorhaben, mich zu heiraten. Also verstehe ich nicht ganz, was es Sie kümmern sollte, welche Art von Ehe ich zu führen gedenke."
    „Es kümmert mich auch nicht!", schoss Irene zurück und funkelte ihn an.
    Für einen langen Moment standen sie sich steif gegenüber, die Augen hell vor Wut. Er wandte sich halb ab, seufzte dann und drehte sich zurück.
    „Ich entschuldige mich. Ich fürchte, dass ich heute Abend keine gute Gesellschaft bin. Es wird ohne Zweifel das Beste sein, wenn ich mich jetzt verabschiede."
    Er drehte sich um und ging zurück in Richtung Haus.
    Irene sah ihm nach. Schließlich folgte sie ihm mit einem Seufzen den Pfad hinunter. Sie war nicht nur über Gideon, sondern auch über sich selbst verärgert. Sie wusste nicht einmal, warum sie all die Dinge gesagt hatte. Er hatte in allem recht. Sie hatte kein Interesse daran, ihn zu heiraten. Das hatte sie ihm mehr als einmal versichert. Deshalb war es in der Tat nicht ihre Angelegenheit, welche Art Ehe er führen würde. Sie konnte ihm natürlich wünschen, dass er glücklich werden würde, aber es durfte sie nicht berühren.
    Im Rückblick konnte sie die Absurdität ihrer Unterhaltung erkennen. Sie hatte ihm genau die Argumentation präsentiert, mit der ihre Mutter und alle anderen sie seit Jahren überzeugen wollten. Wie viele Male hatte sie gehört, dass eine Ehe eine wahre Vereinigung der Seelen sei? Wie viele Male hatten die Menschen ihr versichert, dass ihr Ehemann ihr für den Rest des Lebens Glück und Liebe schenken würde? Sie hatte über solche Aussagen stets gespottet. Und doch hatte sie ihm heute genau denselben Unsinn erzählt.
    Ob es möglich war, dass sie tief in ihrem Inneren tatsächlich an diese romantischen Ideen von Liebe und Ehe glaubte? Nein, das konnte sie nicht. Ja, an diesem Nachmittag war sie nach ihrem Gespräch mit Gideon im Garten ein wenig aufgewühlt gewesen. Er hatte ihren Entschluss vielleicht etwas ins Wanken gebracht, sodass sie sich fragte, ob sie vielleicht einen Fehler machte, wenn sie ihn abwies.
    Aber das war nur eine kurze Verwirrung gewesen, versicherte sie sich selbst. Sie wusste, was Ehe wirklich bedeutete. Nein, sie glaubte diese Dinge, die sie ihm gesagt hatte, nicht. Sie hatte einfach versucht, ihm Trost zu spenden, damit er sich besser fühlte. Sie hatte ihm das Erste gesagt, was ihr in den Sinn kam. Dinge, von denen sie selbst wünschte, dass sie wahr wären.
    Erschrocken über diesen Gedanken blieb Irene stehen. Sie hätte nie gedacht, dass sie so eine Sehnsucht in sich trug, aber nun erkannte sie, dass es sehr wohl so war. Sie war zu praktisch, zu realistisch, um an eine rosarote Vision von Ehe und Partnerschaft zu glauben. Aber hatte sie nicht tief in ihrem Inneren gewünscht, dass so etwas tatsächlich existierte? War da ein Hunger nach dieser Art

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